Beiträge von Madred

    Guten morgen!


    Ich gebe mal nach 3 Wochen ein Update. Leider hatte sich die Lage nicht verbessert, sondern der Hund war nach wie vor Angststarre. Danke nochmal für all die Tips, das hat auch alles nicht geholfen. Der Hund kam nur nachts raus, hat dort aber nur die obere Umgebung erkundet. Das große Körbchen/Höhle unten hat sie komplett gemieden. Als ich öftres eine Leckerli-Spur dorthingelegt habe, hat sie die auch fleißig aufgelesen, während ich abwesend war. Danach hatte sie sich immer in ihre Box verkrochen. Tagsüber saß sie noch nach 5 Wochen nur in der Box und kam so gut wie gar nicht heraus. Ich hatte in der 4. Woche schonmal den Deckel Tagsüber abgenommen, da sie sich so an den neuen Umstand gewöhnen konnte (schließlich musste ich ihr ja auch mal das Geschirr anbringen können). Leider saß sie dann nur zwischen Box und Tür in einer Ecke. Ich war mega verzweifelt! Von der Tierorganisation (das Schutz lasse ich absichtlich weg, weil viele Organisationen nach §11 Tierschutzverordnung arbeiten, diese aber dem Namen nicht wirklich in Deutschland verdient) kam keine Hilfe.


    Ich habe dann eine erfahrene Hundetrainerin angerufen, weil ich einfach Hilfe benötige. Und sie hatte die Diagnose festgestellt, dass der Hund Trauma hat und nur in Angst lebt; Angststarre. Der Hund hätte niemals ausreisen dürfen. Als ich das der Organisation erzählt habe, ging man nicht wirklich darauf ein, nur das ich den Job gutmache. Ja, was soll man auch falsch machen, während man das Tier an sich in Ruhe lässt, Futter gibt und hinterherwischt ohne ein einziges Mal laut zu werden. Aber dieser Umstand geht natürlich auch auf meine mentale Belastung. Also habe ich gesagt, dass der Hund wieder zurückgegeben werden soll. Der Hund war nicht mein Eigentum, sondern lediglich im Besitz. Das wurde akzeptiert und der Hund hätte noch bis zu 4 Wochen bei mir ausharren müssen. Was sie brauchte war eine passende Umgebung, damit sie nicht komplett gestört wird. Die Organisation hatte keine Station, um Tiere wieder zurückzunehmen. Memo: Niemals Tiere aus einer Direktvermittlung holen; das habe ich nun auch von 2 Hundetrainerinnen und dem Veterinäramt gehört. Aber erstmal weiter im Text ...


    Der Hund wurde wieder mit einer Süßen-Ich-Perspektive weiter vermittelt. Es wurde nirgends erwähnt, dass sie ein Angsthund ist, sondern einfach schüchtern und etwas ängstlich. Besondere Merkmale wurden gestrichen aus der Anzeige. Als ich den Hund erworben habe, stand noch dran: Merkmale KEINE und anfangs schüchtern. Das hat sich jedoch als Unwahr herausgestellt. Die Organisation wollte mit dem Hund auch noch ein 2. mal eine Schutzgebühr von 280 € nehmen. So arbeitet eine "Tierschutzorganisation" nach Paragraph 11.


    Wir haben aber binnen 5 Tagen dann eine gute Bleibe für den Hund finden können; mit Hilfe des Veterinär-Amtes. Der Hund ist nun bei einer anderen sehr erfahrenen Hundetrainerin, die auch dort ein Rudel hat. Am ersten Tag wurde der Hund schon mit 3 weiteren sehr ruhigen Hunden vorgestellt; sie hatte direkt schon Mut gefasst und deren Wohnung erkudnet; sogar war sie auf dem Sofa. Bei uns hatte sie das nach 5 Wochen nicht getan. Für das Tier ist das die beste Lösung gewesen. Hier hat sie nun das, was ein Tier braucht. Die Hundetrainerin sagte mir auch, dass sie das hinkriegt, dass aus dem Hund was wird; sie macht das ganz oft. Das wir aber mit der Situation komplett überfordert waren und sich der Hund hier nicht entsprechend entwickelt hat war der Organisation egal, da Bulgarien ein Bodenloses Fass für Straßenhunde ist. Die Organisation vermittelt schon seit 20 Jahren und bei denen steht eindeutig der Profit im Vordergrund, auch wenn sie das verneint - das ist meine Erfahrung.


    Hundetrainer und Tierärzte warnen nicht ohne Grund vor Direktvermittlung. Wir sind darauf auch reingefallen und daher möchte ich hier auch einmal warnen.


