Ich hatte auch ein krankes Pferd, die Mutter von meinem jungen (der übrigens ein Koppelunfall und sowas von nicht gewünscht war...). Mit 12 Diagnose chronischer Fesselträgerschaden auf beiden Hinterfüßen und nicht mehr belastbar. Sie wurde immer durchtrittiger und hatte dadurch immer wieder Entzündungen in den Fesseln.
Ab dann habe ich jegliche Therapien ausprobiert, um ihr einfach Linderung zu schaffen und ihr noch so viele schöne Jahre wie möglich zu schenken.
Wir haben geclickert und quatsch gemacht und waren viel spazieren, wenn es ging.
Ein Spezialbeschlag hat dann ihr Leben nochmal um 1 jahr verlängert. Dann wurde es so schlimm, dass ich quasi alle 3 Wochen den Tierarzt da hatte zum spritzen. Oft haben wir sie wieder aus dem Schmerz gekriegt, aber irgendwann dann nicht mehr. Sie fing an abzubauen und auch fingen sie und ihr Sohn an extrem aneinander zu kleben. Er schottete sie oft ab und man merkte es ist anders.
Da musste ich 2019 die Entscheidung treffen, auch wenn sie vom Kopf her noch so fit war. Sie war 16, aber die ganze Hinterhand war laut Ta wie bei einem sehr alten Pferd. Und ich wollte nich warten, bis sie nur noch ein Schatten ihrer selbst ist.
Und trotzdem: hätte ich ein Pferd in dieser Zeit verkaufen müssen, wäre es der junge gewesen. Sie war der Grund warum ich ein Pferd hatte. Und hätte ich bei ihrem Kauf (es war ein Liebes-Kauf, kein Vernunftkauf) gewußt was passieren würde, ich hätte sie trotzdem gekauft. Ich kann wirklich behaupten, dass sie mein Lebenspferd war.
Nun habe ich ja den jungen noch und bin natürlich sehr froh darüber und on ihm ist ja auch ein Teil von ihr, aber es wird nie das gleiche sein. Und ich habe ihn auch sehr lieb, aber es ist kein Vergleich zu ihr.
Und ich könnte k...., wenn ich Leute reden höre über ihre "Seelenpferde" (und das hab ich schon so oft gehört..) und dann funktioniert es nicht mehr und es muss weg. Schon so oft miterlebt an Ställen.
Mein jetziges Pferd ist nicht mein Seelenpferd. Und das ist auch okay. Es war schwer für mich zu akzeptieren, dass er noch da war und sie nicht mehr. So unfair das klingt. Aber es ist auh okay.
Und um ihn würde ich mich genauso kümmern, wenn er nicht mehr könnte.
Aber... Nachdem ich das jahrelang mitgemacht habe, kann ich auch verstehen, wenn einem dazu die Kraft und das Geld fehlt. (Wobei ich ja vorher immer dachte es wird sich eine Erleichterung einstellen, die kam aber nie...)Auch wenn es für mich persönlich nie in Frage käme.
Das Mädel ist noch jung und da hatten die Eltern ja sicher auch noch ein Wort mitzureden.
Ich hoffe es wurde schlussendlich im Sinne des Pferdes entschieden.
Ich glaube nicht, dass sich jemand bewusst einen kranken Besteller sucht, der ständig unter tierärztliche Kontrolle sein muss.
Schmerzfrei auf der Koppel stehen ist ja was anderes.
Ups, das war lang ?