Beiträge von Luisa55

    Hallo zusammen,


    die Ausgangslage:

    wir haben unseren 10 Monate alten Rüden (unkastriert, mittelgroße Promenadenmischung, zeigt manche Hütehund-Eigenschaften..) mit der 10. Woche bekommen (aus einem privaten Haushalt mit Kindern und anderen Tieren). Aufgrund von Corona sind wir mit vielem alltäglichen wir Besuch bekommen, unterwegs sein etc. langsam gestartet, haben aber eigentlich darauf geachtet, dass er alles schon früh und relativ regelmäßig kennenlernt, um in allen Alltagssituationen ein entspannter Hund zu werden.

    Vom Typ her ist er teils zurückhaltend, was neues betrifft - fremden Menschen gegenüber ist er zB schon immer eher zurückhaltend/skeptisch, was laut der Hundeschule aber einfach Charakter ist. Auch bei Situationen wie an einer großen Straße (wir wohnen in der Stadt) stehen, war er am Anfang sehr unentspannt (hat gefiept/gebellt). Anderseits ist er auch ein kleiner Dickkopf und beschwert sich gerne, wenn ihm was nicht passt bzw. wir ihm etwas konsequent verbieten (nicht zwingend bellen, darauf gingen wir nie ein, aber so eine Mischung aus jaulen und meckern).

    In der Welpenspielstunde wurde er gut sozialisiert (laut den Trainern ist er auch ein sozialer Hund), und im Alltag haben wir immer darauf geachtet, ihn an der Leine nicht zu anderen Hunden zu lassen (allerdings schon zu Menschen, was eventuell ein Fehler war).


    das Problem:

    wissend, dass der Kleine eher ein ängstlicherer Geselle ist, haben wir versucht ihn langsam aber stetig an Situationen wie Besuch bekommen, andere besuchen, in der Stadt entspannt an der Leine zu laufen, etc. ABER, leider trägt das ganze üben nur begrenzt Früchte.

    1. Wenn wir Besuch bekommen, wird dieser ordentlich zusammen gebellt aus 2-3 Meter Entfernung. Wenn er die Leute schon kennt, geht es schneller vorüber, ist aber dennoch da. Hier haben wir verschiedes schon versucht: ihn auf seine Decke schicken; Tür vom Wohnzimmer zu machen, alleine oder mit einem von uns beiden Besitzern; komplett ignorieren (das sagen wir auch jedem Besuch); korrigieren; ablenken; vor ihn stellen (beschützend) - doch er hört nicht auf, bis wir ihn schließlich freigeben ggf. und er sich den Besuch ansehen kann.

    2. Wenn wir zu Besuch sind dreht er oft durch. In der Außengastro liegt er inzwischen meist viel und schläft teilweise sogar, aber bei anderen zuhause (drinnen oder auf der Terasse) läuft er viel umher und kommt nach laanger Zeit (zwei Stunden bestimmt) vielleicht mal auf die Idee, sich auf seine Decke/den Boden zu legen, davor bellt er manchmal einfach so, oder jagt auch mal seinen Schwanz. Wenn wir ihn anleinen dreht er hoch, bellt, und beißt in die Leine.

    3. Auf der Straße bellt er manchmal Menschen an, wenn sie sich auf eine bestimmte Weise nähern, oder wenn sie ihn ansprechen. Bei anderen Hunden macht er das fast immer, besonders seit er in der Pubertät ist. Neben dem Bellen stellt er sich quasi ins Geschirr und zieht dorthin (wir ziehen hier einfach weiter, manchmal als wär nichts, manchmal mit korrigieren inzwischen).


    Wir vermuten dass das alles mit seiner unruhigen Art zu tun hat. Der letzte Punkt scheint uns etwas wie eine Leinenagression, aber zu Hunden haben wir ihn wenn, nur an der Schleppleine gelassen. Hierzu muss man aber auch sagen, dass er seit der Hundeschule nicht mehr viel Hundekontakt hat, weil dort wo wir spazieren gehen mit ihm an der Schleppleine, kaum andere Hunde sind.


    Habt ihr Tipps, woher sein Verhalten kommt, und was wir probieren könnten/ lassen sollten?


    Viele Grüße aus München

    Danke für Eure Tipps und Anregungen!
    Das mit dem Freilauf und weniger "Struktur" werden wir uns zu Herzen nehmen - da haben wir das mit den 5 Minuten pro Lebensmonat falsch verstanden, und Leine nicht von Freilauf unterschieden.

    Und das mit dem Fahrradanhänger ist ne top Idee, danke:)!


