Ob der Hund Angst hat, sich profilieren will oder seine Leute glaubt verteidigen zu müssen ist erst beim Training interessant. Für den Moment ist feststellbar, dass der Hund unabhängig der dahintersteckenden Emotionen, nach vorne umsetzt. Auch Angst kann schmerz- und ernsthaft nach vorne umgesetzt werden. Hier ist Trösten oder Schimpfen oder egal was DANACH natürlich kein Konzept, immer zu spät.
Selbst wenn Bolle ängstlich ist und erschrickt (aber auch in jedem anderen Fall) lässt man den armen Kerl doch nicht in so Situationen reindonnern, sondern passt auf und regelt vorher, damit der gar nicht in so Situationen kommt. Hinterher trösten hilft auch dem Hund null, erleben musste er das trotzdem, die Erfahrung bleibt.
Guter Hinweis, danke. Ich nehme es, wie gesagt, nicht als Angst oder Erschrecken wahr, aber natürlich heißt das nicht, dass das nicht vielleicht doch so ist, das müsste wirklich ein:e Trainer:in beurteilen. Aber ja, letztlich ist das für mich auch nicht wirklich relevant. Und ich glaube, der Hinweis darauf, dass es für Bolle dadurch schlimm ist, dass er das so erleben muss und ihm nicht vorher geholfen wird, ganz unabhängig von seiner Motivation, ist auf jeden Fall etwas, was ich im Gespräch sagen kann und wovon ich denke, dass die Halterin das gut annehmen kann, da sie ja wirklich nur das Beste für ihn will.
Es gibt noch mehr Sitter???
Wieviele Leute wurschteln denn an dem Hund rum?
Das ist ein weiteres Thema wo ich raus wäre. Das tut halt keinem Hund gut, HH hat keine Zeit, Hund quasi am Verschiebebahnhof wo jeder so seine Philosophie und seine Meinung hat... Uahhh
Das stimmt sicherlich, dass das nicht schön ist. Neben mir gibt es noch zwei feste Sitter:innen plus Familienangehörige, die im Notfall einspringen. Ich sehe aber auch, dass es für Bolles Menschen gerade keine andere Möglichkeit gibt, das zu händeln. Professionelle Betreuung in einer Gruppe mit anderen Rüden fällt weg und es scheint mir ziemlich utopisch, eine einzige Privatperson zu finden, die die ganze Woche übernehmen kann.
Die Intensität entsteht halt leider eben auch aus dem Alleinbleiben Thema, an manchen Tagen sind es wohl auch nur mal 2 Stunden oder so, die abgedeckt werden müssen. Bestimmt wäre es auch für Bolle viel entspannter, wenn er dann einfach Zuhause bleiben könnte...Nur leider weiß er das eben nicht. Das die Situation gerade super doof ist, ist den beiden auch klar, aber die Arbeit lässt sich bei ihnen aktuell nicht reduzieren oder anders koordinieren und beide geben sich bereits extrem viel Mühe, das so gut wie möglich hinzubekommen.
In ein paar Monaten ist das wieder vorbei. Aber ja, der Zeitpunkt ist offensichtlich auch mehr als bescheiden, weil bei Bolle gerade so viel los ist.
Ich frage dich ganz direkt: wieso machst du das, dich da so reinhängen? (nicht negativ gemeint, gell)
Was ist dein Antrieb?
Nein, alles gut, die Frage ist ja total berechtigt. Wenn ich darüber nachdenke fallen mir super viele Gründe dafür ein.
Ich mag die Halterin wirklich sehr gerne und ich fürchte, das unsere Beziehung sehr darunter leiden wird, wenn ich die Betreuung abbreche. Außerdem sehe ich, wie sehr sie gerade unter Druck steht und ich möchte sie gerne unterstützen.
Ich mag Bolle trotz seiner Themen unheimlich gerne und eigentlich freue ich mich grundsätzlich darüber, wenn er da ist (nur leider überwiegt auch immer mehr die Anstrengung). Ich sehe, was er für ein toller Hund ist und ich wünsche ihm, dass er ein gutes Leben führen kann und das bekommt was er braucht und ich trage gerne dazu bei, wenn ich kann.
