Hallo, ich würde mich aus eigener – wenn auch singulärer – Erfahrung an Deiner Stelle nicht für einen Welpen entscheiden. Wir sind hier seit kurzem aus der Welpenzeit raus und im Nachhinein war es eine unheimlich schöne, aber auch sehr anstrengende Zeit, die uns (Haushalt mit 2 Erwachsenen ohne Kinder) zT schon an unsere Grenzen gebracht hat.
Wenn ich mir vorstelle, ich hätte die Welpenzeit alleine schaffen müssen, bin ich nicht sicher, ob ich das gepackt hätte. Nur ein Beispiel: In den ersten Wochen (vllt auch etwas länger) muss ein Welpe mehrmals (wenn Du Pech hast alle 2h) nachts raus. Ich war nach ein paar Wochen mit Schlafintervallen von 2–3h am Stück wirklich platt und dann zT ,erleichtert‘, wenn meine Freundin die Betreuung morgens übernommen hat (ich habe anfangs im Erdgeschoss beim Hund geschlafen). Und das, obwohl wir beide Home Office machen und uns dabei – um es vorsichtig zu sagen – nicht überarbeiten.
Vllt noch ein paar Tipps (so wie ich das rauslese wäre es auch Dein erster Hund), die ich im Nachhinein anders gemacht hätte:
1. Frage Dich nicht ob Du das Projekt Hund realisierst, sondern wie. Es ist unglaublich erfüllend, bereitet Freude und relativiert alle anderen Problemchen, die das Leben mit sich bringt. Lea ist mein erster Hund (ich bin 38) und ich frage mich, wieso ich nicht schon vor 20 Jahren...
2. Besorge Dir von Anfang an einen Trainer, der zu Dir nach Hause kommt. Ich habe mir vor Leas Einzug diverse Bücher besorgt, Online-Kurse angesehen etc. Das hilft alles, ist aber kein Vergleich zu jemanden, der Dir in Deiner konkreten Alltagssituation Anleitungen gibt, wie Probleme zu lösen sind. Das ist nicht ganz billig, aber maximal effizient.
3. Keep it simple. In meiner Vorfreude auf einen Hund gab es hier ganz schnell ein Überangebot an Spielzeug (zum Großteil Unnütz!) und diversen Leckerlies/Futterergänzungen, die zumindest zT auch dazu beigetragen haben, dass die Verdauung am Anfang nicht ganz rund lief.
4. Unterschätze das Thema der Anschaffung des Hundes nicht. Ich bin da ein gebranntes Kind, da ich auf eine professionell gestaltete Internetpräsenz hereingefallen bin. Für den Moment kann ich sagen, dass wir wohl nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Aber: Wenn sich aktuell die Frage stellen würde, wüsste ich nicht, welche der Alternativen (seriöser Züchter, Tierheim) ich wählen würde. Tatsächlich erscheint mir beides wenig optimal.
Good luck !