Ich finde Hunde-Senioren super. Will meine Große auf keinen Fall missen. Aber ich habe, bevor ich sie übernahm (sie war erst als Pflegehund bei mir, weil ihre eigentliche Vermittlung nicht geklappt hat), genau durchgerechnet, ob ich sie mir finanziell auch leisten kann - da die Tierarztkosten für einen älteren Hund in der Regel etwas höher sind. Und man muss auch mit Krankheiten, Schwächen etc. durch das Alter umgehen können. Dafür hat man aber einen erfahrenen und vielleicht sogar weisen Hund. Der genauso süß und toll sein kann wie ein junger.
Beiträge von FrekisSchwester
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Dann meinen wir da was Unterschiedliches. Aber letztlich wurscht, auch das sind ja alles nur menschliche Erklärungsversuche dessen, was zu beobachten ist.
Letztlich ist natürlich rein körperlich bedingt beim Kampf ein Rausch im Spiel, wenn Du das meinst. Auch beim zielgerichteten Töten.
Der Unterschied liegt für mich darin, ob der Hund noch kommuniziert oder nicht.
Ich finde das ein gutes Unterscheidungskriterium ??
Leylamososa - Zuschnappen als Zwischenstufe sehe ich auch als möglich an. Passt auch in die Idee des Kontinuums vom Schnappen zum Beißen.
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Phonhaus - ich finde deine Beschreibung als Eskalation sehr schön! Man kann das auf jeden Fall so sehen.
Ich finde jedoch, dass Tötungsabsicht und Verletzungsabsicht beide im „Tunnel“ geschehen, jedoch wiederum unterschiedlich motiviert sind.
Verletzen kann ja zum Vertreiben oder aus Konkurrenz geschehen - und nicht nur als Abwehr sondern auch als Angriff. Wenn ein Hund dem anderen die Ressourcen abnehmen möchte und Drohen nicht reicht, kann das durchaus vorkommen. Das Töten des Anderen ist dabei nicht notwendig, aber rauschhaft/tunnelartig wirkt es schon teilweise.
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Meine Hündin ist schon 9, und diesen Herbst sind hier gleich der Zweit- und der Dritthund eingezogen. Beide Junghunde wiegen schon um die 20 kg, die Große 32 kg. Gehalten bekomme ich sie im Notfall auch alle drei an der Leine, aber schön ist das nicht, wenn sie mal wirklich ziehen. Deswegen dürfen sie eben nicht ziehen. Momentan wird viel einzeln oder zu zweit geübt und trainiert. War aber auch von Anfang an so gedacht und wird auch so fortgeführt. Weil ein solches Trio, wenn es immer aufeinander hockt, schneller dazu neigen könnte, andere Hunde zu mobben - sie werden, wenn die Jungs erwachsen sind, nun mal den meisten hier anzutreffenden Hunden physisch überlegen sein, auch im Alleingang. Sowas kann zu Kopf steigen. Als Trio Terrible, das die Nachbarschaft terrorisiert, möchte ich sie nicht erleben Deswegen dürfen sie auch einzeln unterwegs sein und mit Hunden anderer HH Freundschaften schließen usw.
Ich würde das auch wieder von Anfang an so machen, jedem Hund auch einzeln Aufmerksamkeit widmen. Zusätzlich würde ich aber auch immer wieder gemeinsame Spiel- und Gassizeiten ermöglichen.
Kompliziert finde ich es mit der Fütterung - meine Hündin hat, gerade in der Zeit, als die Beiden sehr klein waren, ständig Essen für sie hochgewürgt. Es hat erst aufgehört, als ich angefangen habe, die Welpen zuerst zu füttern und vor ihren Augen. Und dabei hatte ich mir soviel dazu angelesen, dass man die Hunde getrennt füttern sollte... Sie wollte eben sichergehen, dass ihr Adoptivwurf gut ernährt ist ? Ich weiß natürlich nicht ob es nur Wolfhund- oder Husky-typisch ist, oder ob ein Labbi sich da ähnlich verhält. Ich hatte zwar einen Labbi vor langer Zeit, durfte ihn aber nie mit einem Welpen als Zweithund im Haushalt erleben.
