Beiträge von FrekisSchwester

    Gerade musste ich wieder an dieses Thema denken. Ist es nicht so, dass Hunde auch ohne den Menschen Führung kennen? Wenn sie in sozialen Gruppen leben - nicht nur Wölfe im Familienverband sondern auch streunende oder z.B. Pariah-Hunde - gibt es teilweise auch Konstellationen, in denen sich Individuen freiwillig „führen“ lassen, oder nicht?

    Ich hab bisher nur mit gelesen, weil alles wichtige schon von anderen Teilnehmern gesagt wurde, mir fällt nur noch zum Kot fressen was ein: manchmal kommt es bei Welpen und Junghunden als vorübergehende Phase (Erkundung von Gerüchen/Geschmäckern) vor, oder es kann mit der Ernährung zusammenhängen (Mängel, oder Darmflora/Magenprobleme und der instinktive Versuch diese durch Zufuhr von Kot oder torfiger/fauliger Erde zu lösen). Ich würde das vielleicht auch tierärztlich abklären lassen, wenn es plötzlich aufgetreten ist, bevor man an ein Verhaltenstraining diesbezüglich geht?

    Freki und Geri waren mit ihrem Besuch (Husky-TWH-Mix meiner besten Freundin) auf den Feldern spielen. Freki an der Schleppleine natürlich... Geri zuerst auch. Aber sie waren so gut und abrufbar sogar aus dem Spiel, aus der Spurensuche von Wild, und sogar als Leute mit fremdem Hund in Entfernung auftauchten! So gut, dass ich Geri, sobald wir uns komplett in der Pampa auf den Feldern befanden und keine Spaziergänger mehr zu befürchten waren, sogar seinen allerersten richtigen Freilauf erlaubte. Ich war so froh, als er genauso aus 100m Entfernung zu mir angerast kam wie aus 5 m an Schleppleine. Bin richtig stolz auf meinen kleinen Junghund ?

    Es könnten zwar Wölfe sein, die Menschen gewohnt sind und/oder in die Ecke gedrängt wurden - aber ich denke auch eher, dass Angriff auf die Polizisten eher für Hund als für Wolf spricht.


    Übrigens wäre aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen, dass die beiden entlaufene Huskymixe oder anderweitige “Husky-ähnlichen” Tiere sind - solche können sich oft ganz gut eine Weile durchschlagen (da ihre Vorfahren außerhalb der Arbeitszeit auch selbst jagen mussten) und kommen auch nicht unbedingt wieder zurück, wenn sie abhauen, gerade wenn sie irgendwo neu einquartiert wurden und die Bindung fehlt.


    Es gibt in Osteuropa, gerade im nördlicheren Teil, sehr viele Mixe, die nordische oder Schäferhundmix-Aussehen und Genetik haben, und einige dieser Hunde landen nun auch durch den Auslandstierschutz hier. Müssen also nicht unbedingt die Designer-Shepskys eines unachtsamen Halters sein.

    FrekisSchwester

    Es ist krass, dass da ein Hund ohne Leine rumläuft, der aus dem nichts andere attackiert, unabhängig von der Rasse.

    Ich weiß nicht, woher du diese Info hast, dass der CC weniger kompatibel mit Artgenossen ist, mir ist es zB nicht bekannt, ich halte seit über 3 Jahren eine Hündin, war auf Treffen mit vielen CC und kenne einige Vertreter dieser Rasse.

    Ist natürlich nicht schön zu lesen, dass die „eigene“ Rasse so einen Vorfall verschuldet hat aber deine Pauschalaussage ist nicht korrekt.

    Natürlich gebe ich dir Recht, dass ein andere attackierender Hund nicht ohne Leine rumlaufen sollte, unabhängig von Rasse.


    Zu der nicht immer gegebenen Verträglichkeit - ich habe selbst keinen CC, haben im Spazierrudel nur einen jungen CC-Mix, der mit allen meinen Hunden befreundet ist. Insofern habe ich keinerlei negative Erfahrungen mit CCs gemacht und auch keine Vorurteile ihnen gegenüber.


    Wie ich auf die mögliche Unverträglichkeit komme: bevor hier unsere Junghunde einzogen, stand Cane Corso bei uns als Rasse zur Auswahl (ich hätte den oder einen Rotti statt dem HSH lieber gehabt, Mann wollte Owtscharka, ich einen richtigen Wachhund, haben uns in der Mitte getroffen mit einem Kangal aus Wachhund-Linie). Ich habe mich also über die Rasse informiert und sowohl Bekannte befragt als auch in Foren und auf Züchterseiten gelesen.


