Beiträge von FrekisSchwester

    Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch in der Pubertät vermehrt mit Ressourcenverteidigungsproblemen zu tun hatte? Emil zeigt seit gestern Abend vermehrt ein Problem, wenn jemand die Küche betritt, während er sein Essen frisst. Er stellt die Haare auf und knurrt und macht SEHR deutlich, dass man sich ihm jetzt besser nicht nähern sollte. Ich glaube er meint das wirklich ernst. Ich würde meine Finger in diesem Moment nicht zwischen ihm und sein Essen bekommen wollen. Er ist jetzt ungefähr 6 Monate alt. Dieses Verhalten hat er bislang in keiner Weise gezeigt. Hat jemand von euch Erfahrungen diesbezüglich? Man hört ja immer, dass vor allem Tierschutzhunde beim Futter/Ressourcen keinen Spaß verstehen.


    FrekisSchwester Jemanden mit einem reinrassigen HSH kenne ich leider nicht. In unserem Hund könnte aber auch etwas HSH stecken. Seine Maske und seine Färbung lässt dies zumindest vermuten. HSH und deren Mixe sind ja bezüglich Ressourcen nochmal spaßfreier als viele andere Rassen. Anbei ein Foto von Ihm.

    Emil ist ein sehr hübscher! Könnte durchaus sein, dass da ein HSH mitgemischt hat.


    Ressourcenverteidigung haben wir hier wenig, eher anfangs etwas Futterneid, vor allem seitens des Kangals - was aber inzwischen kaum noch ein Thema ist. Aber das liegt eben daran, dass wir mehrere Hunde haben, der andere Junghund sich sehr fair verhält und die Althündin miterzieht. Würde der kleine HSH anfangen, hier Essen oder Spielzeug zu verteidigen, würde sie ihm was pfeifen.


    Der Schäfi-Mix dagegen teilte von Anfang an vieles gern, verteidigen tut er nur Beute, die er selbst „erjagt“ hat (Wurzelballen von Gräsern, alte vergrabene Knochen etc.), und auch nur gegen die anderen Hunde, nie gegen mich oder meinen Partner. Bei diesem Welpen hatte ich eben sehr viel Glück mit dem Züchter, er kam super sozialisiert hier an, weil er die ersten Wochen von seinen beiden Hundeeltern mit versorgt und erzogen wurde sowie an alles mögliche behutsam durch die Züchter herangeführt wurde. Das ist aber pures Glück.


    Eigentlich ist Ressourcenverteidigung recht normal bei wild lebenden Kaniden, bei Wölfen in der freien Wildbahn funktioniert das Teilen untereinander sehr gut, und auch jüngere Tiere dürfen mal Bescheid sagen, wenn sie sich etwas nicht wegnehmen wollen.


    Aber in der menschlichen Familie muss jeder Junghund lernen, dass er nun mal nicht verteidigen soll. Braucht er auch nicht - denn anders als in der freien Wildbahn muss er sich nicht seinen Anteil des Essens erkämpfen. Er jagt es nicht mal selbst. Trotzdem dauert es manchmal etwas bis er das lernt.


    Wie trainierst du das mit Emil?

    Natürlich ist ein Biss nicht akzeptabel. Aber je nachdem welcher Art Biss es war, kann man unterschiedliche Wege zur Problemlösung finden. Deshalb meine Frage :)

    Ich bin neu hier, deshalb nicht sicher ob schon die Frage an die TE gestellt wurde, WIE Jerry gebissen hat? Ich finde es einen großen Unterschied, ob es lediglich ein Abwehrschnappen, bei dem kaum mehr als Kratzer entstehen, ein Korrekturbiss (entsprechend dem Schnauzenbiss an einem unhöflichen Welpen durch ein Alttier) oder ein Biss, um zu verletzen, war.


    Abhängig davon gäbe es nämlich verschiedene Wege, dem Hund und dem Besuch gerecht zu werden. Habe selbst mit Tierschutzhunden Erfahrung, und so wie ich es kenne, neigen diese eher dazu, ihr Maul zur Kommunikation einzusetzen, als typische Familienhunde, die eben schon als Welpen gelernt haben, dass Menschenhände fragil sind.


    Liebe TE, magst du dazu was sagen?

    Ich erlebe gerade mal wieder Hunde in der beginnenden Pubertät (Zahnwechsel ist bei dem einen fast durch, der andere ist mitten drin). Bei dem DSH/TWH Mix gibt es kaum Veränderungen, wenn dann eher positive, weil er schneller runterkommt, wenn etwas aufregendes passiert. Beim Kangal kommen die rassetypischen Eigenschaften etwas mehr zur Geltung, er bewacht jetzt gründlicher das Grundstück und ist gegenüber Fremden misstrauischer. Aber beide sind brav und unproblematisch, zumal ich in der Erziehung kräftig von der erfahrenen Althündin unterstützt werde. Ich denke, bei diesen Jungs wird erst die 3-Jahres-Marke, das richtige Erwachsenwerden für die Rassen Kangal und TWH, ein paar Problemchen bereiten.


    Habe bei meiner besten Freundin miterlebt, wie ihre TWH-Mix Hündin mit drei Jahren eine Persönlichkeitsänderung durchmachte, gegenüber fremden Hunden mehr Individualdistanz einforderte, territorialer, sicherer und wehrhafter wurde - und viel, viel ruhiger und führiger. Eine anstrengende Pubertät im klassischen Sinne gab es bei der Hündin nicht.


    Hat jemand hier schon mal einen HSH durch die gesamte Pubertät hindurch begleitet? Mich würden Erfahrungsberichte sehr interessieren!

    Ich habe mir selbst die Welpen gerade jetzt geholt, weil ich durch Home Office Zeit hatte, sie richtig einzugewöhnen und weiter zu sozialisieren. Sonst wäre mir der Traum, meiner alten Hündin nochmal einen „eigenen“ Wurf zu ermöglichen (wenn auch nur adoptiert - ihr hat es eindeutig gut getan, so sehr, dass ihre chronische Erkrankung etwas besser geworden ist und sie wieder gut frisst und aktiv ist) verwehrt geblieben, da Welpen nun mal eine längere Eingewöhnung brauchen als ein erwachsener Hund aus zweiter Hand (zumindest nach meinen Erfahrungen bisher).


    Ich denke dass viele der heutigen Neuhundebesitzer einfach nur die Gelegenheit nutzen, sich endlich den langersehnten Hund anzuschaffen und das prozentual gesehen nicht mehr Hunde in Tierheimen landen als sonst auch (es werden sicherlich deshalb mehr sein, weil insgesamt mehr Hunde angeschafft werden - aber es bleiben auch mehr Hunde in den Familien, denke ich, so dass das Verhältnis ein Ähnliches bleibt).


    Mag sein dass viele es kritisch sehen, mich freut es eher dass mehr Menschen auf den Hund gekommen sind durch die Umstände.