Beiträge von Karrrrrrrl

    Hello :)
    danke für die weiteren Hinweise und wieder einmal ein Update.


    Seit meiner Entscheidung sind drei Wochen vergangen, hat mich eben selber voll überrascht, weil es sich so viel länger anfühlt. Jedenfalls habe ich einige Vermittlungshilfen mit einschlägiger Zielgruppe kontaktiert und werde dahingehend auch Unterstützung erfahren, aber das Tierheim habe ich bisher nicht erreichen können. Habe auch eine Nachricht am AB hinterlassen. Die Mail ist nicht aktuell, da kam eine automatische Antwort, dass diese nicht vergeben sei.

    Der Vollständigkeit halber habe ich ebenfalls das TH Berlin kontaktiert, auch hier bisher keine Rückmeldungen.


    Was mich nun beschäftigt, da ich weitestgehend alles notwendige erledigt habe/mein bisher Möglichstes getan habe:
    Welche Fristen sollte ich mir setzen? Und wie sehen dann die nächsten Schritte aus?


    In meinem Kopf ist grade nämlich dieses "Was wäre wenn" - ich in 3, 4, 5 Wochen noch keine Rückmeldungen habe und nach wie vor niemanden erreicht habe?

    Ich habe gesagt, dass ich keinen Zeitdruck habe und mir bewusst bin, dass es seine Zeit in Anspruch nehmen wird, aber dass ich auf Kontaktaufnahmen bezüglich einer Hundeabgabe so überhaupt keine Reaktion bekomme, finde ich etwas irritierend. Was machen Menschen in Notsituationen? Stehen die mit dem Hund dann vor der Tierheimtür? Also, weil es sind ja mittlerweile schon auch 10 Tage...
    Ah, und ich habe unterschätzt oder vorher einfach auch noch gar nicht drüber nachgedacht, wie belastend das Gefühl ist, auf einen unbekannten Tag X zu warten...
    Ich hoffe, ihr versteht, was ich mit Frist meine.

    Hallo hallo,

    vielleicht interessiert es euch ja, weshalb ich mal ein Update gebe.


    Nach dem irritierenden Telefonat (ich kann es auch nicht falsch verstanden haben, sie sagte im ungefähren Wortlaut "nein, wieso müssen sie das über ein Tierheim machen? sie können ihn auch privat vermitteln, dann müssen wir halt informiert werden"), liest sich die Antwort vom Vet.Amt schon ganz anders:


    "Es stimmt, die Abgabe ist nur an Tierschutzvereine erlaubt. Ziel ist es den Handel zu unterbinden. Sie können sich hierzu auch an andere Tierschutzvereine wenden, die bei Vermittlung behilflich sein können. Hierzu muss der Hund nicht in einem Tierheim abgegeben werden. Eine Vermittlungsgebühr erhält in dem Fall aber der eingetragenen Tierschutzverein. Falls Sie auf anderem Wege geeignete Halter finden­, können Sie mich gerne auch nochmal kontaktieren, so dass ich Wege finden kann, Ihnen zu helfen.

    Sie sind nicht an das Land Berlin gebunden, sollten jedoch dringend Bundesländer in denen die Haltung verboten ist (z.B. Brandenburg) von der Suche ausnehmen."


    Ich hätte nämlich um eine Schrift Bestätigung gebeten und auch nochmal den entsprechenden Paragraphen kopiert und erklärt, wie ich ihn lese.


    Naja,

    aber immerhin schließt sich damit die Rückgabe ins ehemalige Tierheim aus, da dies im Land Brandenburg befindet.

    Oder?

    Und die Hilfe der entsprechenden Vermittlungsseiten scheint auch rechtens zu sein.


    Liebe Grüße

    Ja, ich hätte das jetzt auch so verstanden, nachdem du mich drauf aufmerksam gemacht hast. Vorher hatte ich daran ja ehrlicherweise gar nicht gedacht, sondern hätte es so gehandhabt wie die Dame eben am Telefon halt meinte.

    Dass ich in meinem Eingangspost geschrieben habe, dass ich nicht privat vermitteln darf, hatte sich tatsächlich darauf bezogen, dass (ehrliche!) Anzeigen für meldepflichtige Hunde über gängige Plattformen gesperrt werden.


