Beiträge von Artus2

    Wie läuft es denn jetzt gerade aktuell? Konntest du was umsetzen?

    Es ist zwar schon ein bisschen Zeit vergangen, seit du gefragt hast, aber ich antworte mal trotzdem. Ich habe mit ihm ein hartes Programm durchgezogen, maximal eine Stunde Gassi am Tag für zwei Wochen und viel, viel Ruhe zu Hause. Am Wochenende bin ich auch mal ein wenig länger gegangen. Ich glaube, es fängt gerade an zu klicken. Aber noch ist er nicht der ausgeglichenste. Wie schon von einem anderen Nutzer erwähnt, zieht sich das ja schon ziemlich lange hin und daher denke ich, wird es wohl auch noch etwas dauern, bis er versteht, was Sache ist. Auch mich hat es am Anfang viel Überwindung gekostet, nicht mit ihm zu spielen, wenn er mir seinen Stoffbären direkt vor die Füße gelegt und mich mit großen Hundeaugen angeschaut hat...

    Doch, Konsequenz ist auf jeden Fall da. Mit Jammern kommt er nicht ans Ziel, damit wird er allerhöchstens auf seinen Platz geschickt. Seine Frustrationstoleranz ist im Bezug zu mir eigentlich auch da, nur wenn andere Hunde ins Spiel kommen, verschwindet sie komplett.


    Und zu der Frage mit der Schleppleine: ja. Ohne Schleppleine geht gar nichts

    Wenn ich Deinen Tagesablauf lese, dann frage ich mich ernsthaft, wieviel Zeit Du eigentlich für Dich selber, bzw. fürs Arbeiten erübrigen kannst.

    Wenn ich das richtig verstehe und nachrechne, kannst Du höchstens mal 1,5 Std. am Stück arbeiten, bevor wieder eine neue Aktivität mit Deinem Hund kommt, bzw. er selber bereits wieder Action verlangt.


    Ich würde auch sagen, alles runterfahren, Kinder-Absperrgitter installieren und von ihm verlangen, dass er mind. mal 3 - 4 Std. Ruhe gibt, nachdem er alles erledigt hat (Fressen, Gassi, Pipi, Kacka).

    Richtig, das ist ein großes Problem bei uns. Für mich und die Arbeit ist da nicht mehr so viel Zeit drin, wie ich eigentlich brauche. Logischerweise habe ich mich da auch gefragt, ob das überhaupt normal ist. Beim Googlen und Gesprächen mit anderen Hundebesitzern (die im Nachhinein betrachtet auch überdrehte Hunde haben), war das Ergebnis jedoch immer klar, dass ich schon so viel Zeit investieren müsse...

    Vielen Dank für die Ratschläge!
    Tatsächlich kriege ich leicht ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal einen Tag zu wenig mit ihm mache. Das ist wahrscheinlich das Problem.
    Ich hätte nicht gedacht, dass es schon zu viel sein könnte, was ich mit ihm mache. Man hört einfach so viel verschiedenes und von einer Hundetrainerin habe ich schon eine Standpauke bekommen, ich würde zu wenig mit ihm spielen, weil mein Hund keine Bindung zu mir hätte. Dass mein Hund keine Bindung zu mir hat, kann ich mir allerdings wirklich nicht vorstellen, da er jedes mal vor Freude explodiert, wenn er mich sieht.


    Ich werde mal ausprobieren, ihn auf "Entzug" zu setzen, wie ihr das so schön formuliert habt! :D
    Hoffentlich bringt es was

    Klingt, als wärst du in die Beschäftigungsfalle getappt.

    Je mehr du ihn "auslastest", desto mehr fordert er.

    Richtig wäre: Je weniger du ihn beachtest, desto besser kommt er zur Ruhe.

    Da sich dieses Stressverhalten jetzt allerdings schon 2 Jahre festigen konnte, wirst du vermutlich erstmal ne Art "Entziehungskur" mit ihm machen müssen. Das kann nochmal richtig hart für dich werden.

