Beiträge von Dalila

    Die Motivation— Bedarf an Diensthunden um Menschen zu retten/ zu schützen— oder die Tatsache, dass man nicht eben mal Diensthundeführer austauschen kann, bis 10 Jahre rum sind—- ist doch wohl etwas ernster, als ob jemand ein paar mehr Hobby-Würfe oder weniger macht.

    Ohne diese "Hobbywürfe" hätten wir viele Dienst- Rettungshunde nie zustande gebracht.

    Würde schon immer jeder Züchter nur mit ein oder 2 Hündinnen züchten, die dann etwa 7 Jahre alt sind, dann warten bis sie nicht mehr sind, was gut und gerne nochmal bis zu 10 Jahren dauern kann, dann säßen hier viele ohne Hund. Eine gewünschte Verbesserung, z.B. neu entdeckte Krankheiten ausschleichen, würde nicht funktionieren.

    Den Berger hatte ich tatsächlich nur wegen einer Erläuterung von dir angeführt, dass mit den unterschiedlichen Fellvarietäten auch ein unterschiedliches Temperament einhergeht.

    Was ich bei meiner von dir erwähnten Erläuterung erklären wollte, war eher die unterschiedliche Hütetechnik und daraus resultierend ein "ruhigeres" Verhalten. Dieser Unterschied wird einem Hundehalter anderer Rassen kaum bis gar nicht auffallen. Der Face Rase hütet im Tal, der poil long in den Bergen. Dadurch ist der poil long vom Gewicht leichter, hat weniger Bodenfreiheit und ist flinker, gerne auch mal etwas bellfreudiger.

    Aber einen eklatanten Unterschied für den Halter gibt es da nicht.

    Aber mir kamen gleich mehrere Rassen (außer dem Labbi) in den Sinn, bei denen es sehr deutliche Unterschiede in den Linien gibt:


    DSH, Mali, Tervueren, BC, Aussie, Langhaar Collie, Berger des Pyrenees, Großpudel, Dalmatiner (LUA), Wolfspitz (Keeshond), Kleinspitz (Pomeranian), Cocker Spaniel (Working), Chihuahua (deer type).


    Mir ging es bei der Eingangsfrage nicht um:

    “Welche Rassen haben eine Arbeitslinie?”


    Sondern

    “Welche Rassen haben zahlenmäßig starke Linien mit deutlich relevanten Unterschieden?”

    Das macht mich neugierig.

    Könntest du mir die deutlich relevanten Unterschiede beim Berger des Pyrénées bitte erklären?

    Ich kenne Züchter, die leben teilweise von ihrer Hundezucht

    Dann müssen sie mehr als 3 zuchtfähige Hunde haben.

    Damit müssen sie eine gewerbsmäßige Zucht anmelden. Da achtet schon der eigene Zuchtverein drauf das ihre Züchter das wissen.

    Die Züchter müssen ein Zwingerbuch führen das jährlich vom Amt kontrolliert wird.

    Sollte sich dabei rausstellen das sie gut an der Zucht verdienen müssen sie eine gewerbliche Zucht anmelden und werden steuerpflichtig.


    Ja, und dennoch gibt es Zuchten die dann am Finanzamt vorbei locker über € 30.000.-- Einnahmen im Jahr an Welpenkäufen kommen. Nicht miteingerechnet sind die Einnahmen durch Deckrüden.

    Wenn es sich um Zuchten in Rassevereinen im VDH handelt bei denen diese Summe Netto ist, dann melde sie doch bitte anstatt darüber zu schimpfen.


    Brutto kommt man schnell auf solche Summen.

    Danke euch :) Ich hab da echt Respekt vor, man will sich ja auch nicht blamieren :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Ich wurde mal gebeten für die Vereinszeitung etwas zu schreiben das den HH die Angst vor Ausstellungen nimmt.

    Vielleicht hilft es dir ja auch :D


    Der beste Hund der Welt - Habt ihr Lust?


    Hundeschau? Ausstellen? Oh Gott!

    Himmel nein, ich habe doch einen Familienhund!

    Ihr Gedanke? Glaube ich Ihnen gerne. War bei mir anfangs nicht anders. Immer wieder sprachen mich Aussteller an: „Ach, nun zeig deinen Hund mal.“ Meine Antwort: „Nehee.“ Und trotzdem, in meinem Hinterkopf grub es sich mehr und mehr ein. „Ist gar nicht schwer, der Hund sollte nur möglichst nicht in den Richter beißen und so ein bisschen im flotten Trab neben dir herlaufen das wirst du wohl schaffen.“ Ha, ich und meine Kanaille?! Kann der Richter meinen Hund auch zu Hause bewerten, auf unserem Hundeplatz? Da ist er meist ganz lieb, wird vom Trainer sogar für vieles in den grünen Klee gelobt. Aber vor so vielen Menschen? Wir blamieren uns doch!


    Passiert, ich habe mich überreden lassen.

    Hilfe! Was nun?

    Mein Herz gab ein Stakkato. Geht es mir noch gut? Möchte ich vielleicht lieber nach Hause? Mit meiner über alles geliebten Töle in den Wald hinter unserem Haus? Mist, zu spät. Wir sind an der Reihe.

