Beiträge von Frau+Hund

    Frau+Hund Den Hund hat noch kein Neurologe gesehen

    Nur seine Backenabstrich

    Ob die Diagnose korrekt gestellt wurde oder nicht, kann nur der Tierarzt entscheiden.

    Nach der Diagnose ist der Neurologe bei dieser Krankheit fertig. Er kann nichts dagegen tun, dass die Axone der Nervenzellen abgebaut werden und als Folge davon die Muskeln verschwinden. Für Muskeln und Skelett ist dann der Orthopäde zuständig. Oder eben der Physiotherapeut.


    Ich hab mal bei Pubmed quer durch die Forschungsartikel der letzten Jahre geschaut. Ich habe keinen gesehen, der sich mit Therapieoptionen beschäftigt hat. Erforscht werden die genetischen und physiologischen Ursachen und die Entwicklung von Gentests (die es für einige Formen schon gibt). Mit einer Ausnahme, aber die war noch im mikrobiologischen Stadium. Diese Diagnose ist echt ein hartes Schicksal, bei Mensch und Hund.

    Die Logik verstehe ich nicht. Der Hund hat eine neurologische Erkrankung, ergo gehe ich mit diesem Hund zum Neurologen. Das ist ja irgendwie selbsterklärend und wäre für mich der erste logische Schritt, ganz egal, wie die weitere Therapie dann aussieht. Die kann ja dann der Haus-TA in Abstimmung mit dem Neurologen übernehmen, aber für mich wäre es essentiell, bei einer neurologischen Erkrankung einen Neurologen an Bord zu haben.

    Nach der Beschreibung der Besitzerin (der glaube ich jetzt einfach mal) ist der erste Schritt schon von der Vorbesitzerin gemacht worden. Die Krankheit wurde durch einen Neurologen diagnostiziert. Mehr kann der aber nicht tun. Es hilft keinem, wenn man jetzt weitere Tests über die Funktionsfähigkeit der Nerven oder den Muskelabbau zu machen. Das tut ein Neurologe bei einer degenerativen Erkrankung, um den Verlauf der Therapie zu überwachen und sie ggf. zu verändern. Leider gibt es hier keine.


    Ich habe Freunde mit MS, daher komme ich drauf. Die werden von ihren Hausärzten vor Ort in Kooperation mit spezialisierten Klinikzentren behandelt. Die Neurologen waren zentral bei der Diagnose. Im weiteren Verlauf liefern vor allem Radiologen die Informationen über den Verlauf der Erkrankung. Therapieoptionen werden im Team beraten, aber die Durchführung und Feinjustierung (Medikamente) macht der Hausarzt.

    Leider kenne ich auch ein Kind mit einer sehr seltenen degenerativen Neurologischen Erkrankung ohne Behandlungsoption. Da spielen die Neurologen nach der Diagnose keine Rolle mehr. Kinderärzte zusammen mit Psychologen und vielen Therapeuten haben die Behandlung übernommen.


    Daher mein Zweifel, dass ein Neurologe hier (mehr als beratend im Hintergrund) helfen wird.

    Daher gehört der in neurologische Behandlung, damit man sowas im Blick hat

    Ich frag mich schon die ganze Zeit, was soll den dieser Neurologe eigentlich machen? Neurologen machen in der Regel eine Differenzialdiagnostik. Daraus leitet der behandelnde Arzt dann die Therapieoptionen ab. Dieser Hund ist schon diagnostiziert und es gibt keine Behandlungsoption außer Physiotherapie und ggf. (im späteren Stadium) Schmerztherapie.

    Es macht einfach keinen Sinn, dass die Besitzerin mal grad nach Bern fährt. Und telefonieren macht im Grunde auch keinen Sinn, außer um zu fragen, ob es jemanden mit mehr KnowHow in ihrer Gegend gibt.

    Das Telefonat muss der behandelnde Tierarzt führen. Vielleicht hat der das auch längst getan oder sich in der Fachliteratur schlau gemacht. Zumindest wurde das gemacht, was als Standardbehandlung empfohlen wird.


    Natürlich kann der Hund an Kehlkopflähmung sterben. Aber wenn die Ursache dafür an abgebauten Muskeln liegt - was willst du tun?

    Menschen ersticken dann leider auch.

    noch zu dem Maulkorb:

    nach dem, was du schreibst (und ich kenne nur das!) braucht er den nur für medizinischen Behandlungen.

