Beiträge von FrekisSchwester

    Ich habe eine Koppelleine benutzt als die Jungs noch klein waren und Freki noch lebte. Manchmal auch als Zwischenstück - eine normale Führleine in meiner Hand führt zum Koppelstück welches wiederum zwei Führleinen dran hat. Es war damit viel einfacher, mit allen drei gleichzeitig zu gehen, ich habe ja nur zwei Hände. Manchmal kamen auch Freki und Garmr an die Koppelleine, weil er eh am liebsten in ihrer Nähe war und langsamer als Geri (und sie, als leidenschaftliche Schnuppertante und Reviermarkiererin, war bei den Runden in der Nähe unseres Hauses sehr gründlich und deshalb auch langsam), während das muntere kleine Schäfiwölfchen entweder bei mir im Fuß laufen wollte oder etwas weitläufiger erkunden ging. War damals sehr praktisch!


    Seit ich nur noch zwei Hunde habe, sehe ich keinen Sinn mehr in der Koppelleine. Ich nutze entweder zwei Führleinen oder schnalle Geri an meinen CaniCross Gurt und lasse ihn locker im “Frei” (ein Befehl der ihm den Radius der Führleine komplett freigibt) neben mir laufen und führe dabei Garmr an der Führleine oder bei Notwendigkeit (=läufige Hündin in der Nähe oder pöbelnder Hund) an der Schlaufe des Hetzhalsbandes. Da Garmr Frekis “Markierrolle” übernommen hat und Geri eher auf der Suche nach spannenden neuen Geräuschen ist oder mit mir zusammen spielen will (=also bei Fuß oder Sitz oder Platz oder Hopp oder Such oder andere Aufgaben machen, das ist eines seiner Lieblingsspielen 🤣). Da macht es wenig Sinn sie aneinander zu koppeln.

    Es wurde schon alles Wichtige gesagt, deswegen nur ein kleiner Hinweis: 1 Jahr heißt mitten in der Pubertät. Da kann man auch einmal mehr Stress haben weil sich viel im Hirn umbaut. Ich würde erstmal beobachten ob es sich bessert wenn er morgens vielleicht jedes Mal eine große Runde bekommt? Damit er sich vorher erleichtern kann. Einfach um den Stress insgesamt für den Hund zu reduzieren (und in der Pubertät hat man Stress, das ist nun mal so… es wird aber dann bald wieder besser!).

    Wie reagiert Thea denn darauf? Ist sie gestresst? Knurrt sie?


    Zuerst würde ich die harmloseren Gründe in Betracht ziehen. Elisa ist noch jung und es könnte - im unproblematischsten Fall - auch grobes Spielverhalten sein (dann versuchen die Hunde es gegenseitig und tauschen zwischendurch auch Spielsignale aus). Oder könnte Thea läufig werden? Dann wäre es auch kein Wunder wenn ein anderer Hund aufreitet.


    Es könnte natürlich auch Stressreduktionsverhalten sein, ein Imponieren, oder ein Konflikt um Rang und Ressourcen, aber oft ist es viel weniger schlimm als man denkt. Wir Menschen fühlen uns damit nicht wohl weil wir da auch sexuelles Verhalten rein interpretieren können und es etwas… komisch ist dann. So “cringe” halt, gerade bei den eigenen Hunden. Aber es gehört auch eben zur Hundekommunikation dazu.


    Wenn man das nicht möchte, dann gibt man den Hunden das zu verstehen (Abbruchsignal etc.). Aber wenn es dich an sich nicht stört würde ich auch eine normale Grundlage des Verhaltens in Betracht ziehen.

    Ich versuche mal die Frage des Threads zu beantworten, auch wenn ich es schwierig finde da es sehr individuell bewertet wird was als “versaut” gilt. Am besten ich gebe dafür Beispiele:


