Beiträge von Kesuki

    Hallo zusammen, in Hamburg kann ich Karsten Schmiel empfehlen. Das ist zwar der einzige Hundetrainer bei dem ich in den letzten 6Jahren war, aber ich fand das Training bei ihm gut. Er wurde mir empfohlen als Herr Hund noch wegen Kleinigkeiten komplett ausgerastet ist. Ich wollte dass da mal jemand drauf schaut auf uns als Gespann. Er ist auch bekannt als Hundetrainer zu dem man geht wenn man schon von anderen "aufgegeben" wurde - also Stand vor 6Jahren. Den heutigen Stand kenne nicht leider nicht.

    Vielen lieben Dank für den Tipp, auf Karsten bin ich bei meiner Recherche auch gestoßen.

    Erhöhte Stelle hat etwas von "ich hab die Übersicht" nicht von Bequemlichkeit. Kein neuer Hund darf hier auf Sofa oder Bett, das muss sich ergeben im Zusammenleben. Noch weiß man nicht, ob sie dazu neigt, einen Platz als Ressource zu verteidigen. die Möglichkeit böte ich nicht an. Korb und fester Platz ja unbedingt, und an diesen hat sie ihre absolute Ruhe....


    Alls was der Hund nicht soll, würde ich von Beginn an klar zeigen, kurz, knapp und konsequent, hier gab es verbale Ansagen, weil Weasley ins Haus markierte. Oder es wollt3e.... klare wenige Regeln bieten Sicherheit und Orientierung, Mitleid ist es schlechter Ratgeber, denn Hunde verstehen da nicht so wie wir.


    Lass ihn Dir nachlaufen, das ist zu Beginn an normal, schhließ die Tür, wenn Du ins Bad gehst oder mal kurz raus...reagiere nicht so sehr auf das jammern, eine kurzes "ist ja gut" beim zurück kommen reicht, keine Party, die den Hund bestärkt oder hoch puscht.

    Vielen Dank für die klaren Tipps! Das mit dem Türenschließen, wenn ich ins Bad gehe habe ich von Anfang an so gemacht. Ich habe denn nach etwa einer Woche angefangen, immer von Raum zu Raum zu laufen, in der Hoffnung, dass ihr das irgendwann zu blöd wird, hinter mir her zu latschen und sie sich an ihren Platz verzieht, aber Pustekuchen, sie lief mir, wenns sein muss, auch 2 Stunden nach. Deshalb habe ich dann auch versucht hinter mir kurz die Tür zuzumachen und sofort wieder reinzukommen, das hat anfangs dazu geführt, dass sie einfach schnell angeschossen kam und ihren Kopf in den Türspalt gesteckt hat, einmal hat sie so von meinem Mitbewohner so auch die Haustür drauf gekriegt (ist aber zum Glück nichts weiter Schlimmes passiert). Inzwischen sind wir da zum Glück schon viel weiter, wenn sie im Körbchen liegt schließe ich, manchmal schon für längere Zeiträume, meine Zimmertür, auch weil ich eben denke, dass ihr das sehr gut tut. Sie läuft dann vielleicht einmal kurz zur Tür, legt sich dann aber wieder hin und pennt...Wir sind da also auf einem guten Weg, hoffe ich.


    Ich versuch das voll mit den klaren Regeln (siehe Sofa), aber es ist schon auch anstrengend, so ein stundenlanger "Streit". Das Sofa hatte sie von Anfang an auserkoren, da hast du bestimmt Recht mit dem Überblick, anfangs habe ich Nachts Kisten drauf gestellt, damit sie nicht hochgeht, während ich im Bett bin, dann hat sie sich kunstvoll zwischen die Kisten gebogen und so geschlafen, gemütlich kann das nicht gewesen sein! Generell fällt es mir auf jeden Fall schwer, Grenzen zu setzen, ich habe schon festgestellt, dass ich das dringend lernen muss, wenn wir beide miteinander klar kommen wollen.

    Mega gut, das zu hören, tausend Dank! Ich würde auch sagen, dass sie, ganz klischeemäßig, genau der Hund ist, der mich auf die Dinge stößt, die schwierig für mich sind, und dass es da viel Entwicklungspotential gibt. :)

    Ah - Perfektionistin? War ich auch mal. Bis ich einen halben Terrier bekommen habe :lol:


    Wie gesagt, ich denke, dass Allerwichtigste für Euch beide ist erstmal, zur Ruhe zu kommen. Denn Schlaf und Ausgeglichenheit, am Besten noch Wohlfühlen, ist für Deinen Hund die Basis fürs Lernen.


    Und für Dich auch, schau darauf, dass Du Dich selbst nicht vergisst und Dir Entspannung gönnst, wo es nur geht. Denn wenn Du Deinen Hund souverän führen willst, brauchst Du auch Schlaf und Ausgeglichenheit :smile: Lasst es langsam angehen.

