Beiträge von Frau+Hund

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    • Das Victim-Blaming ist wirklich eine der widerlichsten Eigenschaften von Menschen.


    Mir wurde gestern das "just world"-Phänomen erklärt. Das besagt, dass Menschen immer glauben möchten, dass jemand schon bekommt, was er verdient. Schlechtes passiert schlechten Menschen. Also sucht man die Schuld beim Opfer, bewusst oder unbewusst.

    Opfer kann man auch sein, ohne, dass man dabei körperlich zu schaden kommt. Seelisch reicht. (Extreme) Angst haben oder in eine emotionale Ausnahmesituation versetzt werden reicht. Deshalb werden zT auch versuchte Straftaten bestraft, und nicht nur durchgeführte. Deshalb wird Stalking nun härter verfolgt, noch bevor etwas passiert ist. Deshalb darf man sich gegen Mobbing wehren.


    Hierzu möchte ich respektvoll (gegenüber Opfern) folgendes sagen:


    Der Begriff „Victim-Blaming“ bezieht sich auf Opfer menschlicher Übergriffe und es werden versuchte Straftaten und Stalking von Menschen bestraft. Einem Opfer wird dabei die Schuld zugesprochen, die eigentlich der menschliche Täter hat.

    Der Wolf ist aber kein Mensch und kein Täter, er trägt keine Schuld. Auch dass ist ein Teil der Vermenschlichung des Wolfes zum guten oder bösen, der eine sachliche Diskussion so erschwert.


    Nachdem ich mich und meinen Hund vor dem Wildschwein in Sicherheit gebracht habe, habe mich nicht als Opfer meines Keilers gesehen und habe nichts von Scham und Wut gespürt, die ich von männlicher Anmache und Übergriffen kenne. Und es würde mich nicht verletzen, wenn jemand sagt: Warum biste denn überhaupt da hergegangen?!


    Die Frau ist in eine bedrohliche Situation in der Natur geraten und nicht Opfer eines Verbrechens geworden. Wenn ich ihr Verhalten gegenüber ihrer Hündin kritisiere, werte ich sie nicht als Person ab. Ich habe Mitleid mit ihrer Angst obwohl ich nicht verstehe, warum sie sie in dieser Form öffentlich macht.

    Meiner Meinung nach sieht und hört man im Video, dass sie in den Phasen, in denen sie sich aufs Filmen konzentriert, den Kontakt zu ihrem Hund verliert. Dazwischen wird der dann angebrüllt und an der Leine gerissen. Dafür habe ich kein Verständnis. Wenn die Konzentration trotz Panik für das Filmen reicht, sollte sie erst mal für den Hund da sein.

    Warum man einen solchen Film, auf dem man selbst Panik kreischend zu hören ist, ins Netz stellt, verstehe ich auch nicht. Aber dafür bin ich vielleicht schon zu alt.


    Mir ist etwas ähnliches mit einem Wildschwein passiert, nur dass der Keiler deutlich näher ran kam und deutlicher böser Absicht hatte. Ich hatte die große Hündin meiner Eltern an der Leine, die unsere Verteidigung gerne übernommen hätte. Da habe ich nicht gefilmt, sondern den Hund klipp und klar bei Fuß genommen und bin zügig abmarschiert. Der Keiler ist uns noch ein ganzes Stück gefolgt. Nicht schön, - aber Natur.

    Klar verstehen die Wölfe das, ist ja schließlich das Erfolgskonzept der Herdenschutzhunde. Erik Ziemen berichtet in dem Buch der Wolf, dass sein großer Münsterländer zu Ranzzeit in das Gehege der Wölfe im bayerischen Wald gesprungen ist, und sich die Wölfe durch ständiges bellen vom Leibe gehalten hat. Die Wölfin war durchaus angetan…

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    Was mir allerdings auch aufgefallen sind : Aktuell machen sehr viele Videos von Extrem großen Wildgruppen ( Reh und Rotwild) die Runde. Ich weiß nicht ob das Thema hier schon behandelt wurde, aber ich frage mich ob das irgendwas mit den Wölfen zu tun haben könnte?


    Solche Beobachtungen gab es auch schon aus der Zeit vor der Welt vor den Wölfen, also hat es wohl nicht mit ihnen zu tun. Es liegt an der Populationsdichte und an der Verteilung der im Spätwinter kargen Nahrung. Jetzt, wo das Gras sprießt, verteilen sich die Tiere wieder.

    Auf dem Filmchen Video sehe ich so einen typischen verwirrten, verirrten jungen Wanderwolf. So ähnliche Bilder von jungen Wölfen in Siedlungen gibt es aus Deutschland ja auch. Die sind immer froh, wenn sie den Weg wieder raus gefunden haben. Vielleicht versucht er sogar, sich an den souveränen Hund anzuschließen. Ist aber nur eine Vermutung.

