Ich antworte Mal im gesamten. Zitierfunktion kriege ich am Handy nicht gut hin.
Ja, die rassebedingten Probleme habe ich natürlich auch mit in den Blick genommen. Mir ist bewusst, dass es nach hinten losgehen kann.
Witzigerweise wurde mir von fast jeder Rasse von mindestens 3 Leuten aus X Gründen abgeraten. Also egal wie, ich hätte mich demnach am Ende falsch entschieden. Das einzige was für mich traumabedingt absolut nicht ging war großer schwarzer Hund, Angst vor meinem Hund wäre ja kontraproduktiv vom feinsten.
Irgendwann war ich in einem Assistenzhunde Forum dann auf Golden Aussie/Australian Retriever gestoßen und fand alle Beiträge dort ziemlich überzeugend und dann habe ich mich ein wenig festgefahren, das ist mein Verschulden, gebe ich zu.
Da ich schon einmal 3 Hunde hatte. Davon besagter Goldie Münsterländer Mix und zwei undefinierbare Mischungen aus spanischen Rescue Einrichtungen und das die absolut tollsten Hunde waren, bin ich vermutlich auch deswegen voreingenommen. Obendrauf noch Erfahrung mit Rassehunden, die das Gegenteil von allem waren was man erwartet hätte.
Die Kleine ist jetzt da und ich werde mich reinhängen aus ihr einen ausgeglichenen Hund zu machen, soweit es für mich möglich ist. Sollte ich scheitern, war es halt Pech, aber nach 2 Wochen die Flinte ins Korn zu werfen, weil der Hund nicht perfekt funktioniert, sehe ich einfach nicht ein.
Zumal ich hier ihre positiven Eigenschaften ja gar nicht rausgekehrt habe.
Sie hat einen unheimlichen will to please, ist wirklich unglaublich gelehrig (deswegen habe ich ja so Panik sie zu verziehen), Menschen, Kinder, andere Hunde kein Problem. Geht sie offen drauf zu, lässt sich streicheln. Geräusche kratzen sie kein bisschen. Terror im Treppenhaus? Staubsauger? Hundegekläffe? Juckt sie einfach nicht. Rufe ich sie draußen ab, kommt sie angepest und setzt sich vor mich auf den Boden und lässt sich soweit auch von nichts dabei ablenken. Autofahren? Sie pennt auf dem Schoß.
Sie saugt draußen was auf? Einmal ihr Name und sie kommt und tauscht oder lässt es einfach direkt wieder fallen. Leinenführigkeit ist ein Traum. Hängt so gut permanent durch, Orientierung an mir. Auf Nein hört sie erstaunlich zuverlässig von den oben beschriebenen Ausnahmen abgesehen. Vögel fliegen direkt vor ihrer Nase weg? Sie zuckt nicht einmal mit der Wimper.
Aufgrund einer Infektion (Corona-Verdacht und daher Quarantäne), musste ich sie leider an eine Sitterin geben für ein paar Tage. Die hat selbst einen Hund und hat mir in einer Tour vorgeschwärmt wie toll und unkompliziert die Kleine ist.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie plötzlich komplett um 180° dreht, wenn ich nicht massiv Fehler mache.
Rennen kann sie aktuell leider nur in der Wohnung. So gut traue ich dem Abruf noch nicht, dass ich sie von der Leine lassen würde. Schleppleine ist vorhanden, das würde ich im Einsatz aber tatsächlich gerne mit der Trainerin bequatschen. Auf Nachfrage sagte sie mir, ich soll die Kleine erstmal bis zum ersten Termin ankommen lassen und nichts großartiges unternehmen. Sie kennt das Fellbündel, weil sie sie mit mir zusammen abgeholt hat.
Sie ist jetzt dummerweise 2 Tage zu früh angekommen und zeigte halt Verhalten, dass mir für die Zukunft Sorgen gemacht hat, aber was ich dann teilweise lesen muss (meine jetzt nicht die Rasseskepsis ansich) macht mich ein wenig fertig und ich frage mich, ob es nicht ein Fehler war zu fragen und es besser gewesen wäre einfach bis Montag Bauchgefühl zu fahren und gut ist.
Ich möchte einfach keine Diskussion darüber was mein Hund vielleicht für eine schlimme Bestie wird. Ich weiß, dass Mischlinge immer Wundertüten sind. Allgemeiner: Das Lebewesen immer Wundertüten sind. Aber dafür bin ich ja da.
Ich habe mir alle Macken der involvierten Rassen angeguckt. Ich habe mir generell viele Rassen angeguckt und ihre Vor- und Nachteile.
Nasenarbeit werde ich mir auf jeden Fall angucken. Da steht glaube ich einiges zu in meinen Welpenbüchern. Apportieren oder Jagd kann ich mit ihr nicht machen, selbst wenn ich wollte, denn sie läuft einfach nicht hinterher (nicht, dass ich das vorhatte!). Selbst auf Zerrspiele lässt sie sich nicht wirklich ein, sie lässt einfach los.
Das alles anknabbern kam am Anfang immer vor, wenn sie ein Häufchen machen musste, aber aus Gründen nicht konnte. Hat sie dann gemacht, lag sie sofort wieder. Ich befürchte, dass ich ihr da versehentlich beigebracht habe: Sie knabbert Kram an -> Frauchen geht mit ihr raus. Dumm ist sie ja wirklich nicht. Aber das habe ich jetzt hoffentlich unterbrechen können.