    Schon wieder erwischt. ;) Die ersten Tage konnte ich an gar nichts anderes denken, als an den Hund und wie es ihr wohl geht und wenn sie geschlafen hat, habe ich mich mit Hundethemen befasst. Inzwischen bin ich schon viel ruhiger und versuche ihr, wie gesagt auch viel Raum und Möglichkeiten für Auszeiten von mir einzuräumen und selbst auch abzuschalten, dass tut uns wahrlich beiden sehr gut, ich war nach den ersten Tagen mit ihr nämlich schon wirklich ein mega unausgeschlafener, unausgeglichener Zombie. ;)

    Jetzt ist für diesen Hund alles fremd, neu, ungewohnt, alle Sicherheiten sind erschüttert und er kennt sich nicht aus. Dass Du selbst auch gestresst und verwirrt bist, ist völlig verständlich und menschlich und normal. Es machts Euch Beiden aber gerade schwerer. Und solche „Trainingsmaßnahmen“, wie Du sie beschrieben hast, legen da noch eine Schippe drauf. Ja, sie will sehen und sich versichern, was Du tust, Du bist gerade die - wenn auch nicht freiwillig ausgesuchte - Konstante in ihrem Leben.


    Und Hunde sind kleine Scheißopportunisten. Wenn sie es für sich als vorteilhaft ansieht, Dich zu drangsalieren, dann wird sie auch das probieren, ist im Portfolio der Möglichkeiten durchaus dabei. Das regelst Du über freundlich und entspannte Souveränität aber bei weitem effektiver, als über irgendwelche Strafmaßnahmen, die der Hund nicht versteht und mit denen Du Dich nicht wohlfühlst. Strafe sollte nie aus einer unsicheren Position heraus kommen.


    Wichtig ist erstmal, dass Ihr beide innerlich zur Ruhe kommt. Kann sie denn tief und fest schlafen? Wann gelingt ihr das am Besten?

    Erwischt. Ich fürchte, am Besten schläft sie momentan, wenn ich nicht mit im Raum bin und ich bin mir auch sehr sicher, dass sie meine Anspannung und Verunsicherung spürt und sie das auch sehr aufwühlt, bzw. sie das nicht einschätzen kann und dann hibbelig wird. Wir hatten Am Anfang einen Liegeplatz in der Küche (unser einziges Gemeinschaftszimmer) für sie, von dem war ich ehrlich gesagt von Anfang an eher nicht so begeistert. Aber ich muss noch dazu erklären, dass Suki und ich hier in große Fußstapfen treten, weil hier vorher schon eine Person mit (außerordentlich beliebtem) Hund gelebt hat, für die wir jetzt nachgerückt sind, daher gab es diese Struktur schon. Das habe ich aber inzwischen abgeschafft und ich glaube, es tut ihr voll gut und sie macht das jetzt auch von selbst, dass sie sich in mein Zimmer und ihr Bett zurückzieht, wenn wir in der Küche sind, und dann richtig schläft. Sonst ist sie viel in Alarmbereitschaft, springt sofort auf, wenn ich mich bewege, etc. Eine kleine Verbesserung spüre ich aber auch da ganz allmählich.

    So, ich versuche mal, meine Beiträge übersichtlicher zu gestalten, tut mir Leid, hab noch nicht so gecheckt, wie das alles funktioniert.

    Zum Verhalten: Weißt Du ein bisschen mehr darüber, wie sie in Ungarn gelebt hat?


    Man muss wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Hund es weder kennt noch schätzt, 24/7 mit Menschen in einer beengten Wohnung zu sein, dass er keinen Bezug zu Menschen hat bzw. Zusammenarbeit nicht oder kaum kennt und das noch keine Basis für eine gute Verständigung miteinander da ist. Meine Auslandshündin kam in den ersten zwei Stunden und dann in ihrer zweiten Entwicklungsphase auch an zum Kontaktliegen und hätte sich kuscheln lassen. Quasi als Strategie, mich zu beschwichtigen, damit ich sie nicht fresse. Ruhiger geworden ist sie dabei auch, hatte aber nichts mit „genießen“ zu tun.


    Und dass Deine Hündin Deine Nähe nicht vorbehaltlos genießt, sondern als teils sehr stressig empfindet, zeigt sie Dir mit dem Schnappen. Die will dadurch nicht Herr im Haus sein. Entweder drückt sie auf diese Weise ihren inneren Druck aus, oder sie will mit einem Anteil, dass Du ihr vom Leib bleibst, wenn es ihr zu viel wird. Wahrscheinlich eine Mischung mit noch anderen Anteilen. Und das kann sich auch so äußern, dass sie dafür zu Dir hinläuft, bedrängt fühlen können sich Hunde alleine schon durch Blicke, dauernde menschliche Anwesenheit, auch wenns in einem anderen Zimmer ist oder durch das Vorhandensein von Mauern.