    Am besten suchst du dir einen kompetenten Trainer.

    Ich habe eigentlich immer versucht, ihm Ruhe zu gönnen und nicht ständig zu beachten... Möglich, dass es nicht gereicht hat? Er fordert aber leider von jedem Lebewesen so viel. Auch von anderen Hunden. Wenn andere Hunde ihn nicht beachten, ist es am schlimmsten, da er diese dann ohne Pause ankläfft...

    Beschreib doch mal einen Tagesablauf. Wie viel schläft er?


    Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Also hast du zB auch mal ein Schilddrüsenprofil erstellen lassen?

    Unser Tagesablauf sieht wie folgt aus:
    Wir (Ich) stehe gegen ca 7 auf, dann bleibt er noch liegen. In der Zeit mache ich mich fertig und frühstücke. Gegen 8 gehen wir raus, so 30-40 Minuten, in denen er auch rennen darf und mit anderen Hunden spielt, die wir morgens am Treffpunkt treffen. Dann kriegt er Frühstück. Danach möchte ich arbeiten (zurzeit Homeoffice) und er sollte sich dann wieder hinlegen, ich ignoriere ihn dann auch. Das macht er aber eher widerwillig und gegen 11 ist er dann spätestens auf den Beinen und fordert Bewegung/Spiel. Je nachdem, ob ich dann schon Zeit habe oder nicht, gehe ich dann mit ihm spazieren oder lasse ihn unbeachtet. Meistens habe ich keine Zeit. Jedoch fängt er ohne Beachtung an, zu jammern oder stellt sich neben meinen Schreibtisch, schaut mich an oder springt mit den Pfoten an meinen Stuhl, wonach ich ihn runter schicke und ignoriere. Wenn ich mit ihm im Büro bin, bellt er zusätzlich, wenn er die anderen Kollegen hört. Daher habe ich schon Angst, dass ich ihn in Zukunft nicht mehr mitnehmen darf, wenn sich das nicht bessert.
    Mittags gehe ich dann nach dem Mittagessen eine Stunde mit ihm Gassi, da darf er dann auch rennen. Nach dem Spaziergang arbeite ich weiter und ignoriere seine "Manieren" auch weitestgehend, aber es stört und es stört eben auch bei der Arbeit. Sobald ich von meinem Stuhl aufstehe und Feierabend mache, ist er auch in Bewegung und folgt mir auf Schritt und tritt. Wenn er sich dann benimmt und quasi aufgibt, spiele ich mit ihm und trainiere mit ihm Sachen, wie einfache Tricks oder mache mit ihm Suchspiele. Wenn er aber nur Aufmerksamkeit fordert, mache ich das nicht. Jedoch fordert er immer extremer, sodass ich mich dazu gezwungen fühle, mich weniger mit ihm zu beschäftigen, um ihn nicht gewinnen zu lassen. Abends gehe ich dann nochmal 20 Minuten mit ihm.
    Und ich merke auch deutlich, dass er abends total kaputt ist, weil er dann wirklich schläft. Wie denn auch nicht, wenn er den ganzen Tag darauf wartet, bespannt zu werden und im Aufpassermodus ist...

    Gesundheitlich habe ich ihn noch nicht durchchecken lassen. Mir wurde von einer Tierärztin nur einmal der Kastrationschip empfohlen, den ich dann auch habe einsetzen lassen. Die Wirkung von dem Ding ist schon wieder vorüber. Mit dem Chip wurde er schon etwas ruhiger, aber eine endgültige Lösung kann das ja nicht sein, oder? Mal abgesehen davon, dass er zu dem Zeitpunkt meiner Meinung nach noch etwas zu jung für so etwas war... Aus Verzweiflung habe ich es aber dennoch versuchen wollen

    Hallo ihr Lieben,

    Mein kleiner Chihuahua Mischling Merlin ist jetzt fast zwei Jahre alt und ich bin absolut verzweifelt.

