Hallo,
ich bin seit einiger Zeit Stille Leserin hier und habe schon vieles informative gelesen und mitgenommen.
Ich habe einen 3jährigen Rüden namens Odin. Ein Schäferhund/Appenzeller Mix.
Ich habe mir schon als Kind einen Hund gewünscht aber es sollte halt nicht sein. Im Nachhinein bin ich froh drüber, denn ich weiß nicht ob nicht doch alles an meinen Eltern hängen geblieben wäre.
Vor 5 Jahren habe ich meinen Freund kennengelernt der einen, damals 1 jährigen Dackelmischling hatte bzw. er lebt natürlich heute noch bei uns.
Vor 3 Jahren war es dann leider so das och meine Arbeitsstelle verloren habe und mein Freund mit dem Thema zweithund und Welpen anfing. Ich war bei allen Welpen standhaft und habe gesagt wir haben einen das reicht. Wobei mein Freund seine Erziehung nicht sonderlich wichtig nimmt weil im Ernstfall kann man ihn halten.
Nun ein paar Wochen später wollte ich etwas bei ebay Kleinanzeigen nachsehen. Und da war die Anzeige für Odin. Ich habe mich sofort in das Foto verliebt und meinem Freund gesagt "der oder keinen". Eine halbe Stunde später waren wir auf dem Weg ihn abzuholen.
Ich bin hier im Ort in einem Schäferhundverein eingetreten um zu lernen und meinen Hund zu beschäftigen.
Ich habe mich wirklich angestrengt alles richtig zu machen. Hab aber wohl das Gegenteil geschafft.
Mein Hund ist ein total unsicherer Hund, der bei Hundebegegnungen komplett ausrastet und ich mir durch die daraus resultierenden Stürze schon zig Knochen, zum Glück, nur angebrochen habe.
Ich habe mir einen Platzidioten rangezogen, der eine gute Unterordnung läuft aber sobald wir vom Platz runter sind ist wieder Theater. Nur zur Verständnis, ich habe mit ihm Fährte, Mantrailing und Rettungshundesport ausprobiert. Mantrailing war nicht unseres, Fährte ging immer in die Hose weil mein Hund auf dem Acker rumgehopst ist und ihm die Fährte sonstwo vorbei ging.
Odin ist nicht aggressiv und ich habe schon viele Hundetrainer durch, der eine hat dauernd Termine verschoben, bei einem anderen haben mir die Methoden nicht gefallen noch ein anderer ist weggezogen.
Nun habe ich eine Trainerin gefunden mit der ich sehr happy bin. Odin kam nie zur Ruhe, er hat maximal 5 Stunden geschlafen und war sonst nur auf der Suche nach Action.
Wir haben keine Spielsachen mehr rumliegen, auch gehen wir kurze Runden an Orte wo wenige Reize vorhanden sind. Die Leinenführigkeit haben wir relativ gut in den Griff bekommen und an den Begegnungen arbeiten wir. Alles in allem war ich der Meinung wir sind auf einem guten Weg, dieses reaktive in den Griff zu bekommen.
Nun fängt der Übungsbetrieb auf dem Platz wieder an und ich versuche mit meinem Hund das Ruhetraining am Platz zu üben bevor ich mit ihm dort wieder Unterordnung laufe.
Nun redet man mir ein das ich meinem Hund keinen Gefallen tue und ein Hund, rassegerecht, beschäftigt werden muss. Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Man versucht mir zu erklären das ein Hütehund Bewegung braucht, Ball spielen und Co. Wobei ich die Logik nicht erkenne.
Ich habe immer auf dem Platz mit Bällen bestätigt, das ist nun nicht mehr. Er pusht sich so extrem hoch und kommt dann auch nicht mehr runter. Sein Stresslevel ist einfach viel zu hoch. Und er ist schnell überfordert und macht dann Übersprungshandlungen.
Ich weiß das mir keiner ein Trainingsplan geben kann, aber bin ich wirklich so ein Tierquäler wenn ich erstmal eine Zeit versuche Ruhe in alles zu bekommen? Mal kein Ball spielen und Action?
Viele Grüße
Carina mit Odin