    Der Trainer hat gesagt, dass er so wie sie sich verhält auch davon ausgeht, dass sie in Ungarn ihre Welpenzeit in einem Haus mit Menschen verbracht hat. Er hat sie auch angefasst und gestreichelt und gesagt, dass sie klar zeigt, was sie mag und was nicht (durch versteifen, beschwichtigen etc.), trotzdem hat er mir vom Streicheln abgeraten, seine Begründung war, er sei selbst kein Hundekuschler und bei ihm würde das gut funktionieren. Vielleicht deute ich das auch wirklich total fehl, aber ich habe eigentlich wirklich nicht das Gefühl, dass sie das pauschal doof oder bedrohlich findet, wenn sie gestreichelt wird. Am Anfang hatte sie riesige Probleme mit meiner Mitbewohnerin, zum einen hat sie sie immer massiv verbellt, zum anderen hat die sich doll weggeduckt, versteift etc. wenn diese versucht hat, sie anzufassen, da konnte ich sehr intensiv beobachten, wie sie dann so reagiert. Meine Mitbewohnerin ist aber auch vom Typ her so, dass sie intensiven Körperkontakt, viel Durchwuscheln, umarmen etc. beim Hund versucht, das macht sie jetzt nicht mehr und die Beziehung der beiden wird langsam besser. Bei mir und meinem Mitbewohner war das von Anfang an ganz anders, sanfte, ruhige Berührungen schien sie zu mögen. Aber ich bin leider echt keine Expertin, auch wenn ich die einschlägige Literatur zur Körpersprache von Hunden gelesen habe - das ist eben dann dieses Theorie-Praxis-Ding.


    Das mit dem Schnappen macht sie wirklich, wenn ihr etwas zu viel ist, denke ich, die ersten Tage hat sie das die ganze Zeit gemacht, jetzt macht sie es fast gar nicht mehr und ich höre dann natürlich sofort auf, sie zu streicheln.

    Wie sie vorher gelebt hat ist schwer zu sagen, sie wurde mit ca. 3/4 Monaten mit einem Geschwisterhund im Straßengraben aufgelesen, vermutlich ausgesetzt. Die Hunde waren gut genährt und es ist davon auszugehen, dass sie vorher beim Muttertier waren, höchstwahrscheinlich hatten sie vorher auch schon Menschenanschluss, sie ist keine Straßenhündin. Da sie einen Knickschwanz und einen kleinen Gehfehler und ihre Schwester extrem kurze Beine hat sind die Leute im Tierheim davon ausgegangen, dass die beiden Hunde sich vielleicht nicht haben verkaufen lassen und deshalb da gelandet sind. Morgen schreibe ich nochmal mehr dazu, jetzt muss ich auch erstmal ins Bett! Vielen lieben Dank schonmal!

    Super, danke für deine ausführliche Nachricht, das ist voll gut!


    Ja, tatsächlich ist es auf vielen Ebenen auch sehr leicht, sie zu mögen, sie ist nämlich ziemlich aufgeweckt und insgesamt in vielen Situationen doch auch sehr nett und lustig. Auch wenn das vielleicht eine etwas komische Hundebezeichnung ist, aber das trifft es irgendwie.


    Ich habe zu dem Fressen auf der Straße erstmal versucht, drinnen mit ihr zu üben, dass sie nicht ungefragt an Futter geht. Also weder das, welches ich ihr hinstelle, noch das, was sie aus der Hand kriegt. Das ist super schwer für sie, ich glaube, sie weiß einfach auch, was richtiger Hunger bedeutet, sie windet sich wie verrückt und beschwichtigt ohne Ende, wenn ich die Hand mit dem Leckerchen vor ihrer Nase zumache und ein Signal gebe, aber ich habe den Eindruck, sie bemüht sich. ;) Draußen kann ich das noch völlig vergessen, klar, das dauert ja auch, was, wie gesagt, leider schon zu dem einer oder andern panischen aus-dem-Maul-zieh-Versuch geführt hat und was sie ziemlich schnell hat lernen lassen, schneller oder heimlich zu fressen, das war also echt blöd von mir. Ansonsten scanne ich die ganze Zeit wie verrückt den Boden und versuche, Dinge zu beseitigen, bevor sie ran kommt, aber hier ists überall so krass dreckig das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, dass sie doch mal was kriegt. Und es ist natürlich für uns beide super anstrengend. Ich habe auch das Gefühl, je mehr ich mich darauf konzentriere, desto mehr frisst sie auch, sie kratzt auch Kaugummis mit den Zähnen vom Asphalt, wenns sein muss.