    Mir gehts darum, was er vor dem Staubsauger getan hat. War er da gechillt und ist aus heiterem Himmel auf den Staubsauger los? Oder war er eh schon drüber und hat in der Wohnung geschaut nach dem nächsten Objekt seiner Begierde? Das wäre mein Ansatzpunkt, weniger der Moment, in dem die "Diskussion" (in dem Fall Sauger ja oder nein) eh schon losgebrochen ist.


    Puh..ich muss das nächste Mal nochmal genauer auf davor achten, aber ich meine vorher war nichts auffälliges..außer eben vielleicht das allgemeine zu-wenig-Freilauf bzw. Langeweile.



    Ich bin ziemlich geschockt, das importierte Auslandshunde zur Vermehrung genutzt werden! Wurde mit den Welpen Geld verdient? Das dürfte die vermittelnde Orga nicht erfreuen. Das ist definitiv nicht im Sinne des Auslandstierschutzes.

    Nein, wir mussten nur eine Schutzgebühr zahlen (für die erste Impfung, Chip,...).

    Und genau, die Vorbesitzer haben ihre Hunde direkt von der Straße/Hinterhof mitgenommen, und haben nun zum zweiten Mal eine Vermehrung erlaubt. Mehr kann ich dazu aber nicht sagen - wir wollten einfach einen Mischling, und im Tierschutz in unserer Gegend hatten wir keinen passenden Hund gefunden, daher schien das eine gute Sache zu sein.

    Danke schonmal für deine Antwort tassut :)


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    - ich vermisse in den Erzählungen den Freilauf draußen in einer Umgebung, die der Hund einfach erkunden kann. Kommt sowas vor?

    Gut, dass du fragst, hier bin ich mir nämlich auch noch unsicher. Wir gehen einmal die Woche zur (kontaktlosen Welpenspielstunde), und sonst ca. einmal die Woche auf eine etwas größere Wiese mit der Schleppleine - da die Wiese neben einer Straße liegt. Hier lassen wir ihn schnüffeln und rennen mit ihm ein bisschen oder rufen ihn abwechselnd zu uns, damit er mal flitzt.
    Der nächste große Park ist ca. 20 Min zu Fuß entfernt (haben kein Auto) - und der Weg dorthin, selbst mit tragen, ist doch vermutlich zu lang für so einen jungen Hund, oder?



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    - Ihr gebt ihm ein Kauspielzeug, heißt, er hat es nicht ständig zur Verfügung? Das würde ich einem Hund kurz vor/ im Zahnwechsel einfach dauerhaft überlassen, damit er kauen kann, wenn nötig

    Ja genau. Macht Sinn - aber dann hält er sich oft wach mit seinem Kauteil. Aber ja ich denke wir werden ihm eine Sache immer rum liegen lassen, die ist dann vielleicht auch nicht mehr so spannend .. meinst du hier ist ein kleines Tau oder eine Kälberblse besser?


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    - ich lese eine Reihenfolge, die sich mehrfach am Tag zu wiederholen scheint: raus, spielen/üben, essen, raus, schlafen. Richtig? "raus" und "üben" sind Dinge, die Zeit zum Verarbeiten brauchen. Ich würde sie nicht hintereinanderbauen, schon gar nicht mehrfach, ohne Schlaf dazwischen.



    Ja das stimmt - allerdings ist es schwierig das nicht innerhalb derselben Wachphase zu machen, weil er ja jedes mal nach dem Schlafen raus muss..?



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    wenn der Hund meckert oder protestiert, habt Ihr ihm entweder davor nicht verständlich machen können, was Ihr von ihm wollt, oder Ihr habt zuviel von ihm gefordert. Beobachtet mal für Euch, was vor dem Meckern/Protestieren gelaufen ist.


    Ein Beispiel von vorhin zum protestieren: Er hat am Staubsauger rumkauen wollen, ich habe ihn weggeschoben und ein verbietenden Laut (nicht Abbruchsignal) gemacht (nicht Nein aber m m ..wenn du weißt was ich damit meine :D) - den kennt er, und er hat auch verstanden dass er da nicht ran soll, aber wollte mir (so schien es) widersprechen. Das hat sich noch einmal wiederholt, dann habe ich, als er nicht aufhörte mich anzubellen, ihn fixiert, dann wurde er kurz darauf leise, ich hab ihn gelobt, danach ist er nicht mehr hin - war das richtig? Habe ich zum ersten Mal ausprobiert mit dem fixieren.