    Ich muss mich jetzt mal sortieren...

    Ich bin grade irgendwie maximal verwirrt.

    Das Veterinär Amt war grade ganz überrascht darüber, dass ich ihn nicht privat vermitteln kann... Die Dame sagte mir, ich muss lediglich bei Ihnen melden, wohin er geht und der zukünftige Besitzer muss dort Führungszeugnis und Sachkundenachweis vorlegen...

    Ich wollte gar keinen Streit vom Zaun brechen. :)

    Habe nur den letzten Stupser Vernunft gebraucht.


    Ja natürlich ist es "nur" mein subjektives Empfinden und die Gesamtbeurteilungen des Vereins nicht schlecht, aber ich hatte persönlich halt nicht das Gefühl, dass der Verein mir bei und nach der Vermittlung gut zur Seite stand. Daher eben meine Sorge, dass es wieder so laufen würde.
    Aber ihr habt Recht. Ich darf nicht anders vorgehen und hab die letzten zwei Wochen eigentlich Quatsch gemacht. Die Vermittlungshilfen bringen mir nichts.

    Morgen kontaktiere ich den Verein und auch das Vet.-Amt schonmal. Er ist ja letzten Endes in Berlin Mitte gemeldet... Weiß nicht, ob das irgendwas mit der Zuständigkeit zu tun hat.

    Ah ja, ich sehe, da habe ich mich so bemüht, es irgendwie kurz zu fassen, dass vieles wichtige gefehlt hat.. Entschuldigt.


    Aber lirumlarum, die Beantwortung meiner "Frage" hat Phonhaus übernommen... ich hatte noch so die Hoffnung, dass es etwas anderes gibt, dass mir noch so überhaupt nicht eingefallen ist.


    Wie schon erwähnt, Bullterrier stehen so oder so auf der Liste in Berlin plus er hat schonmal einen Hund gebissen, wodurch die Meldung dann letzten Endes zustande kam (das Tierheim hatte ihn mir als Old-English-Bulldog vermittelt). Dadurch wäre das Vet.-Amt involviert, weil ich ihn ja nicht unter der Hand abgeben würde, sondern mit dortiger Ummeldung usw.

    Den Stellen, die ich kontaktiert habe, habe ich auch immer gesagt, dass er bei mir bleiben kann. Meine Anfrage bezog sich lediglich auf Vermittlungshilfe...


    Mich macht das grade ganz schön traurig.

    Hallo in die Runde!

    Vor zwei Wochen ist nach reichlicher Überlegung eine Entscheidung gefallen, die mir sehr wehtut, von der ich aber weiß, dass sie die richtige ist. Ich habe mich mit Karl übernommen und es wäre fairer für uns beide, wenn er ein anderes Zuhause bekommt.

    Nur bemerke ich seit dem, dass die Vermittlung so viel schwieriger wird, als ich dachte. Vor allem, weil ich in einem Dilemma stecke und jetzt dachte ich, ich frag hier mal, was ihr so dazu denkt.

    Vielleicht kurze (haha mal schauen, ob das kurz geht) Vorgeschichte zu unserem nun 2-Jährigen Zusammenleben.

    Als ich Karl in einem kleinen Tierheim hier in der Nähe zum ersten mal sah, war ich sofort verliebt und durch meine arme-missverstandene-kampfhunde-narrative im Kopf und der rosaroten Brille auf der Nase hätte er vermutlich sonstwie sein können, ich hätte ihn zu mir geholt. Aber er war dort auch eigentlich echt supi. Ja, aufgeregt und unausgelastet, aber echt nett und recht leinenführig und grundgehorsam. Ich besuchte ihn 4,5 mal und bemerkte schnell, dass die Tierheimleitung irgendwie seltsam zu mir war. Ich bekam das Gefühl nicht los, dass sie ihn mir eigentlich nicht vermitteln wollten. Also fragte ich direkt nach und alles wurde negiert. Egal, was ich fragte, die Antworten waren vage ("sie wissen aber schon, dass das ein anspruchsvoller Hund ist"). Also forderte ich ein Treffen mit dem Hundetrainer der Einrichtung. Er ging mit mir und Karl spazieren, zeigte mir, wie ich mich verhalten sollte und gab mir ein gutes Gefühl. Also ignorierte ich das komische Verhalten der Tierheimleitung und Karl zog zu mir.