Ich finde es toll, wie sehr Suki es grundsätzlich genießt, das Hundegesellschaft da ist und wie toll die beiden harmonieren. Mit Bolle ist Suki beim Spielen sehr ausgelassen und ich sehe eine ganz andere Seite an ihr. Man merkt ihr an, das sie hier viel Unsicherheit ablegen kann und dass da schon viel Vertrauen da ist. Natürlich haben die beide auch ab und an kleine Konflikte, aber sie kommunizieren klar und gut miteinander und bisher musste ich selten unterstützen, das ist wirklich besonders für Suki, die sonst schnell untergebuttert wird.
Natürlich mag ich einfach Hunde und ich erfreue mich an ihrer Gesellschaft. Ich sitte, wie gesagt, schon seit mehreren Jahren und besonders schön finde ich natürlich jetzt, wenn zu Suki noch ein zweiter Hund da ist (ein eigener Zweithund bleibt für mich leider aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation nämlich erstmal ein Traum). Ich habe zwar momentan noch zwei weitere Betreuungshunde (auch daher sind die Hinweise zur Versicherung auch super und ich werde da nochmal nachhaken!), aber die kommen nicht regelmäßig, sondern nur ab und an für Urlaubs- und Wochenendbetreuungen. Deshalb finde ich die Regelmäßigkeit mit Bolle eigentlich wirklich schön.
Inzwischen hatte ich auch bereits einmal für wenige Stunden drei Hunde da und das hat toll harmoniert, Bolle war sehr nett zu der anderen Hündin und die Gruppendynamik zwischen allen dreien war super. Rausgehen hätte ich mir mit allen durch Bolles Themen aber auf keinen Fall zugetraut.
Wir bieten uns gegenseitige Betreuung an und ich bin dadurch, dass ich schon seit über einem Jahr erfolglos nach einer geeigneten und zuverlässigen Betreuung für Suki gesucht habe wirklich dankbar, jetzt eine Person zu haben, die sie nehmen kann. Würde Bolles Mensch für mich als Betreuung wegfallen hätte ich außer meinem Freund wieder niemanden (und der wäre die Person, mit der ich vielleicht auch mal zusammen hundefrei haben möchte).
Das wären so die Punkte, die mir dazu einfallen würde.
Weil: wenn du da weitermachen willst, musst du zu jeglichen Konsequenzen die entstehen können „ja“ sagen. Auch zum Thema Haftung musst du voll bereit sein. Für einen fremden Hund, von uneinsichtigen Leuten.
Das stimmt. Und ich glaube, in dem Fall bin ich es nicht. Mir ist klar, dass mit jedem Hund etwas passieren kann und es meine Aufgabe als Betreuung ist, mir darüber bewusst zu sein und entsprechend umsichtig zu führen, um dies nach all meinen Möglichkeiten zu vermeiden. Wenn das, aus welchen Gründen auch immer, nicht funktioniert, habe ich eigentlich meine Antwort. Und die ganzen Gründe, die ich genannt habe, können das vermutlich nicht aufwiegen. Aber vielleicht macht das nochmal deutlich, was mein Konflikt bei der ganzen Sache ist.
wäre denn für die Halter okay, wenn er zumindest bei dir MK trüge?
Oder wollen die das absolut nicht, was ja ein weiterer guter Grund wäre, warum du ihn nicht mehr betreuen willst.
Ich glaube gar nicht unbedingt, dass die beiden komplett gegen Maulkorb sind, zumindest klang das nicht so, als wir darüber gesprochen haben. Das Problem ist eher: Er hat keinen und er kennt keinen, d.h. es müsste erst einer besorgt und auftrainiert werden (Sukis MK ist ihm zu klein, sonst hätte ich ihnen den schon als Leihgabe angeboten, um die Schwelle zu verringern).