Meine Hunde - im Herdenschutz - differenzieren da aber ganz gewaltig.
Hier war schon mal ein tüdeliger alter Tibet Terrier auf der Rinderweide - dem haben sie sich nur in den Weg gestellt und ihn unangetastet wieder ziehen lassen.
Der war sowas von kein "Angreifer".
Und diese "Bewertung", obs ein Angreifer ist oder nicht, gehört zum (Herden-)Schutztrieb von HSH dazu.
Ja, diese genetisch mitgegebene Fähigkeit durften sie bei dir auch lernen und stärken.
Manchmal habe ich aber schon den Eindruck, einen Kangal oder sonstigen HSH zu halten, ist einfach "schick" - sie sind halt "besonders" und es macht den Halter zu etwas "Besonderem", wenn er/sie sich einen solchen Hund zulegt und zeigen kann "wie viel er drauf hat".
Jeder HSH kann töten - dafür ist er gemacht. Das muss man sich ja nun nicht schönreden.
Aber er ist auch dafür gemacht, Situationen auf Gefährlichkeit für die Herde zu bewerten. Ohne Herde geht das schwer.
Dann versucht so ein Hund, irgendwie seine Anlagen auszuleben - und das in falschen Händen läuft dann highway to hell-mäßig ab.
Möglicherweise ist dieses highway-to-hell-Ergebnis ja auch genau das "Glück", welches (noch) verhindert, dass viele Vermehrer auf die Schiene springen: "Wir machen da jetzt Familienhunde draus!" ... und das Schicksal aller Modehunderassen beginnt.
Hier läuft seit einigen Wochen ein Pyrenäen-Berghund-Welpe herum.
Also jetzt nicht mehr Welpe, vor so ungefähr 2 Monaten war er gerade 4 Monate alt - und schon so groß wie meine Jungs.
Leif (ist jetzt knapp 1 Jahr) kam da nicht klar mit.
Nicht dass er den Hund nicht mochte - aber er konnte irgendwie nicht "erkennen", dass dieser gleichgroße Hund mental noch ein Baby war, und hat mit ihm ein "robustes" Spiel initiiert.
2 mal.
Habe ich beide Male abgebrochen - und gehe diesem Halter-Hund-Gespann seitdem weiträumig aus dem Weg.
Beide Male hat der Halter nämlich seinen - damals noch Welpen - losgelassen, weil meine Hunde ja nett sind, und der seine ja gut sozialisiert werden soll.
Dass Leif für den Kleinen too much war, hat der Halter nicht realisiert.
Der Hund wird in einem Haus mit Garten gehalten ... und ich frage mich, mit welcher Motivation Menschen sich einen solchen Exoten anschaffen.