    Für mich ist aber allerdings das Wichtigste das es dem kleinen Hund nun gut geht, wo sie ist; dass eine erfahrene Hundetrainerin sich um das Geschöpf kümmert. Das ging alles nur so schnell, weil das Veterinäramt richtig Druck gemacht hat. Es wurde auch keine 2. Schutzgebühr erhoben; sowas geht gar nicht! Der Hund wäre ansonsten ein Wanderpokal geworden, die Organisation hätte da bestimmt jedes Mal 280 € verdient: Nach 4 mal weiterreichen wären das 1000 € geworden und das Tier wäre komplett durch gewesen. Das ist ja keine Option!


    Wir haben aus dem Fehler gelernt.

    Vielleicht würde es ihr helfen, wenn sie in der anderen Etage auch eine Box hätte? Dann könnte sie quasi von sicherem Hafen zu sicherem Hafen schippern und trotzdem in eurer Nähe sein. :ka:

    Das habe ich ihr soeben eingerichtet. Ich habe einen alten großen Karton genommen und da nun Kuschelhundedecken reingelegt und über den Karton auch eine weitere decke, damit es sehr höhlenartig ist. Wenn sie möchte, kann sie, wenn sie sie sieht, nun auch als ihr sicheres 2. zu Hause annehmen. :-)

    Danke! Das werde ich zu beherzigen wissen.


    Gerade, als ich zum Zähneputzen nach oben gegangen bin, habe ich auch ein großes Leckerli vor die Box fallen gelassen. Ich habe gesehen, wie ihr Köpfen rausgeschaut hat, dann wieder eingezogen und als ich im Bad meine Zähne geputzt habe, ist sie raus, hat das Futter sich in die Box geholt. Als ich dann wieder vorbei gegangen bin, hat sie mich angeschaut bin dann in die Hocke mit Abstand zur Box und hab ihr meine Hand einfach hingehalten. Dann ist sie von alleine mit dem Kopf raus und hat geschnüffelt. Zwangslos.

    Sie nimmt das Futter aus der Hand jedoch an. Vom Tierschutzverein wurde mir gesagt, dass der Hund aus der Hand fressen soll für eine gute Bindung. Daher habe ich in den ersten Tagen das immer versucht und nach 4 Tagen hat das auch geklappt. Seitdem gebe ich ihr sämtliches Futter seit 10 Tagen nur aus der Hand.

    Jetzt lese ich, dass ich es besser nicht tun soll ...


    Versteht es nicht falsch, ich bin über jede Hilfe dankbar. Daher habe ich mich hier auch angemeldet.

    Danke erstmal für die Tips!


    Ich habe es heute morgen ganz langsam angehen lassen. Sie saß friedlich in ihrer Box und ich habe vor der Box gesessen und ihr das Futter direkt vor die Öffnung der Box gehalten. Sie hat das alles ohne zögern, aber halt langsam und behutsam, angenommen. Ich habe sie nicht gefordert, sodass sie für das Futter aus der Box kommen musste, sondern sie in ihrer Komfortzone gelassen. Heute Nachmittag wollte ich mich auch wieder mit einem Kissen neben ihr setzen und zeichnen. Da wird sie sicher auch wieder entspannt neben mir sitzen.


    Also ist es besser, wenn ich den Hund überhaupt nicht fordere, sondern sie alles selbst bestimmen soll, wann sie denn rausmöchte?


    Gestern Abend habe ich darüber hinaus oben im Flur ein paar Leckerlis hingelegt, während wir unten (Luftlinie 4 Meter) mit offener Wohnzimmertür Animes geschaut haben. Da hat sie die Leckerlis oben im Flur alle brav aufgelesen. Vielleicht mache ich das echt öfters, damit sie mehr rauskommt. Wir möchten aber nachts die Wohnzimmertür geschlossen halten, weil wir auch Wellensittiche haben.


    PS: Die Hundedecke liegt vor der Box; die hat sie rausgeschmissen und nicht wieder reingezogen. Allerdings liegt dort auch ein altes TShirt von mir. Das hatte sie letztens in ihre Box reingezogen und darauf gelegen.

    Das Leckerli aus der Hand nimmt sie ja sofort an, wenn ich vor der Box sitze und sie nur ihren Kopf herausstrecken muss. Sobald sie aber mit der Pfote vor die Box muss, ist es für sie ein Kraftakt. Daher kennt sie es ja das Futter aus der Hand zu nehmen. Das Wasser steht auch außerhalb. 1 Meter von ihrer Box weg. Daher muss sie auch raus und trinken. Das klappt so gut.