    1) Rückruf versaut, sagt meine Freundin M. Mein Hund kommt nicht mehr. Was ist passiert? Immer wenn er nicht sofort sondern erst auf zweiten Ruf kam oder sogar eingesammelt werden musste (was an sich selten war, sein RR ist gut gewesen), hat sie ihn geschimpft. Der Hund ist ein selbstbewusster, zwar eigenständiger, aber bei den Menschen die er lieb hat mit sehr viel Will to Please ausgestatteter Charakter und hört an sich gern. Schimpfen von Frauchen nimmt er eher wohlwollend hin; er wirkt weder verstört durch die “Strafe”, noch meidet er sonst Frauchens Nähe - das Schimpfen ist vielmehr komplett wirkungslos und lediglich eine symbolische Strafe in seinem Fall. Wir haben dann zusammen nachgedacht- was war früher anders? Aha, früher gab es Belohnung wenn er kam - auch wenn es erst beim zweiten Mal war - und beim Einsammeln wurde nicht geschimpft, man übte ja schließlich positiv. Also beschloss meine Freundin, wieder nur positiv zu agieren. Plötzlich war der RR wieder da. War er überhaupt versaut gewesen? Nein, aus meiner Sicht war er es nicht - aber die eingeübte Situation (die fröhliches Rufen und Leckerli beinhielt) war ja immer nicht eingetreten (es wurde stattdessen genervt gerufen und bestraft). Weder der Reiz, noch die Konsequenz stimmten noch - ergo kein Ergebnis im Verhalten. Also gab es auch das eingeübte Verhalten nicht mehr. Sobald die ursprüngliche Situation wieder hergestellt war war das Verhalten sofort wieder da.


    2) Mein Bekannter C. schlägt den Hund mit der Leine, als dieser einmal etwas zu spät auf den RR reagiert. Der Hund ist verängstigt, diese Konsequenz gab es beim RR noch nie, er ist sehr weichführig und sein sensibles Wesen verträgt das gerade Erlebte nicht. Er verknüpft den RR mit Gewalt und meidet es fortan bewusst, zu C. zu kommen wenn dieser ruft. Ist der Rückruf versaut? Aber ja, das ist er. Mehr noch, er beginnt C. insgesamt zu meiden.


    3) Mein Bekannter K. geht gern mit seinem großen intakten Rüden ohne Leine Gassi. Der Hund hat einen guten Rückruf - bis er ihn dann eines Tages nicht mehr hat, denn sein Konkurrent Nr. 1, ein anderer großer intakter Rüde, taucht auf der anderen Straßenseite auf. Herrchen ruft - einmal, zweimal, dreimal - in immer mehr verzweifelter und wütender Tonlage. Hund kommt nicht. Ist der Rückruf versaut? Keineswegs. Nur ist er nicht gefestigt genug, um den Hund vom Hauptkonkurrenten fernzuhalten. Es war also noch kein 100% Rückruf. Da muss man eben weiter üben.


    Wie man sieht, muss man meiner Meinung schon wirklichen Blödsinn verzapfen, damit der Rückruf gründlich versaut wird. Meist war er vorher nur noch nicht gut genug oder aber man hat die Situation zu sehr zum Negativen verändert bzw. so unschmackhaft gemacht dass der Hund sie nicht mehr automatisch mit dem Signal zurück zu kommen verknüpft.

    Geri hat das erste Mal unsere lange Feldwegrunde ganz im Freilauf - sogar komplett ohne Schleppleine - gemeistert. Anderen Hunden sind wir nicht begegnet (da wäre er bestimmt schon noch in Versuchung hinzulaufen), aber Menschen, und er ist stets im Radius geblieben, auf dem Weg, und kam zu mir wenn ich ihn rief und hörte insgesamt ausgezeichnet. Wild und Co waren ihm egal. Der Kleine macht mich einfach nur froh!

    Hier haben wir wohl "Kind als Jagdbeute" - Packen plus Schütteln?


    https://www.dailymail.co.uk/ne…rl-3-new-owner-speak.html


    Ansonsten leicht skurril: der Hund konnte eben einfach kein Englisch!

    Das Blöde ist, so skurril es ist, dass die “Sprachbarriere” tatsächlich vorkommt. Freki reagierte am Anfang nur auf Befehle auf Tschechisch und lernte erst nach und nach die Befehle wie ich sie haben will - größtenteils in Deutsch. Aber Kinder packen und schütteln hat sie nie gemacht. Hat also mit der Sprachbarriere eher weniger zu tun als mit unkontrolliertem oder falsch konditionierten Jagdverhalten.

