Hallo ihr Lieben,
ich wollte mich mal wieder melden - habe mir bewusst eine Auszeit gegönnt, um in Ruhe schauen zu können, wohin sich das mit Ziva und mir entwickelt. Ziva ist seit gestern 18 Wochen alt und hält uns immer noch sehr auf Trab, was ja klar ist. Ich bin inzwischen viel entspannter und sehr glücklich mit ihr. Natürlich hab ich auch immer noch Phasen, in denen ich verzweifel, aber im Großen und Ganzen läuft es sehr gut.
Sie kommt inzwischen gut in meinem Zimmer zur Ruhe und schläft da meistens in der Zimmerecke auf dem Fußboden - wenns bequem ist. In die Box muss sie eigentlich gar nicht mehr, auch nachts schläft sie in meinem Bett. Wenn sie tagsüber schlafen soll, bin ich immer mit im Zimmer, mache meistens was am Laptop oder lese, Tür ist zu und es herrscht Langeweile. Ziva hat dann die Wahl, Zimmer erkunden, spielen oder zu schlafen, und das klappt sehr gut. Auch wenn sie frei in der Wohnung laufen kann, dreht sie nicht mehr völlig auf. Natürlich rennt sie da auch und macht Quatsch, aber nicht mehr dieses völlig kopflose Aufdrehen, aus dem sie nicht mehr runterkommt.
Wir achten auch auf Ruhe- und Langeweiletage. Gerade wenn viel los war, was Ziva stresst, ist am nächsten (und b.B. auch am übernächsten) Tag gar nichts los. Und wir machen regelmäßig ein, zwei Mal in der Woche größere Ausflüge ins Grüne, groß heißt bei ihr nicht 3 Stunden durch die Gegend hüpfen, sondern je nach Wetter 20 - 45 Minuten. Entweder fahren wir in ein Waldgebiet oder auf ein Feld, beides ist mit dem Auto so 20 Minuten weg und es sind wenig Menschen und Hunde unterwegs. Da kann sie dann frei durch die Gegend hüpfen, das tut ihr richtig gut - und uns auch! Danach ist sie dann richtig müde, ohne aber gestresst gewesen zu sein oder Angst gehabt zu haben, sondern einfach nur vom rumschnüffeln und Welt erkunden.
Und wir erkunden zusammen weiter die Welt - gerade lernen wir Aufzüge kennen und waren sogar schon zwei Schritte drin. Aber ich hab aufgehört mir so Druck zu machen und auch wirklich die ganzen Ratgeber weggepackt. Irgendwie hatte ich durch Bücher und so den Eindruck, nach 16 Wochen muss der Hund alles kennen, angstfrei und fertig sein. Ist natürlich Quatsch. Ich versuche nun, einfach alles nach Zivas Tempo zu machen. Und sie ist nun mal einfach ein Baby, macht viel Blödsinn und hat auch noch viel Angst vor Dingen. Und sie ist einfach ein Hund, bei dem man achten muss, dass sie nicht hochdreht, das kann ich inzwischen besser.
Wir haben immer noch Online-Hundeschule, und auch das hilft uns viel. Wir bekommen Tipps, können Fragen stellen, werden korrigiert und bekommen auch bestätigt, das alles normal und in Ordnung ist. Und sie haben uns auch sehr geholfen, Zivas Verhalten richtig zu deuten und zu verstehen. Bin da echt begeistert. Stelle den Namen hier nicht rein, weil ich keine Werbung machen will, aber falls jemand gerade was sucht, kann er oder sie mir gerne schreiben.
Leider hat sie sich mit Giardien angesteckt, da ging es ihr nicht gut und auch wir waren gestresst, wir mussten die Katzen mitbehandeln, quasi die ganze Wohnung waschen und allen drei Medikamente geben. Am Mittwoch wird nochmal geschaut, ob die Giardien weg sind, ich hoffe aufs Beste. Leider durfte Ziva deswegen keinen großen Kontakt zu anderen Hundis haben, weswegen wir da nicht üben konnten. Hab ich auch einfach so akzeptiert, stressen hilft da ja auch nicht weiter. Wenn sie negativ ist, suche ich mir aber auf jeden Fall jemanden zum gemeinsamen Gassi gehen.
Seit letzter Woche hat Ziva auch angefangen zu zahnen und ganz, ganz schlechte Laune gehabt. Sie tat mir natürlich leid, aber es war wirklich interessant zu sehen, wie ein Hund auch Stimmungen und Launen ausdrücken kann. Und ich habe auch immer ein wenig schmunzeln müssen, wenn sie knurrend und wuffend auf dem Bett lag und mit der Decke gerauft hat. Wir haben natürlich Kausachen für sie, Kong wird mit Joghurt eingefroren und wir haben auch nasse Waschlappen eingefroren, die werden dann auch gerne bekaut. Den Tipp hab ich auch hier aus dem Forum.
Ich glaube, Ziva brauchte recht lange, um wirklich hier anzukommen, Vertrauen zu fassen und zu merken, dass es keinen Grund zur Aufregung gibt. Das waren bestimmt 6 Wochen, wenn nicht länger. Und es war die Mischung aus älter werden, Routine bekommen und dass wir ruhiger und routinierter werden, die geholfen hat. Auch falls jemand anderes dasselbe Problem hat: Haltet durch, es wird besser!
Und auch nochmal: Vielen, vielen Dank für all die lieben Worte und Ratschläge, das hat mir wirklich geholfen! Was für ein tolles Forum!