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    - alleinsein-Training gehört unbedingt dazu. Wenn nur einer den Raum verlässt, hat das mit Alleinbleiben nichts zu tun. Und wenn beide gehen, bitte nicht 1-2 Stunden. Wenn der Hund eh müde ist, mal kurz (!) die Tür hinter mir zu, usw. Wenn Ihr dazu Aufbautipps braucht, sagt bescheid.


    Da habe ich mich unklar ausgedrückt - wir lassen den Hund shcon alleine im Raum, wenn wir das zum Üben zählen. 1-2 Stunden ist dann jeweils nur einer weg. Also zB bin ich mal mit ihm alleine im Raum, er schläft/ruht, dann geh ich kurz ins Bad oder hol mir was zu trinken und mache währenddessen die Tür zu. Das funktioniert meist auch ganz gut, oft bleibt er einfach liegen, außer wenn er grad aufgedreht ist, dann meckert er natürlich schnell.



    Abbruch und Entspannung sind klar unser Fokus - für die Entspannung machen wir ein bisschen Decke und Platz, damit er vielleicht mal lernt dass er auf seiner Decke liegen bleiben soll. Aus fände ich oft sehr praktisch wenn er mal wieder was von der Straße aufhebt, was er vielleicht verschlucken könnte.


    Auf jeden Fall schonmal Danke!

    Hallo zusammen,


    die Ausgangslage:

    mein Freund und ich haben uns vor einem guten Monat (5,5 Wochen) einen damals 10 Wochen alten Mischlingsrüden geholt.

    Seine Elterntiere leben beide in dem Privathaushalt, von dem wir ihn haben, kommen aber beide ursprünglich von der Straße (Spanien und Italien), aber ohne (merkliche) Traumata. Was für Rassen drin sind, weiß keiner, aber beide Eltern sind mittelgroße, schmale, liebe Tiere. In dem Haushalt lebten außer unserem Kleinen und den beiden Vorbesitzern noch seine 7 Geschwister, Katzen, Kinder, und noch ein paar Tiere (Hasen, Fische etc.). Dort waren die Welpen hauptsächlich in einem abgegrenzten Bereich im Wohnzimmer untergebracht mit Zugang zu Wintergarten und teilweise auch zum Garten. "Trainiert" wurde dort nichts, also bei Stubenreinheit und co. fingen wir bei 0 an.


    der Tagesablauf:

    variiert, aber grundlegend stehen wir auf wenn er aufwacht, meistens um 7:30 (nachts schläft er top durch ab ca. 22:30/23:00 Uhr). Dann direkt raus zur Pinkelwiese, dann geben wir ihm ein Kauspielzeug o.ä. in dem Versuch, dass er sich mit sich selbst beschäftigen lernt am Morgen. Dazu ein bisschen kuscheln und vielleicht ein bisschen Training (v.a. Abbruchsignal, manchmal Decke oder Bleib). Dann Essen ca. eine Std. nach dem Aufstehen, dann raus, hier vielleicht einmal um den Block zur großen Straße, dann soll er eigentlich schlafen (dazu unten mehr). Dann gibt es eigentlich keine Action bis Mittags außer ggf. ein Pipigang. Mittags wieder wie morgens raus (kurz oder ein bisschen aufregender, eine neue Straße, zur Ubahn, etc.), dann kauen/spielen/kuscheln/trainieren/in Ruhe lassen, dann Essen, raus, schlafen (theoretisch). Am Nachmittag wieder wie Vormittag, Abendessen um 18 Uhr rum, dann wieder wie sonst, und vor dem Schlafengehen nochmal raus. Aja und wir arbeiten aktuell beide 100% im Homeoffice.


    die Fragen/ Probleme:


    - das Schlafen: wir haben eine Box im Schlafzimmer (noch), die wir am Anfang positiv verknüpft haben und wo er seit der ersten Nacht nachts von selbst geschlafen hat. Hier haben wir auch die ersten Wochen die Tür immer aufgelassen. Tagsüber hat er allerdings nicht genug geschlafen, dann natürlich überdreht. Wir haben versucht in in den Schlaf zu steicheln etc., aber das hat zu selten funktioniert, sodass wir angefangen haben, die Boxtüre zuzumachen, damit er zur Ruhe kommt. Ich weiß hier gibt es viele Boxgegner, und wir würden auch lieber die Tür offen lassen, aber wollen natürlich dass unser Kleiner zu ausreichend Ruhe kommt. Er meckert oft, manchmal gar nicht sondern schläft sofort, mal ein bisschen fiepen, und manchmal protestiert er bellend - hier lassen wir ihn dann, wenn es einige Sekunden anhält, raus, wenn er gerade still ist. Ob das gut ist, hm, weil er natürlich kurz vorher gebellt hat, aber wir wollen nicht dass er zu viel Stress hat.