    Ich denke wir vertiefen das mit dem "auf dem Weg" bleiben, da gab es ja eine ausführliche und tolle Anleitung


    Hmm auf Spielzeug ist sie bisher nicht so angesprungen, sie liebt ihre Frisbee und hat die mal aus dem Kinderwagen geklaut und möchte das Teil unbedingt haben, aber sie würde in jedem Fall ein Leckerli allem anderen vorziehen, vor allem, wenn es ordentlich mieft

    Das Spielzeug gibt es nach dem Leckerli - zum Abreagieren. Es kann das Grasbeissen etc. ersetzen.


    Genaugenommen ist in Gras beißen und Stock suchen etc. eine indirekte Spielaufforderung an dich. Meine Jungs zeigen dieses Verhalten einander gegenüber - um den jeweils anderen zu mehr Spielen zu animieren. Es ist also nicht nur Übersprungshandlung sondern auch hündische Kommunikation. Sie zeigt damit dass sie gern deine Hilfe in Form eines entlastenden Spiels haben möchte.


    Kleiner Edit: den Lachsmiley musste ich einfach setzen wegen “wenn es ordentlich mieft”, das kenne ich von meinen felligen Kumpels auch. Sowohl von den Hunden als auch den Mäusen (ich sag nur Mehlwürmer).

    Es klingt total gut wie du das machst. 5 m Schleppleine ist finde ich auch ideal um Gefahren zu minimieren. Wir hatten für Garmr als er jünger war auch erstmal nur eine mit 5 m - damit er sich 1) nicht damit verheddert (er ist tollpatschiger als Geri) und 2) damit er, schon damals ein Kälbchen, damit nicht jemanden einwickelt und umreißt versehentlich. Einfach um ihn in seiner ungestümen und fröhlichen Jugend etwas besser sichern zu können. Längere Schlepp ist mehr dazu geeignet wenn du mal nur mit Hund und ohne Kind unterwegs bist (wenn das mal möglich ist).


    Relativ ungehinderte Bewegung funktioniert mit Schleppleine auch sehr gut. Ich lasse meine Jungs (aufgrund der rassebedingt etwas “einschüchternd” wirkenden Äußeren und Größe) so gut wie nie ohne Schlepp frei laufen. Es gibt nur ein paar wenige Orte an denen sie ganz im Freilauf sind, und das sind Orte wo ich sie auch so im Griff habe sozusagen (Badestelle, wo sie eh nur mit mir spielen wollen meistens, oder umzäunter Auslauf, oder unser Garten, Geri darf auch mal woanders aber das wird zu OT). Gerade momentan ist es doch super wenn du ihr einen 5 m Radius gewährst 👍🏻

    Super guter Rat mit dem Spielzeug! Ich habe es bei Geri so gemacht, durch sein Temperament und seine manchmal doch recht impulsive Ader am Anfang auch brauchte um nach einer aufregenden Begegnung runterzufahren. Also gezergelt, holen lassen, suchen lassen… solange bis er sich auf unser Spiel konzentrierte. Das ging dann über in Sitz, Platz, Bleib, Hopp usw. Übungen mit Leckerli Belohnung und danach war er frei im Kopf um gechillt weiterzugeben. Nach und nach wurde das Ganze umgebaut in nur Befehlsübungen und irgendwann in den Befehl “Andere Seite”, bei dem er sich auf meine andere Seite (vom Hund oder Menschen zu dem er will) begibt und dort lang geht oder sitzt und dafür belohnt wird. Klappt besser in der warmen Jahreshälfte (ich merkte es sehr deutlich, er ist plötzlich wieder mit Rüden verträglich, scheinbar betrifft die jahreszeitliche hormonelle Veränderung auch TWH und deren Mixe… bin verwirrt und hätte es nicht erwartet… aber na ja die Mädels der Rasse sind teilweise ja auch nur einmal im Jahr läufig). Aber klappt auch immer besser. Ein bisschen Geduld braucht man ☺️


    Ich denke da übrigens an Tobie und ihren großartigen Kong Wubba - genau für solche Situationen ideal. Hat mir bei Geri auch seeeehr geholfen - wenn das mitgenommene Spielzeug der Wubba war brauchte man nichts anderes, das reichte und alles andere war uninteressant.


    Übrigens gibt es immer noch Situationen die ich rein mit Ablenkung manage bei Geri - also 100% Garantie gibt es nie dass der Hund sich nicht aufregt.