Ich hänge mich hier auch mal mit einer Frage dran, die mir vielleicht Leute beantworten können, die schon mal einen Jungrüden auf dem Weg zur Erwachsensein begleiten durften: Emil ist aktuell, nennen wir es mal, "verhaltenskreativ". Er ist nun etwa 14-15 Monate alt.
Seit 3-4 Wochen machen ihm die Hormone glaube ich sehr zu schaffen. Vor allem äußert sich das draußen beim Gassi gehen. Er ist aktuell extrem schlecht ansprechbar. Gefühlt würde er am liebsten mit sich selbst Gassi gehen. Ich störe dabei eher. Er eilt von Pipifleck zu Pipifleck und wirft den Anker und beginnt zu schnüffel, schmatzen und sabbern. Mit etwas Nachdruck lässt er sich dann doch bewegen weiterzugehen, nur um 5 Meter weiter wieder den Anker zu werfen und das gleiche Spiel von Vorne zu beginnen. Er schießt sich dabei schon ziemlich weg. Wobei da schon der erste Pipifleck und 10 Sekunden reichen, damit er im Tunnel ist. Kommandos, Leckerlies und andere Leute sind in solchen Situation gänzlich überflüssig. Es geht nur darum zu schnüffeln.
Auf dem Rückweg vom Gassi ist es dann meist schlagartig besser. Es wirkt so als wäre er grade aus seinem Tunnel gerissen worden. Er ist dann aber auch sichtbar fertig und pennt zuhause direkt ein. Man merkt sein Hirn arbeitet aktuell auf Hochtouren beim Gassi. (Nur halt leider in die falsche Bahn gelenkt)
Zuhause ist er aktuell etwas "weinerlich" und jammert viel. Zudem wirkt er auf mich recht sexuell, würde am liebsten allen Menschen ausgiebig am Schritt schnuppern. In den letzten Wochen hat er zudem sporadisch versucht mich und meine Freundin zu besteigen, begleitet von rhythmischen Beckenbewegungen. Zeitweise versucht er sich auch regelrecht anzubiedern, schlawenzelt zwischen den Beinen lang, leckt und knabbert an unseren Händen und Beinen. (Liebesspiel?) Futtermäkeligkeit und Nüchternerbrechen kommen auch vor. Er wirkt einfach etwas verwirrt.
Dazu sei noch gesagt: In unserer Nachbarschaft wohnen 4 Hündinnen, die sich scheinbar mit ihrer Läufigkeit abwechseln.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Ab wann ist es sinnvoll, ernsthaft über eine chemische Kastration nachzudenken? Sind die geschilderten "Symptome" normal in der Entwicklung eines Rüden? ist das nur eine Phase und die Murmeln sortieren sich wieder? Aktuell kommt es mir so vor, als habe weder Hund noch ich, Spaß an gemeinsamen Spaziergängen. Zumindest die mit Leine - Beim Freilauf ist es aktuell für uns beide entspannter.