Danke für die Antwort! Hmm, das hört sich nach Abwehrschnappen an. Schnappt er auch, wenn die Gäste ihn NICHT streicheln?
Zum Thema Kontrolle - ich finde es schwierig, in einem Hund so etwas zu sehen, wenn er seinen Menschen nachläuft. Der Mensch ist allein durch das Zuteilen und Besitz der Ressourcen derjenige, der den Hund kontrolliert. Der Hund versucht doch nur, seine wichtigste Ressource, seinen Menschen, nicht zu verlieren, wenn er immer bei ihm sein möchte. Kontrolle im Sinne der Machtausübung wäre höchstens Hüten des Menschen/ Bewegungseinschränkung des Menschen, oder nicht? Alles andere sieht für mich mehr nach Verlustangst oder Geselligkeit aus (ja, manche Hunde sind gesellig, sie sind dann lieber direkt bei ihrem Rudel als in der Peripherie, ganz ohne Verlustangst).
Also siehst du hier einen geselligen Hund, der gerne mitten im Geschehen sein möchte, lediglich Streicheleinheiten des Besuchs löst Schnappen aus?
Persönlich bin ich mit Sicherheit nicht mit dem größten Fachwissen in Sachen Hund ausgestattet, denn ich hab "nur" absolut einfache Collies. Allerdings sehe ich nach der Beschreibung tatsächlich einen Hund, der kontolliert und Besuch als Eindringling ansieht.
Der Hund ist noch nicht lange bei den HH, kann seine Leute nicht wirklich einschätzen und versucht bis dato noch zaghaft, seine Bedürfnisse anzumelden. Da jetzt Geselligkeitsbedürfnis reininterpretieren zu wollen, ohne das gesamte Geschehen live gesehen zu haben, ist tatsächlich gefährlich.
Darum ist es bei Beißen, Abschnappen, was auch immer nur der erste Rat sein, den Hund zu sichern und einen fähigen Trainer das gesamte Geschehen einschätzen zu lassen.
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Kann auch Verlustangst sein. Dazu habe ich tatsächlich noch etwas mehr geschrieben (der Mensch als wichtigste Ressource). Ich habe die Möglichkeiten „Geselligkeit“ und „Verlustangst“ als Alternative zur „Kontrolle“ genannt, was davon bei Jerry zutrifft, kann ich nicht ohne ihn zu sehen sagen. Aber die HH können es vielleicht! Sie haben den Hund da, sie können ihn beobachten, und herausfinden, was Sache ist.
Wenn ich Jerry beschreiben würde aus dem was ich bisher hier gelesen habe... Ich würde sagen, er ist ängstlich und sich seiner Ressourcen (Territorium, Menschenfamilie) unsicher. Zudem hat er möglicherweise die Erfahrung gemacht, dass eine fremde menschliche Hand Gefahr bedeuten kann. Aber er weiß nicht, wie er das anders zeigen kann als auf Hundeart - und auf Hundeart ist Schnappen eine normale Reaktion auf unhöfliche, ungewollte Berührung. Das ist auch ein Grund, warum ein - guter!!!! - Hundetrainer helfen kann. Aber ich finde auch, dass man den Wunsch eines Hundes nach Respekt und Abstand respektieren sollte und nicht jeder Besucher ihn streicheln muss wenn er es nicht will.
Dass ein Hund an der Tür kratzt, wenn er in einem Raum eingesperrt wird, ohne es vorher kleinschrittig zu üben, ist auch total normal. Dass ein Tierschutzhund nicht leinenführig ist - auch normal.
Im Großen und Ganzen finde ich Jerry von der Beschreibung her ziemlich... normal für einen Tierschutzhund.