Hallo zusammen!
Ich hätte gerne die Meinung anderer Hundesportler und vielleicht hat ja jemand noch Ideen, was ich besser machen kann.
Folgende Situation:
Cosmo, weißer Schäferhund, 17 Monate. Sehr unsicher, Leinenpöbler, sehr wenig Hundekontakte.
Außerhalb von Hundebegegnungen nie aggressiv, fiddelt eher rum oder startet im Freilauf Rennspiele.
Coronabedingt war seit letztem Herbst so gut wie kein Gruppentraining möglich, was aber auch da schon nicht gut klappte.
Cosmo findet andere Hunde mega spannend, wobei ich eher glaube, dass er sich nicht traut, sie aus den Augen zu lassen.
"Schau" haben wir im Welpenalter begonnen, klappt aber einfach nicht bei großer Ablenkung.
Nun haben wir vor rund 7 Wochen im Hundesportverein angefangen. Ich möchte Rally Obedience machen, muss aber erst monatelang den Basiskurs belegen.
Dort sind immer noch so 3-4 andere Hunde und wir machen 60 Minuten lang Unterordnung, insbesondere Fußlaufen. Das hatte ich extra noch nicht trainiert, weil ich dachte, da würde man es korrekt beigebracht bekommen. Ist aber nicht so.
Ich jogge also um die anderen Hunde, wedel mit Käse und soll rumquietschen wie im Welpenkurs, damit er eventuell mal kurz hochschaut.
Oft stehen wir im Kreis in der Grundstellung und machen Übungen.
Das Problem: Cosmo ist extrem überfordert und fiepig, er kann mich nicht 60 Minuten lang anschauen. Er guckt die meiste Zeit zu den anderen Hunden. Ich finde, er guckt wirklich nur, kein Lauern, Bellen oder Losrennen.
Ich muss mir nun aber jede Woche anhören, dass er so schlimm fixiert und die anderen Hunde deswegen nichts mehr können. Die anderen würden das nicht so machen, nur Cosmo fixiert.
Der einzige Rat aller Trainer ist, immer wieder Schau einzufordern und mit Leckerchen zu wedeln, die er nicht nimmt vor Stress.
Man hat sich richtig darauf eingeschossen, dass "der Schäferhund" das Problem ist, bestimmt aggressiv, "bei dem immer aufpassen" und wenn etwas nicht klappt, dann weil der Schäferhund schon wieder fixiert. Frustet mich extrem und ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll.
Ich möchte gerne Sport mit ihm machen und denke, dass es ihm trotz allem hilft, mit diesen Hunden zu arbeiten und sie möglichst auszublenden.
Allerdings versaut mir dieses Buhmann-Sein jeden Samstag und ich könnte mich stundenlang aufregen - über die Menschen, Cosmo macht das schon ganz toll.
Wie seht ihr das? Ist die Art des Trainings schlecht? Wird von ihm zu viel erwartet? Oder kann ich noch mehr tun, um ihn auf mich zu fixieren? Sollte ich lieber aufgeben und irgendwann viel später wieder einsteigen?
Cosmo ist absolut nicht verfressen, Spielzeug ist ihm auch nicht wichtig. Maßregeln lässt er sich nicht bzw. muss ich in solchen Situationen sehr körperlich werden, um zu ihm durchzudringen. Kann und will ich nicht, vor allem nicht im Hobbybereich.
Ich freu mich über jede Meinung und Anregung, denn das soll doch Spaß machen und mir geht es mittlerweile echt nahe, immer so dazustehen, als hätte ich eine gestörte Bestie an der Leine.
Liebe Grüße
Carla