Beiträge von Jennifje

    Mein herzliches Beileid. Ich fühle mit dir. Auch ich habe meine Seelenhündin vor kurzem (am 21. Juni) verloren. Sie hatte auch Cushing und zu letzt weitere Auffälligkeiten, der Verdacht auf Krebs stand im Raum, aber bevor das geklärt wurde, bekam sie zum zweiten Mal schlimme Bauchspeicheldrüsenentzündung mit blutigem Stuhl und nach fast 4 Tagen blutigem Durchfall, Bauchschmerzen, Aufenthalten am Tropf in der Klinik, ließ ich sie gehen. Sie wurde fast 15 Jahre alt. Ich hatte gehofft, vielleicht wird sie ja 17,18. Eine TE hat geschrieben, es kommt nicht auf ein möglichst langes sondern möglichst schönes Leben an. Was ich bei dir so gelesen hab, hatte sie ein schönes Leben..vor allem auch wie schön dass es ihr bis zu letzt gut ging. Natürlich für dich vielleicht schwierig weil du es nicht erwartet hättest. Meine Boubou hat sich 5 Tage vor ihrem Tod noch wie eine bekloppte auf dem Teppich gewälzt.

    Ich freu mich immer zu lesen wenn ich spüre wie viele Menschen hier ihre Tiere über alles lieben. Diese liebe die wir unseren Hunden geben, gegeben haben, über den Tod hinaus noch geben, ist so wertvoll. Danke dass du so eine tolle Hundemama warst. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Es wird nicht leicht aber man lernt damit umzugehen. Das sag ich mir auch selbst immer.

    Danke, das ist sehr gut gesagt. Es kommt auf ein gutes Leben und nicht auf ein möglichst langes Leben an. Das finde ich stimmt und wünsche ich für mich selbst auch. Gedanklich bleibe ich oft bei den letzten, unschönen Wochen/Tagen/Stunden von meinen Tieren hängen, aber das wird ihrem gesamten leben bei mir nicht gerecht. Und es ging ihnen gut bei mir. Sie hatten ein gutes Leben


    Und das mit dem Anspruch unserer Gesellschaft,das optimalste herauszuholen, ist bestimmt auch ein Grund warum viele von uns so unter Schuldgefühlen leiden. Wie soll man so einem Anspruch gerecht werden....

    Danke dass du dieses Thema hier eröffnet hast, mir geht es genauso immer und immer wieder. Meine Hündin ließ ich vor über 2 Monaten einschläfern. Gerade in den letzten Tagen kamen wieder Schuldgefühle. Es gibt übrigens ein Buch bzw eine Homepage die sich mit dem Thema beschäftigt. Lebwohl Fellnase heißt die. Das hat mir vor allem zu Beginn sehr geholfen, mich in den ganzen Ausführungen über das Thema Schuldgefühle wider zu finden. Ich finde allein das Thema tot und sterben so abstrakt irgendwie. In unserer Gesellschaft lernen wir doch gar nicht damit umzugehen. Der Tod gilt als was fürchterliches, eine TE hier schrieb: Ich dachte mein Hund lebt ewig. Also natürlich weiss man dass das Leben endlich ist aber man will es nicht wahrhaben. Mir ging es auch so. Wie und jetzt ist Boubou tot? Das kann doch nicht sein. Sterben ist doch etwas, das passiert nur den anderen .. Absurd aber solche Gedanken hatte ich. Und dann der Schock, das Leben von meinem Seelenhund ist doch endlich.... also mir hilft es mich damit auseinander zu setzen, dass ich kapiere, Tod gehört zum Leben dazu und ist nichts schlimmes. Boubou ist nur gestorben. Ihr ist nichts schreckliches zugestoßen, ich habe ihr nichts schreckliches angetan, sie ist nur tot.und wir sterben alle...


    mein Seelenkater Gustaf ist vor ca 16 Jahren in der Tierklinik gestorben. Und diese Schuldgefühle trage ich nach so langer Zeit noch mit mir Rum. Ich hab ihn so geliebt und war so Voller Sorge,bin immer zum Tierarzt wenn was war, dann weil es ihm nicht gut ging zur Tierklinik,aber es gab im Nachhinein keinen Grund, er schwankte nur etwas, vielleicht war ihm schwindelig. Als wir in der Klinik ankamen ging es ihm gut, aber der TA wollte ihn zur Kontrolle da lassen. Gustaf hatte Diabetes, bekam aber nur eine kleine Menge Insulin. Dort wurde er neu eingestellt, im Nachhinein hat es ihn umgebracht. Sie haben ihm viel zu viel Insulin gegeben, er hatte dann epileptische Anfälle, irgendwann habe ich in einem Forum heraus gefunden dass das von einer Überdosierung Insulin kommt. Als ich in der Klinik gesagt habe , sie wollen die Gabe stoppen, da war es schon zu spät, er war zu sehr geschädigt von den epileptischen anfällen und verstarb in der Klinik. Davor habe ich ihn einmal besucht und bereue es ihn nicht raus geholt zu haben. Wie er da saß in seinem Käfig...

