Aber in der menschlichen Familie muss jeder Junghund lernen, dass er nun mal nicht verteidigen soll. Braucht er auch nicht - denn anders als in der freien Wildbahn muss er sich nicht seinen Anteil des Essens erkämpfen. Er jagt es nicht mal selbst. Trotzdem dauert es manchmal etwas bis er das lernt.
Wie trainierst du das mit Emil?
Uns ist aufgefallen, dass wir diesen Aspekt des Trainings leider etwas schleifen lassen haben. Unsere größte Baustelle ist aktuell wohl das "Aus-Kommando". Leider war es in der letzten Zeit wohl so, dass wir ihm Dinge einfach abgenommen haben und ihm, zumindest nicht immer, eine höherwertige Alternative zum Tausch angeboten haben. Hat sich leider so langsam eingeschlichen. Das "Ressourcenproblem" trat gestern Abend auch zum ersten mal auf. Wir waren davor etwa eine Woche in unserer Heimat, dem Münsterland, wo er sichtlich aufgeblüht ist und sich wohlgefühlt hat. Gut möglich, dass der plötzliche Umgebungswechsel, zurück nach Köln, für ihn erstmal ungewohnt war und zu der Reaktion beigetragen hat.
Grade war wieder Fütterungszeit, dieses mal völlig problemlos. Ich habe ihm das Futter Portionsweise gegeben und den Napf dabei in den Händen gehalten. Ich habe immer wieder etwas Futter nachgelegt und ihm zusätzlich etwas mit den Händen angeboten. Er hat alles problemlos angenommen und kein "verteidigendes Verhalten gezeigt. Mir ging es darum ihm zu zeigen, dass meine Anwesenheit immer MEHR Futter und/oder Belohnung bedeutet und er nichts zu verteidigen braucht. Zudem wollen wir beim Aus mehr auf gleichwertige oder hochwertigere Belohnungen als Tauschgeschäft achten.
Wäre dies ein geeigneter Trainingsansatz?
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Absolut! Ich finde den Ansatz super.
Und wenn es nur kurz auftrat, dann lag es wahrscheinlich wirklich nur an der Reise und dem damit verbundenen Stress (auch positiver Stress ist Stress ;)).
Bei dem Aus ist Lob und Belohnung wichtig, aber ich finde nicht, dass es falsch war, wenn ihr dem Hund Sachen, die er nicht essen oder nehmen darf, einfach weggenommen habt. Manchmal ist es eine instinktive Reaktion, auch um den Hund zu schützen, und man hat nicht immer einen Tauschartikel zur Hand. Solange in vielen der Fälle eine Belohnung kommt, reicht es aus. Also macht ihr das richtig!
Ich habe meinen Junghunden das „Gib“ beigebracht, um ihnen Sachen nicht mit Gewalt wegnehmen zu müssen. Sie bekommen den Gegenstand dann zurück, wenn er „erlaubt“ ist. Und wenn es ein Ball ist, wird sogar noch etwas damit gespielt, zur Belohnung. Aber - wenn ich gleich erkenne, dass es etwas „Verbotenes“ ist, nehme ich es auch mal direkt weg und knurre sie auch mal an.
Was ich nie tun würde, wäre dem Hund Essen, das ich ihm bereits gegeben habe, wegzunehmen. Ich finde da die Methode, mehr in den Napf zu legen, die du gewählt hast, viel, viel besser ??