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Ich würde mit dem Senior gemeinsame Sache machen und ihn dabei unterstützen, die Hündin auf ihren Platz zu verweisen. Nicht bösartig oder mit Gewalt, sondern durch „Splitting“, also dazwischen gehen und durch Ähnliche Abbruchsignale. Den Jungspund auch mal mitanknurren, wenn man merkt dass der Senior gerade genervt ist oder sich sogar bedroht fühlt. Schließlich sind es wir, die Menschen, die hier die Regeln aufstellen, und wenn du sagst, der Senior wird nicht genervt, dann wird auch die Junghündin es lernen müssen.
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Beißen ist mit Beschädigungsabsicht. Abschnappen ohne. Wüsste jetzt nicht, was es da zu diskutieren gibt.
Es gibt dazu verschiedene Ansichten, wie ich in einem anderen Thread festgestellt habe, deshalb bin ich neugierig, wie andere HH es sehen ?
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Den Bereich des spielerischen Schnappens trenne ich hier mal völlig ab. Wiewohl auch das mMn sorgfältig beobachtet gehört.
„Schnappen“ sehe ich in der Reaktion auf einen Schreck- oder Schmerzreiz und in Form von Luftschnappen als noch (leidlich) höfliche Verwarnung. Mit unterschiedlicher Gründen für die Verwarnung. Graduell stärker, wenns um „drohendes Verwarnen“ geht (wie es meine jüngere Hündin z. B. bei aufdringlichen Rüden an den Tag legt - wenn nicht nur einmal geschnappt , sondern in schneller Folge nachgesetzt wird. Ähnlich für Murmelchen ist Beißen da für mich erreicht, wo es Körperberührung gibt. Und Schnappen ist für mich nicht essenziell anders als Beißen, sondern graduell.
Wenn bei den Hunden hier untereinander abgeschnappt wird - zweimal passiert - dann, weil ich gepennt und nicht schon bei den ersten Warnzeichen eingegriffen habe. Da bin ich recht strikt.
Tabu ist hier in der Kennenlernphase nichts, ich will meine Hunde ja kennenlernen. Heißt allerdings nicht, dass ich da einen veritablen Anschiss ausschließen würde, je nach Hintergrund und Motivation.
Insbesondere bei unserer Angsthündin habe ich mich sogar gefreut, als sie damit ihr extrem eingeschränktes Repertoire erweitert hat. Unabhängig davon habe ich ihr natürlich trotzdem vermittelt, dass diese Taktik bei uns nicht zum Erfolg führt (allerdings nicht mit Anschiss, sondern damit, dass ich es völlig habe abtropfen lassen). Unsere Althündin, die wir seit der Welpenzeit haben, gabs nie ein Schnappen in unsere Richtung. Bei Gassihunden habe ich es als Warnung betrachtet und mich entsprechend vorsichtig verhalten.
Beim Training würde ich betrachten, wie der Hund meines Kenntnisstands nach aufgewachsen ist, welche Kommunikationsmöglichkeiten oder Möglichkeiten zur Konfliktlösung mit dem Menschen man überhaupt voraussetzen kann, was die (vermutete) Motivlage (oder Mischmotivlage) war, ob der Hund fokussiert oder im Hormontunnel zugebissen hat.
Nebenher ist Beißen für mich auch ein ganz natürlicher Bestandteil hündischer Kommunikation.
Bei dem Ausgangsthread für die Frage sehe ich übrigens keinen „Angstbeißer“ und keinen Hund mit überstarker Menschenfixierung und Vereinsamungsängsten wegen des Verlusts von menschlicher Zuwendung. Gegen Zweiteres spricht für mich die Herkunft und statistisch wahrscheinliche Entwicklungsgeschichte des Hunds, gegen Ersteres das Verhalten gegenüber Besuchern, das im Eingangsbeitrag geschildert wurde.
