Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, was die aktuellen Probleme der TE mit der Rasse des Welpen zu tun haben - würde die von der TE geschilderte Situation mit einem gleichaltrigen Welpen einer anderen Rasse wirklich so anders laufen? Also cool, dass das mit dem Schäferhund des Kollegen so gut geklappt hat, aber ist das wirklich der Standard?
Ich sehe eher das Problem, dass man den Welpen ohne irgendwelches Training in diese Situation wirft und erwartet, dass es einfach funktioniert - und das, wenn ich mich nicht verlesen habe, 5 Tage die Woche, eventuell sogar Vollzeit. In einem Setting, das ich alles andere als ruhig finde. I mean, 2 weitere Hunde im selben Raum. Die Leute, die ich kenne, haben das Mit-ins-Büro-Kommen kleinschrittig aufgebaut und trainiert, und zwar zum größten Teil außerhalb ihrer Arbeitszeit. Und soweit ich weiß hat das bei einem Bruder meiner Hündin (also auch ein Aussie) auf diesem Weg auch gut funktioniert und ich kenne auch durchaus noch weitere Leute, die ihre Aussies mit ins Büro nehmen.
Ich selbst darf meinen Hund bei meinem derzeitigen Arbeitgeber nicht mit ins Büro nehmen, da Hunde dort generell nicht erlaubt sind. Sie ist deshalb nur ein Home Office Hund. Ich würde aber Geld drauf verwetten, dass meine Aussie-Hündin einen super Bürohund abgeben würde. Vielleicht nicht von heute auf morgen ohne jeglichen Aufbau, aber mit ein bisschen Gewöhnung hätte die mit den von der TE genannten Rahmenbedingungen garantiert kein Problem.
So, und jetzt kommt das große ABER: in ihrem ersten Lebensjahr hätte sie das garantiert in diesem Umfang (also Vollzeit, mit anderen Hunden im selben Raum) NICHT leisten können, wenn ich zwischendurch noch zum Arbeiten hätte kommen wollen. Dafür war die als Welpe wirklich zu quirlig und hibbelig. Das hat sich mit der Zeit - und mit Ruhetraining - aber "verwachsen", nur dauert das seine Zeit und erfordert eben auch, dass man den Hund nicht immer weiter über die Uhr dreht, was ich durchaus als Gefahr sehe, wenn man den Hund jetzt weiterhin jeden Tag mit ins Büro schleppt und ihn da einfach durch zwingt (mal abgesehen von der Gefahr seinen Job zu verlieren oder sich selbst und den Kollegen die Möglichkeit Hunde mit ins Büro zu nehmen komplett zu verbauen).
Ich würde also nicht kategorisch ausschließen, dass ein Aussie zu einem guten Bürohund werden kann, aber das geschieht bestimmt nicht über Nacht indem man einfach so weiter macht wie bisher.