    Auch füttere ich sie Morgens und Abends immer. Dabei sitze ich vor der Box und sie muss das Köpfen rausstrecken zur hand/Futter. Das klappt sehr gut. Da ist sie nicht so ängstlich. Das geht recht fix.

    Guten Abend liebe Hundefreunde,


    ich brauche mal euren professionellen Ratschlag.


    Seit knapp 2 Wochen haben wir über eine Tierschutzorganisation einen ehemaligen Straßenhund aus Bulgarien bekommen. Die kleine ist ein Mischling, ca. 60 cm lang, 40 cm hoch, 10 kg schwer (rate ich) und ca. 10 Monate nun alt.


    Ansich ist die kleine ein liebenswertes Tier, was jedoch sehr sehr scheu ist. Wir leben daheim in einem Haus und haben das Körbchen unten im Flur/Treppenhaus neben unserem Schlafzimmer stehen. Während der Nacht haben wir Schlafzimmertür auf, ein kleines Nachtlicht brennt und auch Meditationsmusik ist leise an, damit die kleine nicht jault (hat sie vor einer Woche sehr anstrengend getan; seit dem Maßnahmen ist das nicht mehr). Allerdings schläft die kleine nicht in ihrem Körbchen, sondern ist zu 99% der Tageszeit in ihrer Box, einmal die Treppe rauf. Luftlinie zum Schlafzimmer: 3 Meter.


    Als die kleine vor ca. 2 Wochen zu uns kam, war sie total durch den Wind. Hatte Angst ohne Ende und hat die Nacht unterm IKEA-Schuhschrank verbracht. Dieser steht im 1. Stock. Nachdem ich dann die Box am nächsten Tag nach oben neben ihr platziert habe, hat sie sich dann in der Nacht dort reingesetzt. Nun hält sich die kleine immer im 1. Stock auf. Die Box nach unten zu setzen, hat nicht geklappt. Da war die Panik wieder da. Sie liebt es anscheind erstmal oben in ihrer Box zu sitzen. Dort fühlt sie sich sicher.


    Ich kann die Kleine auch streicheln. Sie lässt es zu, traut aber den Braten nicht. Auch frisst sie mir aus der Hand; aber wenn ich außerhalb der Box Leckerlis auf meine Hand präsentiere, braucht sie 1-2 Minuten Überwindung um überhaupt auf mich zu zugehen, den Leckerli ganz sanft und zag zu nehmen und diesen dann wieder in ihrer sicheren Box zu futtern. Man merkt ihr dabei die Anspannung an, wenn sie aus ihrer Box raus muß, um überhaupt das Fressen anzunehmen, was ich ihr gebe.


    Leider ist sie so ängstlich, dass ich sie nicht anleinen kann und sie deswegen immer im Flur/Bad macht. Das wische ich immer brav weg und bestrafe sie dafür nicht. Schließlich möchte ich ihr Vertrauen gewinnen. Ich bringe viel Geduld mit und merke auch, wenn ich vor ihrer Box direkt sitze oder liege, ist sie innerhalb der Box auch neugierg und beschnüffelt mich; Hände und Gesicht. Auch wenn ich längere Zeit davor sitze und zum Beispiel am iPad male, legt sie sich ganz entspannt, mit der Schnauze voraus, in die Box und chillt. Manchmal hat sie auch die Augen zu. Das freut mich schon.

    Auf der anderen Seite ist sie total sicher in ihrer Box und schaut auch nur sporadisch mal durch unsere Wohnung und schaut. Sehr distanziert und auf Abstand. Sie guckt zum Beispiel in mein Arbeitszimmer (das habe ich oben neben ihrer Box direkt), manchmal schuppert sie auf Abstand, und rennt gleich wieder in ihre Box.

    Meine Frage dazu ist. Wird sich das legen? Ich habe Angst, dass sie nur in ihrer Box zu Hause ist. Ich kann ihr die Leine nicht herummachen, weil sie auch nur in ihrer Box hockt und ich sie nicht komplett panisch erschrecken möchte. Wir haben auch eine Hausleine. Diese habe ich heute schon neben die Box gelegt, damit sie daran mal schnuppern kann. Was kann denn noch helfen, damit die kleine mehr Vertrauen gewinnt? Habt ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht und wie lange kann so ein Prozess dauern?


    Viele viele liebe Grüße und ich freue mich auf hilfreiche Antworten.


    Madred (Martin)