    Den Film von der Frau hab ich mir erst gar nicht anzuschauen getraut, weil ich aus euren Kommentaren geschlossen habt, dass der Wolf angreift. Gesehen habe ich einen Wolf, der auf Abstand beobachtet. Als ich die Frau so merkwürdig verhält, kreuzt er einmal den Weg und geht wieder auf Abstand. Ansonsten ist es zu verschwommen um etwas zu sehen.

    Mir tut die Hündin vor allem leid, aber nicht wegen des Wolfes, sondern weil ihr Frauchen ihre Panik an ihr auslässt. Das Filmen klappt trotz aller Aufregung, der Hündin Sicherheit und Führung zu geben aber nicht.

    Ich finde eure Bedingungen optimal. Ein Hund möchte dabei sein, aber d.h. nicht, dass er ständig Aufmerksamkeit braucht. Er schläft anders, wenn ihr im Nachbarzimmer seid, als wenn er ganz allein im Haus ist. Wahrscheinlich wird er das Nachbarzimmer im Obergeschoss vorziehen. So dicht dran wie möglich!

    Tatsächlich wird es etwas dauern, bis sich ein Welpe an diese Situation gewöhnt hat. Ich hatte meinen Hund von Anfang an mit imBüro, Da durfte er natürlich auch nicht dauernd nerven. Ich bin am Anfang etwa alle 3 Stunden mit ihm rausgegangen auch zum Spielen und Toben

    Vielleicht kann deine Frau am Anfang mal eine Pause zwischen zwei Kundinnen einplanen. Wenn du mittags kurz kommst und mit dem Hund raus gehst, sollte das gar kein Problem sein und eure Kinder kommen sicher auch irgendwann nach Hause?


    An welche Rasse oder Mischung habt ihr denn gedacht?

    Ich finde 7 Stunden allein bleiben jeden Tag deutlich zu viel. Und schnell werden daraus ja auch 8 und mehr wenn noch mal etwas anfällt. Mein Limit wären 5 Stunden. Hunde sind soziale Tiere, die von sich aus ständig in der Nähe ihrer Menschen oder andere Hunde bleiben. Ausnahmen gibt es sicher, aber wie will man die finden? Ich finde das unfair dem Tier gegenüber, dass keine Wahl hat.

    Unter diesen Umständen würde ich nur einen Hund halten, wenn ich eine sichere Betreuung für vormittags hätte. Eine Hundetagesstätte oder eine private Lösung.

    Als ich mit meinem achtjährigen Hund in die Situation kam, habe ich einen „Hunde-Jungen“ gefunden, der meinen Hund regelmäßig abgeholt hat mit in seine Familie und in den Pferdestall genommen hat. Aber einen neuen Hund hätte ich mir in dieser Situation nicht angeschafft.

    Also mein Papillon würde das sehr gerne mitmachen. Wenn er nass ist, wickelt man ihn einfach in ein Handtuch, und nach 1 Stunde wieder raus.

    Kläffen ist Erziehungssache, aber wenn man im Wohnmobil dabei ist, ist das kein Problem.

    Allerdings möchte er auch im Alltag mindestens 2 Stunden Bewegung und regelmäßig etwas zum arbeiten. Agility ist seine Leidenschaft, aber er macht auch alles andere gerne mit.

    Ich denke, für einen Zwergpinscher sind die Bedingungen ähnlich, und hier gibt es auch kurzes Fell. Der braucht dann vielleicht manchmal einen Pullover.

    Lass dich doch nicht ärgern!

    Diese Leute fangen gerade erst an und sind überhaupt nicht kompetent, um Plätze einzuschätzen. Und wer weiß, vielleicht ist die Einschätzung des Hundes, den ihr haben wolltet, genauso falsch.

    Ich bin ja der Meinung, dass Hunde, als Haustiere des Menschen, in die Kultur gehören, in die sie geboren wurden. Kann man ja mal drüber nachdenken.

    Und wenn im heimischen Tierschutz derzeit kein Hund für euch ist, dann ist es doch völlig okay, einmal nach einem Welpen zu suchen. Einen passenden Hund auszusuchen, ihn an seinem Lebensumfeld hinein zu sozialisieren und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen, das ist vielleicht kein Tierschutz, aber gelebte Tierliebe.

    Allerdings spricht doch einiges dafür, diese – auch in Bezug auf Hunde Anschaffung – verrückte Corona Zeit erst einmal abzuwarten. Und bis dahin ist auch euer Garten eingezäunt!