    Ich kann es mir bis heute nicht verzeihen aber ich will es mir verzeihen. Es macht mich sonst kaputt. Nach all den Jahren. Ich habe es immer weg geschoben, nie wieder dran gedacht, aber durch Boubous tod kommt es wieder hoch.

    Grade wenn wir unsere Tiere so lieben ist die Schuld groß..

    Hallo,

    mein aufrichtiges Beileid. Wie so viele hier, weiss ich genau wie es dir geht. Ich habe meine Hündin am 21.06 , also vor 2 Monaten einschläfern lassen. Sie war mein Seelenhund, wir hatten eine sehr tiefe Bindung. Viele Jahre gab es nur sie und mich. 14 Jahre war sie bei mir. Und jetzt ist sie weg. Es geht mir nach 2 Monaten schon besser, ich beschäftige mich viel mit der Trauer und weine viel. Das tut mir gut und danach fühle ich mich etwas erleichtert. Was ich nicht erwartet hätte, ist dass das Einschläfern, also die Entscheidung über ihren Tod getroffen zu haben, richtig schwer zu verarbeiten ist. Ich habe mich auch sehr viele Fragen gestellt: wenn ich doch nur dies oder das .. warum habe ich nicht, hätte ich noch warten sollen, usw.. Das passiert auch jetzt noch. Es hilft mir zu wissen daß es uns allen so geht. Die meisten denken entweder sie haben zu lange gewartet oder dass sie zu früh die Entscheidung getroffen haben. In solchen Momenten wenn ich wieder in so einer Gedankenspirale bin, Versuche ich vertrauen ins Leben zu haben, darin dass alles so kommt wie es muss, dass jeder dann stirbt wann er soll, nicht früher und nicht später, dass unsere Seelen sich treffen sollten. Wer liebt, wie wir, der wird auch leiden. Wie schön dass wir lieben durften und über den Tod hinaus lieben. Ist das vielleicht der Sinn des Lebens?

    So jetzt wurde es ganz philosophisch, aber mir helfen solche Gedanken. Mein herzliches Beileid.

    Bei meiner Hündin mit Cushing (verstarb am 21.06, bekam Vetoryl) gab es auch so einen komischen Fall. Sie hatte nachdem sie Antibiotika gekriegt hat, 2 epileptische Anfälle. War sehr seltsam. Die TÄ meinte, das kann nicht vom AB kommen und vermutetet einen Hirntumor. Ich habe auch gefragt ob ich das AB absetzen kann (Sie bekam es auf Grund einer Zahnfleischentzündung zur Vorbereitung auf eine Zahnreinigung, nach den Anfällen haben wir natürlich keine Narkose riskiert und leider musste ich sie 5 Monate später einschläfern lassen, auf Grund einer schlimmen Bauchspeicheldrüsenentzündung, die sie immer wieder hatte und chronisch war und diesmal zu arg an ihr gezehrt hat).

    Jedenfalls hatte sie dann keine Anfälle mehr, nach dem ich das AB abgesetzt habe und ich glaube schon dass es vom AB kam, auch wenn die TÄ es sich nicht erklären kann.

    Nur ein Hund.pdf

    Erstaunlich wenn man sich anschaut wie alt das schon ist - früher hatten die Leute ja noch eher einen sehr viel sachlicheren Blick auf ihre Tiere.


    An die Mehrhundehalter - macht es für Euch eigentlich einen Unterschied, ob noch andere Hunde da sind und Euch trösten und ablenken? Ich habe beim letzten Hund, den ich einschläfern lassen musste gelitten wie nie vorher. Ich führe das zumindest zum Teil darauf zurück dass ich vorher immer zwei Hunde hatte und damit immer noch einer übrig war. Bei meinem Schäfi war das nicht so und die Leere im Haus war kaum zu ertragen.

    Also mir hilft es unheimlich den Tod von Boubou (verstarb vor 4 Wochen) mit Hilfe der Hündin meiner Partnerin zu verarbeiten. Sie sind seit 2 Jahren in meinem Leben und es ist klar der Hund meiner Partnerin aber sie tröstet mich viel, es hilft einfach dass sie da ist, ich sie streicheln und knuddeln kann. Sie liegt sogar ab und zu im Körbchen meiner verstorbenen Hündin, obwohl sie ein Königspudel ist, also recht groß und Boubou viel kleiner war. Also sie quetscht sich in dieses kleine Körbchen rein und das zu sehen, empfinde ich als sehr tröstlich, erstens, dass ich es nicht wegräumen musste und zweitens dass es nicht leer bleibt. Auch dass ich Gassi gehen kann, dieses Gefühl eine Leine in der Hand zu halten, Kacki aufzusammeln 🙈😅, diese Dinge weiter machen zu können beruhigen mich.

    Ich möchte aber eigentlich keinen Hund mehr, also es ist ja auch alles so frisch und ich will das nie wieder durchmachen, einen Hund einschläfern zu müssen. Gleichzeitig ist die Gesellschaft andere Hunde auch heilsam.