    Soo. Inzwischen versuchen wir wieder ihn mehr von alleine bzw. auf seiner Decke im Wohnzimmer einschlafen zu lassen. Das funktioniert auch inzwischen besser, aber es dauert viel länger bis er zur Ruhe kommt und das auch vor allem nur wenn wir beide im Raum sind. Dadruch schäft bzw. ruht er in Summe weniger - wenn wir die Box gar nicht einsetzen schätzungsweise 6 Stunden tagsüber, zusätzlich zu den 8-9 Stunden nachts. Mit Box auch keine 20 in Summe, aber zumindest 15-17. 
Unsere Frage: Wenn er nur manchmal sich stark über die Box beschwert, aber weiterhin auch mal von alleine rein (und wieder raus, wenn Tür offen) geht, wie schlimm meint ihr ist der Frust? Da er dazu neigt sich lautstark zu beschweren, wenn ihm etwas nicht passt, sind wir uns unsicher, ob es nur das ist oder wirklicher Stress für ihn.
Und: aktell können wir oft zwar im gleichen Zimmer sein, es ist aber oft schwierig (mit Doppelmeetings etc) und außerdem soll es ja auch anders gehen. Dazu Tipps?


    - Seit ein paar Tagen bellt er immer öfter, länger und heftiger, "vor sich hin". Oft ist es, wenn wir zu dritt im Raum waren und einer den Raum verlässt - da sitzt er dann an der Tür und es scheint so, dass er zum anderen will bzw. will, das der wieder kommt. Bekommt man das "einfach" mit alleinsein-Training weg? Damit haben wir nur ganz wenig angefangen, indem wir ihn ab und zu allein in einem Raum lassen wenn wir zB kurz in die Küche gehen. Ab und zu ist einer von uns beiden auch mal 1-2 Std außer Haus, mehr aber (noch) nicht.

    Aber manchmal bellt er einfach so (scheinbar), egal wer mit im Raum ist. Er ist auf jeden Fall ein mitteilungsfreudiger Hund, der mitteilt, wenn ihm etwas nicht passt - zB wenn wir ihm nicht schnell genug sein Essen hinstellen (das haben wir inzwischen wegbekommen mit jedes Mal wenn er gebellt hat innehalten bzw. aus der Küche gehen). Besonders stark macht er es gegen 18 Uhr, wenn Essenszeit ist - aber nicht bei der Küche oä, sondern oft mitten im Wohnzimmer. Eine Vermutung, die ich noch habe, ist die Zahnung, dass langsam die Schmerzen losgehen und er sich darüber beschwert. Was meint ihr? Und was tun wir am besten? Aktuell ignorieren wir sein Bellen, manchmal tun wir so also würden wir aus dem Zimmer gehen wenn es gar nicht aufhört.


    - Außerdem bellt er auch Menschen an, wenn sie uns nach Hause kommen (was nicht oft ist, weil Corona). Letztens auch eine Nachbarin im Treppenhaus, mit der ich mich kurz unterhalten habe. Einfach ignorieren? Er ist auch ziemlich skeptisch gegenüber Menschen, aber nicht ängstlich, laut einer Hundetrainerin.


    - Stubenreinheit: da tut sich noch nicht so viel... nur Häufchen gehen kaum rein, aber Pipi landet seehr oft noch auf dem Holzboden (an schlechten Tagen mehr als 50%). In seinen Wachphasen muss er teilweise alle 20 Minuten (besonders wenn etwas aufregend war) - da sind wir oft zu langsam bzw. können nicht glauben, dass er schon wieder muss… Vor allem, da er manchmal tagsüber auch mal 3 Stunden durchhält, und nachts auch teilweise 9-10 Stunden (mit 15,5 Wochen!). Meint ihr es hilft, wenn wir ihm draußen bessere Leckerlis geben? Aktuell loben wir ihm immer und geben ihm ein Stück TroFu (worauf er aber mega abfährt).


    Und noch eine Trainingsfrage: Neben Abbruch finden wir Aus auch sehr wichtig, aber das ist mit ihm sehr schwierig zu trainieren, weil er leider immer checkt wenn man ein Leckerchen in der Hand hat, und er dann das Kauteil in der anderen Hand total langweilig findet. Habt ihr da Tipps?



    Viielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.

    Falls ihr etwas lest, dass ihr vollkommen furchtbar findet, seid bitte nicht zu streng - er ist unser erster Hund und wir informieren und seehr viel, aber man weiß ja nie alles perfekt:)


    Viele Grüße!