Danke dir für den, mal wieder, richtig tollen Beitrag Sockensucher ! Mit deinem Tipp kann ich viel anfangen und ich glaube, ich mache das auch schon an ganz vielen Stellen intuitiv. Das hier:
Er soll irgendwo weg, Kuck mal, Fang den Keks. Der nächste Keks baut dann Distanz auf. Kannst einfach Fragen, Mausi, wie gehts dir gerade?
Ist tatsächlich nicht so leicht, Kekse interessieren ihn ja eher nicht so und Ansprache häufig auch nicht. Das heißt, im Zweifelsfall spreche ich ihn an und locke ihn und er räumt unbeeindruckt weiter den Wäschekorb aus zu zerkaut meine Klamotten, Tauschen ist auch schwierig, da muss ich in den nächsten Wochen noch viel mehr managen, denke ich, damit so blöde Situationen nicht mehr entstehen, denn das steigert sich grade wirklich extrem, dass er anfängt, Sachen kaputt zu machen oder auch Räume zu beanspruchen.
Die Ansprache, ankucken, du wirst sehen, ob er sich anspannt, die augen Runde werden, die Ohren zurück. Oder angespannte Augenbrauen, grimmiges ich bin ready for fight, wenn du es haben willst.
Das Blöde ist, dass er im Vergleich zum Anfang, wo ich ja auch hier im Thread noch meinte, dass er voll die ausdrucksstarke Mimik hat, kaum noch körpersprachlich kommuniziert, bevor er knurrt und schnappt. Er kann da ganz entspannt liegen und mich mit offenem Blick angucken und trotzdem knurrt er mich plötzlich an, wenn ich an ihm vorbei will. Viele hier würden vielleicht noch was entdecken, was ich da auf meinem Wissensstand noch nicht sehen kann, aber ich denke schon, dass ich Hunde inzwischen relativ gut lesen kann, hier ist das sehr schwer für mich geworden.
Angst macht hart. Kuck, dass du wieder ihm gegenüber einfach offener wirst und du kannst genau das testen und festigen, ihn wieder lesen zu können, er wieder mehr mit dir spricht. Bist du mit ihm im Gespräch, muss er nicht nach vorne gehen. Ist eine Chance mit so einem Hund zu reden, solange er noch bei dir ist.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ich versuche die Zeit, bis Bolle nächste Woche wieder kommt, dafür zu nutzen, das, was bisher so passiert ist ein bisschen von mir abzuschütteln, damit ich ihm wieder offener begegnen und in eventuell kritischen Situationen entspannter agieren kann. Ich weiß, dass er das alles nicht macht, weil er doof ist oder weil ich doof bin und ich sehe seinen Stress und seine Anspannung. Zusätzlich merkt er ja auch, wenn ich ihm gegenüber nicht mehr so offen und zugewandt bin, wie vor den ganzen jüngsten Ereignissen. Ich muss da auf jeden Fall noch mehr an mir arbeiten, das nicht persönlich zu nehmen, für mich war aber der Moment, als er meinen Freund gestellt hat, tatsächlich doch ganz schön doll und hat arg am Vertrauen gekratzt, weil die beiden sich ja auch kannten und vorher sehr nett miteinander waren.
Als er vorgestern den Tag über hier war, kam kurz eine Nachbarin zu Besuch und wir saßen einen Moment zusammen und haben geschnackt, da ist Bolle zu ihr hin und wollte ihr ins Gesicht schüffeln, sie hat ihn aber mit der Hand weggedrückt und ich habe gemerkt, dass ich kurz zusammengezuckt bin, weil ich dachte, dass er jetzt nach ihr schnappen würde, das war aber zum Glück nicht der Fall. Ich habe grundsätzlich keine Angst vor ihn, aber in der Situation habe ich gemerkt, dass da jetzt zumindest Unsicherheit ist und das ist auf jeden Fall etwas, was er und ich nicht gebrauchen können.
Wenn seine Menschen da so mit umgehen und dann auch noch Suki und damit dir eine Verantwortung zuschieben, die da nicht so hingehört ... Alles nicht so einfach.
Der Punkt, dass es an Suki liegt, kommt immer und immer wieder von Seiten der Halterin und ich merke wirklich, dass mich das langsam echt wütend macht und ich das als unfair empfinde. Suki ist bei den anderen Sitterinnen nicht dabei und dort gibts die selben Probleme, der Partner der Halterin hat mir erzählt, dass sie Zuhause auch diese Themen haben und ich habe ja nun auch schon oft genug erlebt, wie Bolle nach seinen beiden Bezugspersonen schnappt, da ist Suki nichtmal mit im Raum oder irgendwie sonst an der Situation beteiligt. Die Halterin passt nicht mehr auf Suki auf, wenn ihr Freund nicht da ist, weil sie auch nicht allein mit beiden Hunden raus will, sie meidet bestimmte Gassistrecken mit Bolle und leint ihn allein nur noch selten ab, weil sie Angst hat...Aber das sieht sie alles gar nicht. Wenn ich sie frage, wie es läuft, ist bei ihnen Zuhause alles super, Bolle macht alles toll, es gibt kein Problem, er kann jetzt auch wieder in die Hundefreilaufzone, weil ohne Leine ist er ja so entspannt!? Das ist frustierend. Und gefährlich.
Merke ich jetzt leider auch, auf eine andere Weise natürlich mit meinem Sitterjunghund. Er bringt hier leider vorallem Stress rein und nicht das was ich mir erhofft hatte, aber nun, in der Hundeschule darf er dann halt dann gar nicht mitspielen, wo soll er es denn sonst lernen? Aber das Gedanke ist schon da, dass ich ihn lieber weiterschicken sollte, zu einem anderen Sitter, wenn das nicht bald fruchtet, weil Kaami nunmal nicht so ein stabiler Hund ist ... noch lernt sie auch enorm, was den Stress wert ist ... und die Chance ist da, das sie doch sich gut zusammenfinden, aber es liegt eben auch nicht ganz in meinen Händen und die Tage dazwischen ...
Dieser Aspekt der Hundebetreuung, wird sehr wenig diskutiert irgendwo ... Also Danke, dass du das geteilt hast. Ich finde das sehr wichtig
Danke fürs Teilen deiner aktuellen Erfahrung. Du hast Recht, das wird wirklich wenig diskutiert und ich empfinde es als ebenso wichtig.