    Was ich so in Erinnerung als Konsens habe, ist dass der CC als speziell auf die Aufgabe als Wachhund gezüchtete Rasse im eigenen Revier Fremde nicht duldet und außerhalb diesen distanziert bis abweisend begegnet. Dies bezieht sich sowohl auf Menschen als auch auf Hunde. Ich sehe da irgendwie nicht den typischen verträglichen Hund drin. Verträglich heißt für mich, dass das Tier ohne großes Vergesellschaftungstheater mit anderen Hunden freundlich kommunizieren kann. Distanziertes Verhalten ist noch freundlich, “Abweisend” nicht mehr so sehr. Und dann ist da noch die Frage, was der Hund als sein Revier sieht. Unser Bekannter mit dem CC-Mix musste irgendwann in unserer Anwesenheit feststellen, dass der Rüde die Hundewiese (keine eingezäunte oder offizielle - gehört den Pfadfindern hier und sie gestatten es den Hunden dort zu spielen) als sein Revier sieht... Ich sag nur: meine alte ausgebildete Wachhunddame wollte zwar mitmachen, als ein Spaziergänger-Rentner auf der Wiese auftauchte, blieb aber auf meinen “Steh”-Befehl mitten im Sprung still stehen und kam auf den Rückruf schnurstracks zu mir. Der auch mitmachen wollende Labrador aus der “Gang” brach den Ansturm ab, sobald meine Hündin ihn abbrach, orientierte sich an ihr und folgte ihr zu mir. Der CC-Mix aber hat den alten Mann zu Boden geworfen und ihn gestellt. Hat gedauert, bis er auf seinen Besitzer gehört hat - weil nicht als Wachhund ausgebildet, aber der Wach- und Schutztrieb und das Revierverhalten eben da ist. Zum Glück ist er eher einer, der stellt, statt zu beißen, und der Rentner ist heil geblieben. Dank des unglaublichen Sinns für Humor, den der alte Herr hatte, hat weder der CC-Mix noch sein Halter dadurch Konsequenzen gehabt - außer dass der Rüde jetzt lernt, mit Hilfe von Herrchen und Frauchen, dass die Hundewiese nicht sein Revier ist. Natürlich ist der junge Rüde ein Mix, also kann es auch nicht durch seine CC-Gene kommen, oder auch nur durch Erziehung oder oder... (Edit: die Anekdote war zur Verdeutlichung des Revierverständnisses gedacht - aber ähnliches Verhalten gab es dort auch gegenüber nicht bekannten und gemochten Hunden).


    Aber aus meiner Sicht ist ein absolut verträglicher Hund meist kein guter Wachhund, da beim letzteren ein gewisses Misstrauen fremden Menschen und Tieren, also auch Hunden, gegenüber vorhanden sein muss.


    Hast du andere Infos über die Verträglichkeit vom Cane Corso? Ich wäre über alle Infos dazu dankbar, da ich immer noch überlege, ob diese Rasse nicht etwas für uns wäre und mich alles in Bezug auf sie interessiert! Gern auch per PN und natürlich nur wenn du magst.

    Priorität 1) ist jetzt gesund werden und den Hund schützen. Nimm ihn bei jeder Hundebegegnung and die vom Fremdhund abgewandte Seite, lauf Bögen, so dass viel Abstand zwischen euch und den anderen Hund kommt. Lobe und bestätige den Kontakt zu dir.


    In ein paar Wochen kannst du dann mit netten (!), bekannten Hunden und Spaziergängen an der Leine mit Abstand beginnen und schauen, wies läuft. Und bitte nicht dann direkt ableinen, wenns gut läuft, sowas braucht Zeit...

    Genau das! Ich würde ihm Zeit lassen und ihn erstmal an der Leine lassen.


    Er hat eine schreckliche Erfahrung gemacht, da ist es klar dass er andere Hunde nicht gut findet. Zudem hat er ja immer noch Schmerzen.


    Meine Große wurde mal an der Leine von einer freilaufenden OEB angefallen. Obwohl die OEB dabei den Kürzeren gezogen hat und nicht durch Frekis Halsfell durchkam (ja, die hatte einen Kehlbiss versucht... aber so eine dicke Huskymähne ist scheinbar ein guter Schutz) war meine Hündin danach auch erstmal schreckhaft gegenüber sogar kleineren Hunden. Also hab ich sie erstmal von Fremdhunden fern gehalten und sie dann nach und nach mit bekannten Hunden wieder gute Erfahrungen machen lassen. Es war nach 1-2 Wochen wieder gut.


    Aber meine Hündin ist alt, aus dem TS, und es war sicher nicht ihr erster Ernstkampf. UND sie hat nur einen kleinen Kratzer am Hals gehabt. Dein Labbi hat zum ersten Mal sowas traumatisches erlebt und hat Wunden. Er wird wahrscheinlich länger brauchen und mehr von dir Schutz benötigen erstmal.


    Edit: wollte noch hinzufügen, dass ich es krass finde, dass da ein CC einfach ohne Leine rumläuft und andere Hunde anfällt... Wir haben hier in der Gegend einen CC-Mix, und der ist eine Wucht. Die Besitzer achten sehr genau drauf, dass er nie andere Hunde mobbt, und meist ist er auch an der Leine. Ich meine, ein Cane Corso ist ein richtig starker Hund, und es ist bekannt dass sie nicht immer Artgenossen mögen... Einfach nur krass. Tut mir voll leid für deinen Hundi und dich ?

