wobei man immer nicht vergessen darf,
dass Linienzucht an sich neutral ist.
Nein, absolut nicht. In den letzten 10 Jahren, seit man den Inzuchtkoeffizient oder die Heterogenität genetisch messen kann, wurden mehrere Studien dazu veröffentlicht:
Je höher das Inzuchtniveau einer Rasse, desto geringer die Lebenserwartung (für Größe kontrolliert).
Natürlich ist das nicht neu, Geschwister-Inzucht beim Menschen steht bei uns unter Strafe, weil es die Kinder schädigt.
Inzucht hat, unabhängig von den von dir genannten positiven und negativen Eigenschaften/Krankheiten, die verstärkt werden können, eine immer negative Auswirkung:
Ein gutes Immunsystem, ein guter Stoffwechsel profitiert davon, wenn die zuständigen Gene und damit die benötigten Eiweiße in zwei (oder mehr) verschiedenen Varianten vorhanden sind. Bei ingezüchteten Tieren sind die Genvarianten, die sie von Mutter und Vater erben aber gleich. Dadurch kann der Körper Infektionen schlechter abwehren, Krebszellen und altersgeschädigte Zellen schlechter reparieren, sich insgesamt schlechter an Umweltveränderungen anpassen.
Das alles führt dann zu einer geringeren Lebenserwartung.
Wenn ich mich richtig erinnere, lag das Inzuchtniveau bei Collin bereit sehr hoch. Wer da noch Linienzucht betreibt handelt meiner Ansicht nach unmoralisch.