Hallo ihr Lieben!
Wir haben seit Dezember unsere mittlerweile ziemlich große Emmi. Sie ist ein Mischling, sieht aus wie ein Golden Retriever in weiß mit Ringelschwanz und ist 5 Monate alt.
Nun zu unserem Problem: Sie beißt, wenn ich ihr etwas verbiete. Es ist nicht nur ein kurzes schnappen sondern wirklich ein aggressives beißen, mit knurren und anspringen.
Auf nein hört sie nur, wenn sie will und auch mit Futter kann man sie nicht zuverlässig irgendwo von abhalten.
Als Beispiel: heute fing sie an, an der Gardine zu spielen. Ich sage nein, sie hört nicht auf, also gehe ich hin, nehme ihr die Gardine weg. Sie fängt an mir in die Oberschenkel zu beißen, also wirklich so fest, dass es noch eine halbe Stunde später gebrannt hat. Und hört nicht auf. Schimpfen bringt nichts. Sie weg schieben bringt nichts (dann beißt sie nur in die Hände). Einen lauten hohen Ton von mir zu geben bringt auch nichts. Als Konsequenz haben wir vor ein paar Wochen eingeführt, dass sie dann eine Auszeit im Bad bekommt wenn sie nicht aufhört ( an den Raum haben wir sie schon gewöhnt, die schläft da teilweise auch drin und wird regelmäßig darin gefüttert) Doch beim nächsten man geht es weiter. Sie checkt halt schon, dass wenn sie beißt und ich dann nach ihr greife, ich sie ins Bad bringen möchte, was ihr natürlich nicht passt, also versucht sie meinen Armen zu entkommen und beißt noch mehr.
Andere Situation war gestern, sie springt seit neustem super oft in der Küche hoch an Herd und Theke, was sie auch nicht darf. Also sagen wir runter und schieben sie runter, woraufhin sie ebenfalls anfängt sich in meinen Beinen zu verbeißen.
Ihr müsst wissen, sie kommt super schwer zur Ruhe. Sie hasst ihre Box, unten im Wohn- und Esszimmerbereich ist oft zu viel los (hab nen kleinen Bruder, der läuft viel rum, hat öfter Freunde da etc.). Am Anfang war uns nicht bewusst wie viel Ruhe so ein Welpe braucht, da haben wir gar nicht drauf geachtet ob sie genug schläft, da war es kein Wunder dass sie regelmäßig ausgerastet ist. Wir haben jetzt eine Hausleine eingeführt, mit der sie super zurecht kommt, die ersten Wochen war das wie ein Wundermittel. Wenn wir wussten okay, sie muss jetzt müde sein und sollte schlafen, haben wir sie angeleint (oben bei mir im Zimmer, wo sie nachts auch schläft), damit sie keine andere Wahl hat als zur Ruhe zu kommen. Und seit dem bekommt sie genug Schlaf und schläft auch nachts mittlerweile durch. Also können ihre Ausraster nicht davon kommen, dass sie überfordert ist.
Ich spiele aber auch regelmäßig mit ihr, gehe morgens und abends 20-30 Minuten mit ihr raus, wenn schönes Wetter ist nachmittags auch mal länger, dann ist aber am nächsten Tag zum Beispiel Pause und es wird nicht so viel gemacht. Also sie ist auf jeden Fall ausgeglichen, das merkt man vor allem daran, dass sie tagsüber vor allem ohne stundenlanges bellen einschläft und auch abends werden ihre 5 Minuten immer kürzer. Also unterfordert ist sie auch nicht.
Beim Spielen beißt sie kaum noch, nur manchmal versucht sie es aber respektiert den Spielabbruch dann auch.
Jetzt hab ich viel gelesen und bin darauf gestoßen, dass es Hunde gibt, die eine sehr geringe Frustrationsgrenze haben. Und ich vermute, dass das bei ihr der Fall ist. Doch wie kann ich das üben? Und denkt ihr, dass es das ist?
Ich bin selbstverständlich in der Hundeschule mit ihr und werde unsere Trainerin auch heute nochmal darauf ansprechen, finde aber den Austausch hier im Forum oft sehr bereichernd.
Ach ja, was vielleicht noch wichtig ist: Sie hatte letzte Woche extreme Probleme mit der Verdauung und bekommt seit dem nur Schonkost (vom TA verordnet). Auch Leckerlies darf sie zur Zeit keine bekommen. Geben ihr ab und zu bisschen Banane als Leckerli (wenn ich sie zum Beispiel gerade nach oben tragen muss, sie aber freiwillig nicht ankommt) Deshalb trainieren wir eher weniger. Fangen jetzt langsam mit normalem Futter wieder an, hoffen dass wir dann bald zur Normalität zurück können