    Im alter von 10 Wochen habe ich ihn bekommen und schon da fingen die Schwierigkeiten an. Allerdings dachte ich, mit genug Erziehung und Konsequenz schaffe ich das schon.

    Wenn ich mit ihm rausgehe und wir in einer ruhigen Umgebung sind, ist eigentlich alles in Ordnung. Erhört auf das, was ich sage und achtet darauf, was ich mache. Sobald irgendein neuer Reiz auftritt (insbesondere andere Hunde) ist damit Geschichte. Wenn er an der Leine ist, bellt er ohne Ende und ist nicht ruhig zu kriegen. Ich habe verschiedene Methoden von Hundetrainern ausprobiert, seit ich ihn habe, aber geholfen hat nichts. Die Hundetrainer haben Unsicherheit und Angst vor anderen Hunden diagnostiziert, aber sobald er im Freilauf ist, ist er wie ausgewechselt. Allerdings blendet er mich komplett aus. Und es müssen nicht nur andere Hunde sein. Bei ungewöhnlichen Dingen wie Kinderwägen etc ist es fast genau so. Insgesamt ist er draußen die ganze Zeit in einer Art Wahrnehmungszwang und sobald etwas da ist, was sein Interesse erlangt hat, ist er nicht mehr ansprechbar. Das einzige, was hilft, ist wenn ich schon vorher vorbereitet bin, ihn sitz machen lasse und ohne Pause anspreche und genug Abstand habe, damit er nicht loslegt. Von außen sieht das Verhalten auch ziemlich aggressiv aus, aber ich bin mir nicht sicher, in es wirklich Aggressionen sind. Wenn ich mit Merlin dann (mit viel Abstand) sitz mache und die Einredeprozedur durchziehe, fällt es ihm dennoch sehr, sehr schwer, nicht zu explodieren und oft jammert er dabei. Das mache ich jetzt seit über einem halben Jahr so und es ist jedes Mal das gleiche. Ich habe absolut keinen Spaß mehr, mit ihm rauszugehen und generell belastet es mich meistens nur noch, dass er da ist. Selbst im Haus macht er das, zwar nicht so schlimm, weil dort weniger Reize sind, aber die Grundvoraussetzung für dieses Verhalten ist dennoch da. Und er ist unglaublich hyperaktiv. Wenn wir im Haus sind, fordert er pausenlos Aufmerksamkeit. Die meiste Zeit verweigere ich ihm diese, denn er muss ja auch irgendwann mal zur Ruhe kommen und schlafen! Aber für ihn ist das nur der allerletzte Ausweg. Sobald ich mich bewege, steht er wieder auf, bringt mir ein Spielzeug oder läuft mir einfach hinter her und wartet darauf, dass etwas passiert. Manchmal setzt er sich auch neben mich und fängt einfach an zu jammern, damit ich was mache. Das ignoriere ich dann.

    Ich frage mich, ob es an der Auslastung liegt. Gewöhnlich gehe ich mit ihm 1,5 - 2 Stunden am Tag spazieren und von der Zeit ist mindestens 1 Stunde Freilauf dabei. Ich habe oft versucht, draußen mit ihm zu spielen, weil es hieß, das könne das Aufmerksamkeitsproblem draußen verbessern, aber das klappt leider auch nur in absolut reizarmen Umgebungen und auf Spielzeuge reagiert er draußen nicht. Im Haus will er dafür die ganze Zeit spielen und fordert es so stark, dass es anstrengend ist.

    Jeder Tag mit ihm ist mittlerweile nur noch dadurch bestimmt, wie ich ihn auslaste und wie ich mit diesen jeden Tag auftretenden Extremsituationen umgehen kann. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Ich habe mich an verschiedene Hundetrainer gewandt, die dann sagten, er habe Angst oder es seien die Hormone...

    Hat irgendjemand mal ähnliches erlebt?