    Hinterher ist man immer schlauer. Ich wusste damals nicht, dass der Hundetrainer ihn nur einmal zur Begutachtung auf dem Hundeplatz hatte. Dass man scheinbar nie geguckt hatte, wie er auf verschiedene Reize reagiert. Und man hatte mich direkt angelogen, denn mir waren schon beim ersten Treffen wunde Stellen an seinem Bauch aufgefallen, die mir mit dem Einstreu im Zwinger erklärt wurden und die angeblich schon am Abheilen seien.

    Zunächst fiel auf, dass obwohl es anders vereinbart war, sich das Tierheim nie wieder meldete, nachdem Karl bei mir eingezogen war. Ich suchte den Kontakt, aber es kamen keine der versprochenen Rückrufe.
    Dann wurden die wunden Stellen immer schlimmer, er kratzte und kratzte und kratzte sich. Erste Diagnose: Grabmilben. Doch auch nach der Behandlung wurde es nicht besser. Monate der Diagnostik später war klar: Milben-Allergie (Gras, Futter, Hausstaub) und Futter-Unverträglichkeiten. Ich weiß bis heute nicht, wie das mit dem 0815-Trockenfutter im Tierheim gegangen sein soll. Als wir dann den EU-Heimtierausweis für ihn wollten, stellte mein Tierarzt fest, dass die Tollwut-Impfung nicht vollständig vom Tierheim durchgeführt wurde (dies war für mich als Laie natürlich nicht erkennbar gewesen).
    Diese ganze Odyssee schildere ich am detailliertesten, weil sie heute jetzt zu meinem Dilemma führt.

    Aber erstmal noch kurz zu den Gründen, weswegen ich nun nach einem anderen Zuhause für ihn suche: Karl packte sobald die gesundheitlichen Dinge einigermaßen zur Ruhe gekommen waren nämlich so richtig aus. Zusammengefasst: beispielhaftes fehlgeleitetes Beutefangverhalten (alles mit Räder, rennende Menschen, Hund), Balljunkie deluxe, terriertypisch leicht erregbar und selbst kaum in der Lage, sich wieder zu beruhigen, große Abneigung gegen fast alle anderen Hunde, vor allem bei intakten Rüden würde er ernst machen, da bin ich mir sicher.

    Unser Alltag besteht aus Management und dem Versuch meinerseits, ihn dennoch angemessen auszulasten. Wir apportieren und machen Futtersuchspiele. Er lernt gerade am Fahrrad zu fahren und wir trainieren so viel es geht an seiner Frustrationstoleranz. Das Problem ist nur, dass jeder Trainingserfolg zunichte ist, sobald wir mal wieder beinahe von einem E-Roller umgefahren wurden oder mein ignoranter Nachbar seinen Hund auf uns springen lässt.

    Ich bin nach sehr vielen Tränen und verzweifelten letzten Monaten zum Schluss gekommen, dass die Berliner Innenstadt einfach nicht das geeignete Zuhause für Karl ist. Unser Leben gleicht zunehmend einem Spießrutenlauf und ich habe meine Grenze erreicht. Meine Ressourcen reichen einfach nicht mehr aus...


    Und jetzt zu meinem Dilemma.

    Aufgrund seiner Gefährlichkeit darf ich ihn ja eigentlich nicht privat inserieren. Also habe ich in den letzten zwei Wochen zahlreiche Stellen kontaktiert, die auf die Vermittlung seiner/solcher Rassen spezialisiert sind und/oder bekannt sind für ihre Arbeit mit gefährlichen Hunden.

    Die Rückmeldungen, die ich bisher erhalten habe, lauten gleich: entweder es gibt keine Kapazitäten oder ich soll das mit dem Tierheim regeln, aus dem ich ihn habe.


    Aber das Vertrauen zu dieser Einrichtung ist nicht mehr vorhanden, falls es jemals bestand. Ist das nachvollziehbar?

