Tadaaaa, ich muss da auch mal reingrätschen
Ich habe mal zusammengesucht, bitte störe Dich nicht an meiner Zitiererei, ich weiss das sieht oft so oberlehrerhaft aus aber ich tu' das tatsächlich nur zu meiner eigenen Bequemlichkeit
Weil ich ein Schussel bin und sonst nicht so recht weiss, wie...
Wobei wir ja schon beim Thema wären: man muss sich zu helfen wissen und das mit den Waffen, die man zur Verfügung hat.
Woher habt ihr das Selbstbewusstsein bei der Erziehung?
Och ich find' mich einfach toll. Ist wohl Erziehungssache
Aber man kann's lernen.
Weil wenn Du mal davon überzeugt bist, dass Du das Richtige tust, kannst Du auch allen Idioten die Dich bewerten und beobachten.
Sie werden Dir applaudieren
Konkret bedeutet es, dass ich irgendwann aufgehört habe eine schlepp zu benutzen, weil das bei uns keiner tut und ich das Gefühl habe ich sei störend.
Ja das ist gut so.
Schleppleinen sind scheisse.
Ausser man ist komplett alleine und - stört tatsächlich keinen.
Gute Entscheidung das Teil nicht zu benutzen wenn andere in der Nähe sind.
Die Dinger sind gefährlich.
Wenn Besuch da ist oder ich jemanden mit dem Hund besuche, dann traue ich mich nicht Oskar zu korrigieren bzw auch mal ne Ansage zu machen.
Ja dann lass es.
Du KANNST den Hund erziehen und führen ohne Strafe.
Wirklich.
Und DAS ist beeindruckend weil das will jeder Mensch auf der Welt gern können können
Oskar springt an jemandem hoch und natürlich stört es mich und natürlich lässt es sich leicht unterbinden aber ich traue mich einfach nicht etwas zu sagen oder gar zu tun.
Du bist schlichtweg zu langsam.
Du kannst! den Hund stoppen, lange bevor er tut was er nicht tun soll UND Du kannst ihn dann loben und belohnen für das Richtige, was er getan hat.
Sowas beeindruckt
a) die andern und
b) macht das mehr Spass als bestrafen und
c) bringt es deutlich mehr und bessere Erfolge.
Ich gehe mit ihm in der Stadt? Ich traue mich nicht mit ihm IRGENDWAS zu üben, obwohl das notwendig wäre weil er dort noch sehr gestresst ist weil ich im Dorf wohne.
Dann üb nicht, sondern steh' und schau.
Gestresste Seelen können nichts lernen.
Es ist mittlerweile so weit, dass ich mich nicht mal traue ihn zurückzurufen (wenn andere Menschen in Hörweite sind) aus der Angst heraus, dass er nicht kommt.
Wenn andere Leute da sind, lass ihn einfach an der Leine.
Dein Hund muss nicht frei rumlatschen wenn sich andere gestört fühlen könnten. Da gibt's keine Notwendigkeit.
Dann gibt's einen Trick und den verrate ich Dir dann weiter Unten
Das war nicht immer so aber ich denke ich schäme mich irgendwo, dass mein Hund nicht so „perfekt“ wie die anderen Hunde ist
Das kann ich verstehen.
Und mit Strafe arbeiten ist einfach scheisse. Andere Leute reagieren verständtlicherweise negativ darauf.
Auf der anderen Seite will ich nicht wie ein „Tierquäler“ wirken, wenn ich ihn korrigiere oder eine Ansage mache.
Genau.
Darum: mach es einfach anders und zwar so, dass Du regelrecht Spass dran hast!
Ich habe halt einen Beaglemix wo nicht immer alles über Liebe und Lob funktioniert.
Aber in der Öffentlichkeit, da wo Du Dich schämst, kannst Du es so machen dass Du nicht rumbrüllen musst.
Verlange nur Dinge, die Du freundlich regeln kannst.
Jaaaaaaa da werden jetzt einige kommen und sagen "aber das geht doch so auch nicht! Du musst.... und man muss.... und überhaupt" - scheiss drauf.
Das kannst Du aaaaaaaaaaaaaalles irgendwann!
Aber nicht jetzt.
Fang klein an
Fang freundlich an
Dann traust Du Dich nämlich auch
Durch meine Passivität habe ich Oskars sozialverhalten da leider auch verbaut. Er ist weitestgehend verträglich aber VIEL zu aufdringlich, da hätte bzw sollte ich mehr Grenzen setzen aber wie gesagt, ich traue mich einfach nicht.
ja Du bist wirklich zu langsam.
Um Azeem the great one zu zitieren (Robin Hoods Begleiter): Move faster!
Nicht korrigieren - VOR der Untat freundlich einladen, etwas zu tun das Du dann loben kannst.
Das Publikum liebt sowas!
Wenn ich meinen dunklen Schäferhund zusammenfalte, haben die Leute um mich herum Angst (jemand grüsst mich nicht mal mehr, weil ich meinen Hund HIERHERDUSAUSACK gerufen habe).
Einfach weil ich sehr Negatives ausstrahle in dem Moment (und weil ich furchteinflössend bin, okay *seufz* hähä). Und weil's den Anschein macht, ich hätte meinen sicherlich bösen, aggressiven Hund nicht im Griff.
Also reagiere ich (wann immer möglich!) VOR meinem Hund und lasse ihn was (für uns menschen) Gutes tun.
Hund will hochspringen? Ich lasse meine Papiertaschentücherpackung fallen und bitte den Hund, mir diese zu geben.
Ja, ich sage bitte.
Und dann sage ich danke du liebe Maus, guck, Keksi! Haste dir verdient du süsse Bohne und schon ist das potentiell ängstliche / unsichere Publikum entzückt
Weil mein Hund so brav ist (die Saubratze wollte vielleicht grad einen Fussgänger umwerfen aber ich kann ja eben zaubern, hihi!) und wir sooooo einen schönen Umgang haben.
Ja, der Ton macht die Musik!
So, jetzt der Trick:
ich habe drei Stufen bei Kommandos:
- würdest Du herkommen wollen? (komplett freiwillig)
- kommst du bitte (wenn du fertig geschnüffelt hast und Zeit hast für mich)
- Rückruf. Zack, jetzt.
Wenn ich mir nicht sicher bin, dass zack-jetzt klappt, lasse ich es. Weil ich versaue mir das nicht.
Nicht wegem Publikum, das ist mir egal. Mein Rückruf aber nicht.
Wenn ich unter Leuten unterwegs bin, sind meine Hunde immer, immer, immer angeleint! Es gibt keinen Grund, das nicht zu tun.
Damit nimmst man sich schon viel Stress
Und wenn Du anfängst Dich aufzuregen, singe! Sunti hat das mal so schön erzählt und erklärt Wer singt, kann sich nicht aufregen und wer sich nicht aufregt, hat die Möglichkeit, schneller als der Hund zu sein und ihn freundlich zu lenken
Du schaffst das!