    Zwischenzeitlich habe ich mit ihr geübt, dass sie die Dinge, die sie aufsammelt apportiert und tauscht. Mit den weniger Delikaten Sachen klappt das häufig, aber den riesen Brocken Döner bringt sie natürlich nicht freiwillig. Wenn sie was schon im Maul hat, versuche ich jetzt trotzdem häufig, sie mit was richtig leckerem zu locken, aber ausgespuckt hat sie dadurch noch nie. Ich geh ihr aber nicht mehr ins Maul.


    Zum Reinbrettern ins Geschirr: Sie hat so ein gepolstertes Sicherheitsgeschirr, aber angenehm ist das sicher trotzdem nicht für sie. Ich versuche, vorausschauender unterwegs zu sein und sich abzulenken, bevor sie kopflos losrennt, zum Beispiel, wenn ein freilaufender Hund auf uns zugerannt kommt oder ich, wie gesagt, stehen bleiben muss, um ihr Geschäft zu entfernen, klappt nur leider nicht immer und im schlimmsten Fall wird sie dann richtig hektisch, verheddert sich in die Leine und ist dann nichtmehr ansprechbar, da fühle ich mich dann schon sehr häufig hilflos.


    Zum Pöbeln: Sie ist am Anfang bei jedem Hund fern am Horizont schon volle Möhre in die Leine gesprungen und hat gekläfft. Ich habe dann angefangen, Ausschau zu halten, frühzeitig die Straßenseite zu wechseln und sie mit Futtersuchspielchen abzulenken, das klappt grade ganz gut und ich habe das Gefühl, sie wird auch insgesamt sicherer. Aber sie ist halt auch läufig und darf auch wegen der Giardien grade nicht mit Hunden spielen, deshalb verstehe ich schon auch sehr gut, dass sie immer aufgeregt ist, wenn sie Hunde sieht und nie hin darf. Richtig schlimm ist es vor Allem, wenn die Menschen mit ihren Hunden direkt auf uns zulaufen, die Hunde an der gespannten Leine, dann wird sie super wütend und lässt sich nicht mehr kontaktieren, ich komm dann auch nicht dazwischen und habe sie manchmal auch schon aus Verzweiflung hochgehoben, um sie nicht hinter mir herschleifen zu müssen. Das ist dann immer ziemlich doof!


    Zerstörung ist ein bisschen Thema, aber sie beschränkt sich auf Altpapier aus der Altpapierbox im Flur, das Zerfetzt sie dann sehr ausgiebig, wenn niemand hinschaut, das habe ich aber vielleicht auch ein bisschen anerzogen, mit meinen Klorollen-Futterspielen. Manchmal knabbert sie an Möbeln, aber immer eher ganz sanft und ohne viel Nachdruck, und sie klaut sie Schuhe aus dem Schuhregal und nimmt sie alle mit in ihr Bett, macht sie aber nie kaputt.

    Du hast voll recht, ich kann nicht mal leise erahnen, wie eindrucksvoll das alles grade für die kleine Hündin ist. Ich vermute, ich hatte zu Beginn viel zu hohe Ansprüche und Erwartungen an mich, wollte natürlich alles gleich richtig machen...Dass das völlig utopisch ist, ist eigentlich auch klar, letztlich hat es eher das Gegenteil bewirkt. Tatsächlich fällt es mir gar nicht so schwer, ihr gegenüber Grenzen zu formulieren, bei der Durchsetzung wird es schon schwieriger, weil sie echt eine beeindruckende Hartnäckigkeit an den Tag legt. Das hat mich einfach überrascht, glaube ich, ich war nicht so darauf eingestellt, dass ich sie über eine Stunde lang immer wieder an der Hausleine zurück in ihr Körbchen bringe oder vom Sofa zupfe und das fühlt sich zwischendurch immer wieder so an, als hätten wir ein massives Kommunikationsproblem und als müsste das auch anders gehen.


    Dass du angesprochen hast, dass ich nicht alles auf einmal lösen kann trifft ein bisschen den Kern, ich hab wohl auch etwas Probleme, mich zu strukturieren und Prioritäten zu setzen, weil ich so vieles wichtig finde, aber damit besteht natürlich die Gefahr, dass ich sie maßlos überfordere. Ich glaube, am relevantesten wäre grade, ein Abbruchsignal zu etablieren und daran zu arbeiten, dass sie draußen nicht alles auffrisst. Insgesamt haben wir zwar mega Glück gehabt mit meiner jetzigen Wohnlage, es gibt einen großen umzäunten Garten und auch viele schöne Parks in der Umgebung, aber leider auch unglaublich viel Müll und Essensreste auf der Straße...Daher wäre das wohl, auch vor dem Hintergrund ihres eh schon geschundenen Darms, ziemlich akut.