Nun, ganz verkehrt finde ich das nicht.
Man kann nun mal leider nicht mit wirklich hohen Anforderungen beginnen. Zucht rechnet über Jahrzehnte. Drum wird sich die Gesundheit nicht in NullkommaNichts von 0 auf 100 steigern lassen.
Hier noch ein Textabsatz aus dem 2. Link
Wie unterscheidet sich der neue standardisierte Test vom alten
„Mopstest“?
An der TiHo Hannover haben wir einen Fitnesstest entwickelt, der
unter standardisierten Bedingungen auf einem Laufband stattfindet
und immer gleich abläuft (s. Kasten). Die Standardisierung des Tests
erlaubt eine objektive und gerechte Bewertung der Hunde. Das Lauf-
band bringt die Tiere dazu, in gleichmäßigem Tempo zu traben. Die
Geschwindigkeit des Laufbands wird dabei individuell auf das Tier
eingestellt. Damit die Hunde dennoch ausreichend belastet werden,
wurde festgelegt, dass sich ihre Herzfrequenz um mindestens 40 %
des individuellen Ruhewertes erhöhen muss. Das ist ein Belastungs-
wert, der die Tiere fordert, aber in der Regel unter ihrer Leistungs-
grenze liegt, damit sie nicht überfordert werden. Nach der Belastung
auf dem Laufband werden die Werte des Hundes weiter gemessen, bis
sie ihr Ruheniveau erreicht haben. Auf diese Weise wird festgestellt,
wie lange der Hund braucht, um sich zu erholen.
Welche Vorteile hat der neue Test noch?
Die Durchführung auf einem Laufband ermöglicht es den Untersuchern,
das Tier während des gesamten Tests zu beobachten und Herzfrequenz,
Atmung und Atemgeräusche kontinuierlich aufzuzeichnen. Das ist wich-
tig, weil sich beim alten Test gezeigt hat, dass einige Hunde mit BOAS
bereits wenige Minuten nach der Belastung keine Symptome mehr zeigen
– sie nach dem Test also als gesund erschienen, obwohl sie Atembeschwer-
den während der Belastung hatten. Die durchgehende gesundheitliche
Überwachung der Tiere während des Tests verhindert auch, dass die
Hunde sich überanstrengen und im schlimmsten Falle kollabieren. Letz-
teres ist auch der Grund, warum von den Hunden keine Maximalleistung
gefordert wird. In unserem submaximalen Fitnesstest bewegt sich die
Belastung vielmehr unter der Leistungsgrenze gesunder Tiere.
Wie wurde festgestellt, dass sich der Test für die Einstufung der
Fitness von Möpsen und für die Identifikation von Qualzuchtmerk-
malen eignet (Evaluierung)?
Die Studien zur Tauglichkeit des Fitnesstests, die Evaluierungsstu-
dien, wurden an drei verschiedenen Standorten, nämlich an der TiHo
Hannover, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Ludwig-Maxi-
milians-Universität München vorgenommen. Der standardisierte Fit-
nesstest wurde an allen drei Standorten mit unterschiedlichen Teams
erfolgreich durchgeführt. Er funktioniert also überall. In einem zwei-
ten Evaluierungsschritt prüften wir außerdem in vier parallelen und
unabhängigen Untersuchungen, ob ein und dasselbe Tier im Fitness-
test von verschiedenen Untersuchern gleich bewertet wird. Wenn man
berücksichtigt, dass es in Biologie und Medizin keine 100% gibt, war
das eindeutig der Fall und ein Beweis dafür, dass der Test eine nicht
untersucherabhängige, objektive Bewertung ermöglich
Was folgern Sie und Ihre Arbeitsgruppe aus Ihren Ergebnissen ins-
gesamt und inwieweit können Ihre Erkenntnisse für die Beurteilung
von Möpsen genutzt werden.
Mit der Entwicklung und der Evaluierung des standardisierten Fitness-
tests haben wir eine wissenschaftlich fundierte Methode geschaffen, die
sich erwiesenermaßen dazu eignet, mit hoher Sicherheit Möpse ohne
BOAS für die Zucht zu identifizieren. Mit einer gezielten Zucht von Hun-
den, die frei atmen können, könnte die Zukunft dieser über 2000 Jahre
alten Rasse gesichert werden. Das wäre sehr wünschenswert, denn der
Mops zeichnet sich durch einen einzigarten und liebenswerten Charakter
aus, der ihm viele Freunde auf der ganzen Welt beschert hat.
Das Beispiel anderer Rassen zeigt, dass man durch die gezielte Aus-
wahl und Verpaarung von Zuchttieren erbliche Krankheiten und
Gesundheitsprobleme aus einer Rasse herauszüchten kann. Nur
einige Beispiele: Beim Hovawart konnte die Hüftgelenksdysplasie, die
der Rasse lange große Probleme machte, durch konsequente Zucht-
wahl zum Verschwinden gebracht werden. Die Rasse Deutsche Dogge
wurde von einer erblichen Erkrankung des Herzmuskels (Kardiomyo-
pathie) durch gezielte Verpaarung befreit. Und viele Gesundheits-
probleme des Bernhardiners verschwanden wieder, nachdem man
züchterisch normale Körpermaße statt eines grenzenlosen Riesenwuchses
bevorzugte.