Ein paar Nachfragen:
wann war der erste Aufenthalt in der Tierklinik? Welche Futterarten habt Ihr bisher probiert? Wie ist der Protein-Kreatinin-Quotient momentan? Gibt es weitere aktuelle Laborwerte, insbesondere Erythrozyten, Retikulozyten, Hämatokrit, Phosphat, Harnstoff, spezifisches Gewicht des Urins?
Ein paar erste Gedanken zu dem, was Du schreibst:
fast ausschließlich Fleisch ist als Nahrung bei Nierenproblemen problematisch. So wird zuviel Protein aufgenommen, das verschafft den Nieren zusätzlich Arbeit und belastet sie.
Infusionen sind das allerwichtigste Entlastungsmittel für die Nieren. Traut Ihr Euch zu, Euch in die Handhabung einweisen zu lassen und die Hündin zuhause zu infundieren?
Dass das Essen schwieriger wird, liegt vermutlich auch daran, dass der Hündin schlecht ist, eine Folge des Nierenversagens.
Die Geschichte meiner Hündin Amy:
Amy, Tervuerenmix, hat im Alter von etwa 10 Jahren eine CNI entwickelt. Wir haben sie lange über Wasser gehalten, im letzten Monat ihres Lebens (sie ist mit 11 Jahren gestorben) gab es täglich Infusionen (bei mir zuhause), eine Bluttransfusion, mehrfach Epo gespritzt (Epoetin, ist für Menschen auf der Dopingliste, sorgt dafür, dass mehr Erythrozyten produziert werden). Schmerzmittel und Antiemetikum (verhindert Erbrechen) nach Bedarf. Ihre Übelkeit hatten wir lange im Griff, zuletzt sank der Hämatokrit immer weiter, und als ihr eines morgens dann wieder schlecht wurde, habe ich mich sofort auf den Weg zum Tierarzt gemacht, um sie zu erlösen.
Was würde ich in Deiner Situation tun:
Amy war eine extrem geduldige Hündin, die zufrieden alles mitgemacht hat und die Spaziergänge zwischendurch genossen hat. Für sie war es so ok - insgesamt ist CNI aber eine Erkrankung, die im fortgeschrittenen Stadium eine Behandlung benötigt, die echt anstrengend ist. Zudem ist die Erkrankung nicht heilbar. Darum würde ich mir die Laborwerte gut anschauen und ganz besonders den Zustand meines Hundes gut im Auge behalten. Hunde sind gut darin, Schmerzen/Unwohlsein zu verstecken. Dass Spaziergänge gut funktionieren, kann einfach daran liegen, dass genug Ablenkung den schlechten Allgemeinzustand überlagert. Ich würde eher zu früh als zu spät auch zusammen mit dem TA abwägen wollen, wohin sich die Krankheit momentan entwickelt, wie sie sich in welcher Zeit vermutlich entwickeln wird, und letztlich meinem Hund das wirklich große Leiden der letzten Phase ersparen.