Ich hätte mal wieder eine Frage, die mit dem ursprünglichen Thema meines Threads nicht mehr viel tun hat..
Im weitesten Sinne geht es mal wieder um das Thema Ruhephasen und Frustrationstoleranz.
Uns steht die Renovierung unseres gesamten Hauses bevor. Den Großteil erledigen zwar kompetente Handwerker, aber die Vorarbeiten wollen wir so gut es geht selbst vornehmen. Dabei stört es natürlich, wenn Rocky um uns rumwuselt und es ist ja auch gefährlich für sie, weil dabei alles mögliche rumfliegt, das sie anknabbern oder verschlucken könnte und man kann sie bei der Arbeit ja nie zu 100% im Blick haben.
Erst haben wir versucht, sie in einfach im Wohnzimmer und Flur zu lassen (also ihren gewohnten Aufenthaltsräumen), aber das klappt leider gar nicht gut. Alleine bleiben üben wir zwar zurzeit relativ erfolgreich, aber ich habe das Gefühl, dass es ihr deutlich schwerer fällt, wenn sie uns oben hört aber nicht zu uns hin kann, als "echtes" Alleinsein. Klar wird sie ja auch mal ein- oder ausgesperrt, wenn wir z.B. putzen, was auch ganz gut klappt, aber das sind ja dann auch deutlich kürzere Zeiträume als bei irgendwelchen Renovierungsaktionen.
Zurzeit probieren wir es jetzt damit, sie in Sichtweite anzuleinen, den Leinenradius hundesicher zu machen und ihr ihre Decke, Wassernapf und etwas zum Knabbern hinzulegen. Beim ersten Mal hat sie getobt, weil sie ja nicht zu uns hin konnte, und hat sich wachgehalten, obwohl sie eigentlich total müde war. Sie will halt eigentlich immer überall mitmischen und braucht echt lange um zu merken, dass das, was wir da tun, für sie total langweilig ist (ist mit alltäglichen Haushalts-Erledigungen ebenfalls so). Irgendwann ist sie dann aber doch eingeschlafen, hat aber natürlich jedes Mal aufgeschaut, wenn wir dicht an ihr vorbei laufen mussten oder neue Geräusche zu hören waren. Wirklich erholsamer Schlaf ist das natürlich nicht, aber immerhin ist sie einfach entspannt liegen geblieben - solange bis einer von uns den Raum verlassen hat, dann wollte sie hinterher. Ich hatte den Eindruck, dass es beim zweiten Mal dann schon etwas besser funktioniert hat. Sie hat kürzer gemeckert und sich schneller abgelegt.
Wir ziehen das natürlich nicht stundenlang am Stück mit ihr durch. Bevor wir loslegen gehen wir mit ihr raus, beschäftigen uns mit ihr und fangen dann an zu arbeiten, wenn sie müde ist bzw. sein sollte. Ihre Ruhephase (so maximal 3 Stunden schätze ich) nutzen wir dann bestmöglich aus, aber wenn sie vollständig ausgeruht ist, machen wir eine große Pause vom Renovieren, in der wir uns dann ja auch wieder mit dem Hund beschäftigen, aber machen danach auch nochmal weiter mit dem Renovieren.
Ich bin jetzt hin- und hergerissen, ob sie da einfach durch muss, oder ob wir ihr da schon zu viel zumuten. Dadurch, dass ich momentan Vollzeit im Home Office bin und mein Freund durch seinen Schichtdienst tagsüber ebenfalls viel zuhause ist, bekommt Rocky vermutlich schon ziemlich viel Aufmerksamkeit und vielleicht ist es da eine ganz gute Lektion, wenn sie während des Renovierens mal Sendepause hat. Andererseits sind mehrere Stunden Sendepause für einen Hund von knapp 6 Monaten vielleicht auch viel zu viel? Ich will sie damit ja nicht bestrafen, aber irgendwann muss das normale Leben ja auch weitergehen, ohne dass man 24/7 Rücksicht auf den Hund nimmt. Sie kommt bei uns im eher ruhigen Alltag, wo viel rumsitze und arbeite und sie in meiner Nähe sein kann, perfekt zur Ruhe, aber ich denke, wir müssen langsam auch mal daran arbeiten, dass sie sich auch einfach mal ablegt, während wir irgendwelche für sie uninteressanten (Haushalts-)Tätigkeiten oder sonstige Arbeiten verrichten.
Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Mache ich mir zu viele Gedanken und das ist schon okay so wie wir es aktuell machen? Oder fallen euch bessere Möglichkeiten ein, wie man diese Situation lösen kann? Müssten wir das positiver für sie aufbauen? Wir könnten Rocky auch mal für ein paar Stunden zur Nachbarin geben oder sie mal einen Tag in eine Hundepension bringen. Ich bin da für alle Ansätze und Meinungen dankbar :)