Ich finde es einen sehr guten Ansatz, das Schnappen-Beißen als Kontinuum zu sehen! Ich sehe es tatsächlich ähnlich. Sehr schön hast du das „nachdrückliche“ Schnappen beschrieben, mehrmals hintereinander - dies würde ich sogar als einen Schritt weiter als nur Abschnappen betrachten, das ist eine Korrektur, oder? Meine Große setzt das gegenüber den Junghunden ein, wenn sie sie zu sehr belästigen (sie mag aufgrund ihres Alters nicht mehr soviel spielen wie die Kleinen wollen würden). Dabei wird teilweise die gesamte Schnauze nach Schnauzenbissart ins Maul genommen, aber eine Verletzung entstand dabei nie.
Was den Ursprungsthread angeht - ich sehe da gar kein definitives Bild. Einfach zu wenig Info. Wir wissen nicht, ob der Hund bereits Besitzer hatte vorher oder auf der Straße lebte, auch nicht was für Erfahrungen er im Tierschutz/Tierheim gemacht hat (auch da geht es nicht allen Hunden gut). Ich kann nur sagen, meine Große kam aus dem Auslandstierschutz und entpuppte sich als komplett ausgebildeter Hund, der sämtliche Befehle kannte - nur in einer Sprache, die bei ihr beim Tierschutz keiner ausprobiert hatte ? Deswegen hatte ich ja die ganzen Fragen gestellt... Es hilft, genauer nachzudenken. Was hätte ich mir mit der Großen an Leinenführigkeitstraining ersparen können, wenn ich gleich zu Beginn gewusst hätte, dass sie Bei Fuß kann ?
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@SanchoPanza - nur dem Absatz, der besagt, dass etwas in der Beziehung der TE zum Hund nicht stimmt, wenn dieser sich ständig unterwirft. Aktive Unterwerfung ist eigentlich ein normales - und aus meiner Sicht auch erwünschtes - Verhalten für junge Hunde.
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Ich habe bei meinen Hunden mit Milben keine Erfahrung, aber bei meinen Ratten, die ich zeitweise hielt, kam es einmal vor. Laut Tierarzt waren die Milben nicht auf Menschen übertragbar. Du könntest den Tierarzt ja dazu schon mal fragen, da er es ja eh untersuchen will so wie ich es verstehe? Aber wenn dein Tierarzt als ersten Verdacht trockene Haut vermutet, würde ich auch schon mal schauen was man dagegen tun kann - da kann man vielleicht mit der Ernährung was machen?
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Was meinst du mit beschwichtigen? Kenne das Wort nicht
D.h. er versucht zu verhindern, dass du ihm was tust, mit ihm schimpfst, indem er sagt "Ich bin ganz brav, tu mir nichts!"
Ja Unterwürfigkeit könnte durch aus sein, er unterwirft sich mir auch. Also ich bin auf jedenfall sein Chef, obwohl ich nicht zu streng bin!
Wenn dein Hund sich dir ständig unterwirft, stimmt etwas nicht in eurer Beziehung! Was meinst du mit "Du bist sein Chef"?
Ja genau so ist es, er würde mich am liebsten immer abknutschen.
Auch das fällt unter Beschwichtigungsverhalten.
Das mit dem Beschwichtigungsverhalten sehe ich auch so.
Aber bei der Unterwerfung muss ich widersprechen. Schäferhunde haben eine sehr ausgeprägte rituelle Kommunikation, recht nah am Urvater Wolf. Wenn sich ein Junghund (im Wolfsrudel wäre es ein Schnösel) sich dem Elterntier (was der Mensch ja ist, als Ersatz) bei der Begrüßung mit Belecken/Abknutschen unterwirft, ist es nicht nur Beschwichtigung, sondern auch Liebesbezeugung und Stabilisierung der gegenseitigen Beziehung zugleich und kommt körpersprachlich dem Betteln um hochgewürgte Nahrung durch die Welpen sehr nahe. Das Verhalten verringert sich normalerweise mit dem Alter des Hundes.