    Bei Welpenfutter kenne ich mich nicht so mit den Single Protein Sachen aus (Edit zur Erklärung: meine Welpen haben zuerst nur Barf bekommen, und erst seit ca. 1 Monat zusätzlich TroFu, welches aber mehr als eine Proteinquelle hat), aber Single Protein gibt es von vielen Marken grundsätzlich. Meiner Hündin haben die Singlefleisch Sorten Ente und Ziege von Rinti immer gut geschmeckt, aber das ist glaub ich für erwachsene Hunde vor allem...

    Jein.


    Als sie ganz klein waren auf jeden Fall nicht - es stärkt sehr wohl die Bindung, wenn der Welpe dich in seiner Nähe sieht, riecht und spürt, selbst wenn er sich selbst beschäftigt.


    Ungefähr mit 3,5/4 Monaten durften sie auch alleine für eine Viertelstunde raus in den Garten. Aber ich beaufsichtigte sie trotzdem, meist bin ich dann mit meinem Kaffee im Wintergarten und schaue ihnen zu.


    Einen Welpen kann ja noch recht viel verunsichern, da bleibe ich lieber schnell erreichbar für ihn.

    Ich finde es schwierig, die Frage zu beantworten. Auf der einen Seite haben meine Hunde viele Freiheiten - sie dürfen schnuppern, spielen, buddeln, und sogar mal aussuchen wo der Spaziergang lang geht (ja, ich stehe manchmal mit der Großen an der Kreuzung und frage: na wo willst du lang?... Albern? Weiß nicht, es haben sich dadurch schon die schönsten Spaziergänge ergeben). Auf der anderen Seite gibt es fast nur im Garten Freilauf, sonst ist immer die Schleppleine dran.


    Auf der einen Seite dürfen sie das Grundstück bewachen - auf der anderen Seite müssen sie sich an Ruhezeiten halten.


    Auf der einen Seite werden sie von mir vor aufdringlichen Streichlern und Ihnen unsympathischen fremden Hunden geschützt, sie dürfen sich also ihre Sozialpartner mit aussuchen - auf der anderen Seite verbiete oder verhindere ich offensive Feindseligkeit gegenüber denselben.


    Sie dürfen mich sogar anknurren - ändert nix daran, dass ich durchsetze, was ich durchsetzen will, und wenn es bedeutet, ihnen etwas aus dem Maul zu ziehen.


    Ich bestehe auf Leinenführigkeit und führe „kurz“, niemals an der Flexi, womit der Hund in seinem Radius stark eingeschränkt ist - außer im Schleppleinen“freilauf“. Aber ich bin dafür bereit öfter stehenzubleiben, damit sie ihre Zeitung lesen wollen, oder auch mal ne Runde zu joggen, wenn ich sehe, dass der Hund Hummeln im Hintern hat.


    Sie dürfen aufs Sofa (außer die Große, und nur wegen ihren alten Knochen - dafür hat sie exklusive „Höhlen“ und ihren Kennel mit weichem Bettchen im Haus über die sie bestimmt), aber wenn sie darauf zu toben beginnen oder anderen Quatsch machen, müssen sie runter.


    Sie dürfen in die Küche, diese aber sofort verlassen wenn ich sie dazu auffordere.


    Wann gegessen, geschlafen und rausgegangen wird, entscheide ich.

    Gebettelt wird hier nicht, und die Sofaprivilegien gelten niemals während der Mahlzeiten, falls mensch mal im Wohnzimmer isst. Bestimmte Zimmer des Hauses sind für die Hunde tabu, andere nur in Begleitung eines Menschen zu betreten - aber dafür dürfen sie immer in den Garten (in den Ruhezeiten auch, da gehe ich aber mit raus, damit sie nicht wachen).


    (Selbstverständlich gilt es auch für meinen Mann - er entscheidet ebenso wie ich und wir vertreten uns gegenseitig bei unseren Hunden).


    Ich würde sagen goldene Mitte?

    Oh Mann, leider kein Edit möglich - deswegen hier noch ein Nachtrag.


    Eigentlich ist es doch logisch, dass der BC, der als Koppelgebrauchshund viel mehr mit dem Menschen kooperieren muss, dann auch mit einem Anfänger nicht so gut arbeitet wie ein Wach-/Schutzhund, welcher eigentlich nur neben der Person herläuft und auf „Steh“ hören können muss, wenn er gerade nicht schützen muss (bzw. auf andere entsprechende Befehle - ich meine jetzt nicht den Schutzhundsport, falls das nicht klar ist; „nix machen“ ist aber nicht das, was sie in ihrer Vergangenheit als Arbeit hatte, wie gesagt sie war ein Wachhund an der Kette, das sind „Tut-Was“e statt „Tut-Nix“e). Ich denke, meine Hündin sieht das halt als ihre allgemeine Aufgabe, der Mensch muss sie nicht wirklich lenken. Ist auf der Koppel vermutlich ziemlich anders. Tut mir leid, ich weiß auch nicht warum ich da überhaupt einen Vergleich mit dem BC gezogen habe ?


    Aber zurück zum Thema - klar verhalten sich Hunde grundsätzlich unterschiedlich gegenüber unterschiedlichen Personen. Muss nicht nur an Durchsetzungskraft liegen, kann auch an anderen Ursachen liegen.