Eben beim Spaziergang mit meinem Hund hab ich nochmal über Tony so vor mich hin sinniert . Ihr steht quasi da, wo ich vor anderthalb Jahren mit Donna war...
Erst Neu-Besitzer- Glück und totale euphorische Begeisterung(ziemlich kurz ) , dann Entsetzen und Frust über das, was mein Hund so auspackte. Dann -so nach ca 3 oder 4 Monaten- der kurze Moment, wo ich dachte:" Mist, so hab ich mir das aber nicht vorgestellt", und wir fast aufgegeben hätten...
Und dann auf den Hosenboden setzen und gradlinig ein Problem nach dem anderen anpacken.
Ich kann dir nur Mut machen: es lohnt sich, denn du bekommst unendlich viel von deinem Hund zurück!
Hier ist das, was ich noch so vor mich hin gedacht hab:
Ihr müsst jetzt natürlich nicht für alle Zukunft mit Tony permanent nur "langweilige" Leinespaziergänge machen und ihn nur schonen. Das ist jetzt nur erstmal die Zeit des " Runterkommens".
Euer Hund braucht quasi drei "Lebenssäulen" von euch, auf denen er sein Leben stabil aufbauen kann: er braucht Auslastung für Körper, Seele und Geist.
Also muss er natürlich auch mal die Beine strecken und toben und spielen und all das, was einen Junghund glücklich macht . Aber da euer Rückruf (noch) nicht funktioniert, müsstet ihr Tony zb später über eine längere Zeit nur mit Schleppleine laufen lassen (Achtung: Handschuhe anziehen!). Und er darf sich dabei nicht komplett weg ballern, da müsst ihr drauf achten und vorher schon nach Hause aufbrechen.
Für Tonys Seele ist euer sicheres und geborgenes Zuhause notwendig und dass er lernt, dass er euch vertrauen darf. Hier braucht es viel Ruhe und Schlaf und viel Lächeln von euch im Gesicht für seine Spierenzchen, aber auch klare Regeln.
Und dann für den Geist: das komplette Junghund-Training muss gemacht werden: Das darfst du und das nicht, Sitz und Bleib, Rückruf, "raus da", "hier lang", wie benimmt mit man sich eigentlich überhaupt in verschiedenen Situationen. Dafür braucht ihr unbedingt einen Trainer, das bekommt man als Anfänger nicht gut genug hin, denke ich. Kleine Schnüffelspielchen, viel Kuscheln.
Und dann - viel später - ein gutes Hundehobby, welches man so ein bis zwei mal die Woche ausübt.
Sorry für den fürchterlich langen Text