    Vielleicht kann es auch helfen ,Hunde von Nachbarn oder Freunden zu hüten oder mit ihnen spazieren zu gehen.

    Ich denke wenn ein junger Hund stirbt und man selbst einen jungen Hund hat, triggert das die Sorge, dass es einem auch passieren kann. Also das Gefühl dass es jeden treffen kann, egal wie alt, welche Rasse, gesund, krank...

    Ich habe mal was gelesen, von einer Frau die viel mit Tieren zu tun hat, die sagt, dass sie der überzeugung ist, dass wir alle immer dann sterben, wenn wir sterben sollen und dass es nie zu früh oder zu spät ist sondern genau richtig. Mich hat das beruhigt, weil ich Schuldgefühle hatte, als ich vor vier Wochen meine geliebte Boubou (sie wurde ca. 15 Jahre) einschläfern musste und ich Sorge hatte dass es zu früh war und ich noch mehr hätte tun können. Dann dachte ich, nee es war genau richtig. Also vielleicht hilft einfach das Vetrauen ins Leben, dass alles zu einem richtigen Zeitpunkt geschieht. Allerdings finde ich es schwierig, diesen Gedanken zuzulassen, wenn das Tier noch ganz jung war. Aber dem Tier geht es ja jetzt gut, dieser Überzeugung bin ich. Also die Tiere, die früh gehen mussten, bedauern ja ihr kurzes leben nicht, sie sind einfach etwas früher da wo wir alle mal sein werden. Meine Eltern hatten vor 12 Jahren eine Schäferhündin aus dem Tierschutz. Sie war fast verhungert und ein toller Hund, perfekt ausgebildet, aber vom Besitzer dann verwahrlost, sie war nur noch Haut und Knochen. Der Besitzer hatte wohl psychische Probleme bekommen. Bei meinen Eltern hatte sie dann ein tolles Leben. Und dann nach nichtmal einem Jahr bei meinen Eltern wurde sie von einem Auto angefahren. Sie ist zu den Nachbarn abgehauen, einer Katze hinterher und dort ist ein parkendes Auto losgefahren. Es fuhr ganz langsam, hat Nika dann aber erwischt und sie verstarb im Auto auf dem Weg in die Tierklinik. Das fand ich auch so tragisch. Dieser HUnd, der so ein schlechtes Leben hatte, fast verhungert wäre und dann endlich ein tolles zuhause hatte. Aber leider viel zu kurz. Mittlerweile bin nicht mehr traurig für Nika. Sie ist tot und der Tod ist nichts schlimmes. Diese Gedanken finde ich tröstlich. Natürlich ist es für die Hinterbliebenen schlimm, ich leide auch sehr unter dem Tod meiner Hündin. Aber wenigstens geht es unseren Tieren da wo sie jetzt sind gut. und irgendwann sehen wir uns wieder...

    Hallo Rana-Girl,

    ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und hoffe sehr dass es weiterhin besser wird mit deiner Hündin. Mir tut es leid, dass hier einige Kommentare sehr bewertend und verurteilend sind und du in die Rechtfertigung gedrängt wirst. Natürlich verstehe ich die Debatte um einschläfern ja oder nein schon auch. Jede*r von uns hat die Entscheidung entweder vor sich oder schon mal getroffen. Diese riesen Verantwortung die wir tragen, dessen sind wir uns bewusst. Und ich bin mir sicher dass du dir deiner Verantwortung deutlich bewusst bist und immer wieder überprüfst ob sich weiter kämpfen lohnt oder nicht. Es gibt da ja auch leider keine richtige Antwort, vor allem lässt sich sowas aus der Entfernung, ohne dich und deinen Hund zu kennen, zu sehen, nicht beantworten. Außerdem sind da ja noch Tierärzt*innen im Boot, die die Expert*innen sind und solche Entscheidungen mit treffen. Natürlich gibt es auch da schwarze Schafe und Fehleinschätzungen aber ich gehe davon aus, dass die meisten wissen wovon sie sprechen und ein Tier nicht unnötig leiden lassen.

    Als ich die ersten Zeilen deiner Beschreibung gelesen habe, musste ich auch an Cushing denken. Ich weiß du hast das schon überprüfen lassen. Bei meiner Hündin hat es gedauert bis Cushing festgestellt wurde, also bis sie auch darauf getestet wurde. Tumor in der Nebenniere, Bauchspreicheldrüsenentzündung, eher ruhig und müde, verfressen, paar Kilos zu viel, Abbau der Muskeln in den Hinterbeinen, da denke ich einfach sofort an Cushing. Wobei ich noch nie gehört habe, dass deshalb ein Hund nicht mehr aufstehen kann. Es muss sehr zermürbend sein, nicht zu wissen, an was dein Hund leidet. Vertraue auf dich und dein Gefühl, spüre immer wieder in dich und deine Hündin rein und vetraue deiner Intuition. Alles Gute euch!