    Ein Hund braucht sich - außer vom Besitzer - nicht anfassen zu lassen. Pass auf ihn auf und verbiete konsequent jedem (außer den Leuten, die es jetzt schon dürfen), ihn zu streicheln. Mache ich bei meinem Hund seit Jahren so - anfassen ist nicht. Auch das wird ihn entspannen.

    Ja ich bin da im Zwiespalt ob das so schön ihn ist dann immer mal wieder alleine zu lassen ?

    Ja, ich glaube das ist für den kranken, leicht gestresste Hund besser, als überall mit hinzumüssen. Besser er lernt es jetzt, wenn die Krankheit schlimmer wird, wird er noch mehr Ruhe brauchen.

    Noch eine Bitte: Lass dich nicht so schnell von einem Forum oder anderen Kanälen beeinflussen. (Auch nicht von mir 😀)

    Nimm das als Beratung oder Denkanstoß, aber besprich deine Entscheidungen mit dem Tierarzt. Wenn z.B. drei NAD Hunde schnell hecheln, liegt das noch lange in an NAD...

    Liebe Sarah,

    nimm bitte mal Tempo raus.

    Du hast einen Hund, der genetisch eindeutig die A-Karte gezogen hat. Ob alles an NAD liegt, ob er weitere Erbkrankheiten hat, ob er eine Inzuchtdepression hat, weil seine Eltern zu eng verwandt waren, wirst du nicht erfahren. Hilft dir auch nicht weiter.

    Du muss akzeptieren, dass du einen chronisch kranken Hund hast, dem schon sein Körper eine Menge Stress macht. Und leider wird es nicht besser sondern früher oder später schlechter werden.

    Dazu hattet ihr eine anstrengende Zeit mit Luis, der kam, Stress machte und wieder ging.


    Ich würde jetzt mal 4 Wochen RUHE machen. Ruhe zuhause, viel gleichmäßige Bewegung draußen. Spielen mit Hunden die er kennt. Keine fremden Hunde, keine Ausflüge in den Tierpark oder sonst wohin. Keinen Maulkorb, der ihn stresst.

    Sein gewohntes Futter, ohne Experimente und ohne Wurstbrote der Nachbarin.

    Keine beruhigenden Leckerli, kein "Stressspray" was auch immer das ist, sondern Stressvermeidung, wo immer geht. Ich würde ihm in dieser Zeit auch keine Physiotherapie aufzwingen, die ihn stresst.

    Das Training runterfahren auf das allernötigste. Medical training, Physio durch dich. Maulkorb, Autofahren, Gehorsamstraining muss jetzt nicht sein.


    Tierarztkontakt ja, aber kein Ärztehopping. Mit dem Neurologen würde ich auch nur telefonieren. Klärt das mit der Schilddrüse und schaut erst mal, wie sich ein ruhiges Leben auswirkt.

    Hilft das nicht, würde ich mit dem Tierarzt auch mal über Psychopharmaka sprechen. (aber nur mit dem). Der Hund ist in einer gesundheitlichen Ausnahmesituation.

    Hallo Sarah,

    ich habe es vielleicht überlesen, aber warum braucht Texas eigentlich einen Maulkorb?

    Zuhause: Beißt er Dich oder jemanden anders im Haushalt?

    Draußen, greift er von sich aus Menschen oder Hunde an?

    Hat er in einem dieser Kontexte schon mal gebissen?


    Ich hab auch einmal einen Blick auf die Krankheit NAD im Netz geworfen, ist ja eine traurige Sache. Ich würde so einen Hund an ein sehr ruhiges, sehr gleichmäßiges Leben gewöhnen, damit er sich, wenn die Krankheit schlimmer wird, zurecht findet.

    Ich würde z.B. nicht darauf setzen, dass er überall mit hin soll. Warum, das wird er mehr oder weniger bald nicht mehr können. Wichtiger erscheint mir, dass er allein daheim bleiben kann und zur Ruhe kommt.


    Einen Zweithund würde ich auch aus Texas Sicht nicht dazu nehmen. Selbst wenn alles sehr gut läuft und die zwei mögen sich und spielen miteinander, dann wird Texas durch die Lähmung seiner Hinterbeine die Fähigkeit zum Spielen verlieren. Er wird immer öfter hinfallen, ohne Hilfe nicht mehr hochkommen. Beide Hunde werden das nicht verstehen und es wird Texas zusätzlich stressen. Draußen kann er mit Hunden spielen, solange das noch geht. In seinem Zuhause sollte er maximale Sicherheit erleben, auch wenn die Behinderung schlimmer wird.