Es war definitiv immer ein Spiel. Dort sind so viele Leute und irgendwem wäre doch aufgefallen, wenn Henry nicht spielen, sondern jagen würde. Er hat dabei immer fröhlich und freundlich ausgesehen.
Ich weiß nicht genau was für Rassen in Henry drin sind, aber viele Leute glauben, dass er ein Leonberger Mischling ist. Hier ein Bild, falls ihr da mehr Ahnung habt.
Mit der Orga stehe ich in Verbindung. Sie können sich das ganze auch nicht erklären, er war im Tierheim in Rumänien immer freundlich zu allen Hunden, es gab nie Stress. Sie sagen, dass der Husky wahrscheinlich provoziert hat und Henry bloß abschnappen wollte. Aber ich kenne Henrys Abschnapper, dabei verbeißt sich ein Hund doch normalerweise nicht, oder?
Henry ist ein sehr hübscher Hund 😍Könnte zwar theoretisch ein Leonbergermix sein, ich tippe aber auf Village-Dog/Herdenschützer-Mix. Schau mal, so sieht unser Herdenschutzhund (kein Mix) aus:
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Was aber nicht heißen muss dass Henry ein Kangalmix ist, denn die beige Färbung mit dunkler Maske vererbt sich dominant (Ay am Agouti-Lokus und Em beim Extension-Lokus… so ungefähr… es gibt sehr sehr viele Village Dogs und Strassenhunde in Osteuropa und Nahost die diese Färbung haben). Aber Herdenschützer sehe ich stark darin. Und wenn du richtig Glück hast dann IST es ein Kangal(oder -mix) - aus meiner Sicht haben Kangals ein paar Eigenschaften, die sie gegenüber vielen anderen HSH besser händelbar macht (zum Beispiel ihre für einen HSH enorme Menschenfreundlichkeit; bei Garmr ist diese aber nur tagsüber da, er ist nachts wie ein Gremlin, aber ohne dass man ihn dazu nach 12 füttern muss).
Beim Abschnappen verbeißt sich ein Hund nicht. Meist wird dabei die Berührung sehr kurz gehalten wenn überhaupt eine stattfindet. Also war es schon beschädigendes Beißen (sieht man ja am Ergebnis).
Die Konsequenz daraus ist klar: Trainer mit HSH-Erfahrung, der weiß wie man Halti und Geschirr mit Ring vorne nutzen kann und es dir erklärt und zeigt. Ein Halti plus stabiles Geschirr mit Führring vorne und auf dem Rücken. Ein Maulkorb - stabil und idealerweise aus Metall ist nur dann optional, wenn du keine Hundebegegnungen mit anderen Rüden zulässt (und bis der Trainer mit dir ordentlich gearbeitet hat an den Gründen für das Beißen mit Hunden allgemein gar keine Begegnungen zulässt bei denen sich die Hunde berühren können). Sonst Maulkorb absolut notwendig. Bitte, setze Henry den Mauli dir selbst zuliebe auf - denn glaub mir, mit einem solchen Hund, der so extrem nach HSH aussieht, wirst du manchmal sogar verklagt wenn er jemand nur anbellt (ist uns passiert…), also macht es Sinn, möglichst sicher zu gehen dass er nie auch nur schnappen kann. Die Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung willst du nicht haben. Und natürlich willst du auch andere Hunde und Menschen nicht verletzen, ist ja auch logisch. Plus so ein Biss auf der Hundewiese spricht sich schnell herum, und dann muss Henry nicht mal wirklich beißen, er wird mit Argusaugen beobachtet und ihr werdet einfach keinen Spaß mehr haben in der Nachbarschaft.
Dann wären noch zwei-drei stabile Leinen (damit man auch an Geschirr UND Halsband eine machen kann), ein breites aber genau sitzendes Halsband, und eine Methode lernen wie man möglichst stabil steht und geht beim Führen eines schweren und starken Hundes und wie man sich verhält und positioniert wenn er losprescht.
Und ein dickes Fell, wenn die Leute lachen, während man einen jungen Rüden davon abhält, der läufigen Hündin in 200m Entfernung zu folgen 🤣 Sieht lustig aus, ist aber ein kleines Bisschen anstrengend. Funktioniert aber mit der richtigen Technik. In der Regel sollte der Hund aber Leinenführigkeit lernen, und deswegen brauchst du da einen Trainer.
Die Hundewiese würde ich meiden. Außer: zu absurden Uhrzeiten wenn kein anderer da ist. So um 5 Uhr morgens am Sonntag oder so. Lieber nicht spätabends oder nachts, für den Fall dass Henry Gremlingene hat. Frühmorgens ist da ziemlich gut.
Weitere Alternative: sich einen umzäunten Garten anschaffen der groß genug ist oder einen Freund/eine Freundin der/die so einen Garten hat bitten den täglich für ein paar Stunden nutzen zu können.
Alternative für die Zukunft: Schleppleine, nach Training und guter Orientierung an dir, in einem gut einsehbarem Gebiet. Sobald andere Hunde in Sicht aber noch weit weg - holst du ihn entspannt zu dir und an kurze Leine. Dabei ist von Vorteil, weitab des heimischen Reviers Gassi zu gehen. Nie nie nie niiiiieeee ein- und denselben Ort (das ist auch ein Argument gegen die Hundewiese! Da ist man aber ja idealerweise zu einer Zeit wo keiner sonst drauf ist und warnt jeden der eintreten will bzw bittet zu warten bis man angeleint hat). Bitte das Gewicht des Hundes bei der Wahl der Schleppleine bedenken, es gibt verschiedene Stärken/Breiten etc. Länge würde ich bei so einem starken Hund selbst bei guter Orientierung zu dir und Rückruf (falls er einen hat) höchstens 10m nehmen. Und sie wie eine Flexi nutzen, also einholen und freigeben. Aber, das wäre für mich an deiner Stelle Zukunftsmusik.
Gut wäre für den Sozialkontakt eine freundliche ältere Hündin (Edit: große und souveräne aber nicht aggressive) als Gassipartnerin. Aber Zufallsbegegnungen würde ich verhindern momentan.
TL;DR: Was ich jetzt so als wichtig sehen würde wenn ich in deiner Situation wäre: HSH-erfahrener Trainer, Halti, Mauli, Hundewiese ausschließlich wenn keine anderen Hunde da sind oder gar nicht!!!, Garten, einen stabilen Sozialpartner des anderen Geschlechts. Und nach Training und Sicherheit dabei ihn halten zu können kann man dann auch mehr machen.