Vor etwa drei Monaten stand ich vor der Möglichkeit, zu meinem Altrüden und meiner damals einjährigen Junghündin eine Wurfschwester von ihr dazuzuholen, die zurückgegeben werden sollte. Ich fand die Wurfschwester schon als Welpe wahnsinnig interessant, darum habe ich überhaupt überlegt. Meine eigene Junghündin ist auf einem richtig guten Erziehungsweg, die Wurfschwester wohl ebenfalls, war in einem Haushalt mit einiger Erfahrung.
Meine Vernunft hat sofort gesagt, "Wurfgeschwister, nein danke", aus den hier im Thread schon genannten Gründen. Trotzdem habe ich nochmal 24 Stunden ganz aufmerksam verbracht und mich nahezu minütlich gefragt, "würden die Hunde jetzt in dieser Situation davon profitieren, wenn beide Schwestern hier wären?" Das Ergebnis war ernüchternd: in vielleicht 30 Minuten von diesen 24 Stunden wäre ein Zusammenleben wirklich für die Hunde gewinnbringend gewesen. Dabei hatte meine eigene Zusatzarbeit mit zwei Junghunden noch nichtmal eine Rolle gespielt, das käme noch obendrauf.
Und das galt für einjährige Hunde, bei denen schon viel, viel Arbeit geleistet war. Zwei gleichaltrige Welpen aus unterschiedlichen Würfen würde ich persönlich nicht haben wollen, zwei Wurfgeschwister erst recht nicht. Nicht unbedingt wegen der Arbeit und Energie, die ich zusätzlich reinstecken müsste, das ist ja meine Entscheidung. Sondern vor allem, weil ich es den Hunden gegenüber nicht fair finde, wenn man ihnen vorhersehbar viele Dinge im Leben erschwert, die für sie total wichtig sind, zur Ruhe kommen zum Beispiel als Grundlage jedes Lernens und Wachsens.