    Himmel hilf, was tue ich mit dem besten Hund der Welt hier? Für mich ist dieser Hund vollkommen, und jetzt kommt ein Richter der mein süßes Bündel gar nicht kennt und zählt mir alle Fehler auf die ich nie entdeckt hätte. Der Richter ruft uns zu sich, oh je. Richter lächelt, schüttelt mir die Hand. Ich muss mich entspannen haben die erfahrenen Aussteller zu mir gesagt. Lächerlich, geht gar nicht, mein Adrenalinspiegel steigt.


    Meine über alles geliebte Töle zappelt rum, möchte gerade jetzt toben und rennen. So viele Hunde rings um den Ring, und mein Monsterle soll jetzt zur Zahnkontrolle still halten? Ha, ich sehe schon den Sanitäter angerannt kommen um dem armen Richter seine Finger zu schienen die im Mäulchen meines vollkommenen Hundes zwecks Zahnkontrolle verschwunden waren. Ich sehe rot, alles voll Blut! Kommt man dafür ins Gefängnis?

    Meine Phantasien nehmen drohende Ausmaße an. „Hallo, sind sie noch da?“, höre ich den Richter, „sie dürfen nun mit ihrem Hund laufen.“


    Er gibt mir Anweisungen was er sehen möchte. Ich versuche einen Blick auf seine Finger zu erhaschen. Scheinen alle noch da zu sein.

    Habe ich mich so in meinem Hund getäuscht? Vielleicht träume ich aber immer noch? Egal, jetzt wird gelaufen.

    Mein Temperamentsbündel versucht es erst mal mit Galopp. Als mein Hund merkt das es nicht erwünscht ist versucht er es mit dem „Flummihund“. Ich erstarre als ich aus den Augenwinkeln meinem Hund auf Kopfhöhe in die Augen sehen kann.

    Der Richter erlaubt uns noch eine, und noch eine, und noch eine... Runde zu laufen.

    Ha, ich sag doch, ich habe den besten Hund der Welt! Plötzlich schwebt meine über alles geliebte Töle nur so neben mir her. Leider nur kurz, denn mir geht die Puste aus.

    Hat mir aber auch niemand erzählt das ich erst ein Ausdauertraining brauche mit der ich mich für die nächste Olympiade qualifizieren könnte.


    Ich pruste etwas erschöpft vor mich hin, der Richter lächelt wohlwollend und mein Hund findet die ganze Sache langsam langweilig.

    In dem Moment wo ich denke auf dem anheimelndem Bodenbelag jeden Augenblick eine Auszeit zu nehmen, mein Hund bestimmt einen „Salto mortale“ versucht um dem langweiligen Rundenlaufen zu entgehen, dringt vom Richter ein „Danke“ in mein Ohr. Fertig? Dürfen wir aufhören?

    Hechelnd wie mein Monsterle nach einer Toberunde stehe ich vor dem Richtertisch. Mein Gott ist das peinlich. Wie bitte?

    Irgendwas wollte der Richter von uns, doch in meinen Ohren rauscht noch das Blut. Hää?

    Ach so, ja klar, mein Hund soll stehen, nicht sitzen, liegen oder Männekes machen. Könnte ich vielleicht erst eine Zigarette rauchen und meiner süßen Töle eine Geschichte erzählen damit sie sich wieder beruhigt? Nein?! Ja dann.


    Ich versuche mein bestes, doch meine Kanaille möchte jetzt spielen, oder

    vielleicht auch Pipi oder ähnliches machen? Mir schießt schon wieder das Blut in den Kopf. Jetzt können alle Interessierten sehen das ich leuchte wie ein Lampignon. Klasse. Wie kann der Richter nur so ruhig an seinem Tisch sitzen wo doch gerade die Welt untergeht?

    Das T-Shirt klebt an meinem Körper. Mensch, Hund, sonst verstehen wir uns doch immer so gut!

    Ha, gerade bekam ich meine geliebte Töle tatsächlich dazu lieb stehen zu bleiben und interessiert zu gucken. Da entdeckt mein Puschelchen Herrchen, springt mit einem Jauchzer los und zieht mich fast durch die Ringabsperrung.


    Lachen nun alle über mich? Ein schneller Blick in die Runde. Nee, ich sehe nur aufmunternde Blicke. Ach, lieber Gott lass Abend werden, morgen wird’s von ganz alleine! Waas? Ich soll den Hund noch mal so stellen das man die Winkelungen sehen kann? Jaha, wiiie denn? Die Kanaille will doch nicht! Ich mache den Clown im Ring, jetzt sind wir bestimmt durchgefallen. Abitur nicht bestanden....


    He! Wo ist die nächste Ausstellung? Ich muss da unbedingt mit meiner Kanaille hin! Es hat sooo viel Spaß gemacht! Gewinnen? Ja, wäre toll, muss aber nicht sein. Wie heißt es? Dabei sein ist alles! Und wenn meine geliebte Töle sieht das ich die Ausstellungstasche packe ist sie außer Rand und Band. Und das schönste: Auch ich lerne dazu und mein Monsterle wird nicht mehr nur auf dem Hundeplatz gelobt. Meine über alles geliebte Töle achtet nun überall auf mich, denn in jedem Gedränge, auf den Straßen oder im Kaufhaus, im Restaurant und wo auch immer, könnte ja gerade wieder eine „Monsterleausstellung“ stattfinden auf der Hund soo toll gelobt wird und viele besondere Leckerchen bekommt....