    Ich fühle mich von diesen Leuten in gewisser Weise belogen. Frage mich, wie ehrlich ihr Interesse an einer guten Vermittlung war, wenn sie sich nie zurückmeldeten? Keine Nachkontrolle, keine ehrlichen Antworten. Die Allergie ist doch nicht vom Himmel gefallen? Oder?
    Dazu habe ich mittlerweile natürlich auch die Bewertungen gelesen und die schlechten haben es echt in sich. Ich hätte so große Angst, dass er da am Ende versauert oder in die Hände von irgendwem geht, der ihm dann nen Elektroschockhalsband verpasst und "gut" ist.. oder noch schlimmer..


    Wie würdet ihr euch verhalten?
    Ich weiß, dass ich vertraglich genaugenommen dran gebunden bin, ihn dorthin zurückzubringen, aber da sich ja nie wieder jemand für Karl interessiert hat, frage ich mich, inwiefern das überhaupt nachverfolgt würde? Sollte ich dann vielleicht doch privat inserieren? Das Vet.-Amt wäre ja so oder so involviert und da ich nicht vorhabe, ihn von heute auf morgen "loswerden" zu wollen, könnte ich nach dem perfekten Zuhause für ihn suchen.


    Ich fände es toll, eure Gedanken dazu zu hören.

    Und ja, ich war naiv und habe vor allem auch sehr viele Dinge falsch gemacht, das weiß ich und ich mache mir selbst große Vorwürfe. Die Entscheidung fiel mir alles andere als leicht und hat mich schwer in meinem Selbstverständnis erschüttert, denn ich wollte nie eine sein, die einen Hund aufnimmt und dann "aufgibt". Aber es sind einfach zu viele Baustellen, die ich nicht mehr kompensiert bekomme und ich versuche grade eine verantwortungsvolle Lösung zu finden.


    Viele Grüße,

    Lucia und Karl

    Mich würde mal sehr interessieren, welches Tierheim das war :D klingt sehr nach dem, aus dem ich meinen Hund habe. Die Begegnung mit dem Tierheimleiter verlief ähnlich, wie das was du beschreibst... Keine Fragen, keine Antworten, kaum eines Blickes gewürdigt.

    Ich denke, da macht der Ton oft die Musik und obwohl ich zum Einen Verständnis für die stressige Arbeit im Tierschutz habe, sollte man sich doch am Ende des Tages bewusst sein, dass man einen Beruf ausübt, bei dem es eben auch um Kommunikation mit Menschen geht (ähnlich wie als Tiertrainer:in)... und der Vorteil von Aufklärung ist, dass uU verhindert, dass weitere Tiere unwissentlich angeschafft werden. Wenn man also bspw. einfach die Aussage tätigt: "als Frau geb' ihn ihnen keinen Listenhund" (was in dieser Form einfach purer Sexismus ist), ohne das zu erklären, dann könnte es doch passieren, dass man auf die nächstbeste Kleinanzeige reagiert und sich der Kreislaug nie auflöst. Berate ich trotz stressiger Situation und erkläre meine Entscheidung nachvollziehbar, dann teile ich damit doch auch mein Wissen und trage zur allgemeinen Verbesserung der Hundehaltung bei?
    Oder bin ich da jetzt zu idealistisch?
    Jedenfalls kann ich dich verstehen und es ist vmtl. gut, dass du woanders guckst. Ich habe mich nicht abwimmeln lassen, weil ich die Gründe nicht nachvollziehen konnte, weswegen mir der Hund nicht gegeben werden wollte (so mein subjektives Empfinden). Heute kann ich es verstehen, aber Klartext hat mit mir damals keiner gesprochen. Auch nicht, als ich konkret die Frage stellte, ob man mir den Hund nicht geben wolle. Es war alles sehr seltsam.

    Hey ihr , das hört sich ja doof an.
    ich habe auf meiner alten Arbeitsstelle erlebt, dass ein Kater aus dem nichts plötzlich Menschen angriff. Es geschah mehrmals, bis er eines Tages auch mir völlig ohne Ankündigung im Unterarm hing. Da ich eine Blutvergiftung davon trug, wurde vom Arbeitgeber entschieden, das "gefährliche" Tier eingeschläfert. Anschließend kam tatsächlich heraus, dass er einen ziemlich großen Hirntumor hatte :/