Moin. Ich wollte mal berichten, dass die Beziehung zwischen Hund (fast 4) und Kind (fast 2 Jahre + 3 Monate) sich erheblich gebessert hat. Unser Hund ist schon echt toll und wirklich familientauglich. Er hat so vieles gut weggesteckt. Unter anderem das 1. Jahr mit Schreibaby, wo er aber auch von sich aus das Weite suchen durfte (was er dann auch gar nicht so selten gemacht hatte), wenn ihm alles zu viel wurde. Dann hatte unser Sohn eine Phase von ca. 6 bis 8 Wochen, wo der Hund als Spielzeug bzw. Prellbock bei Frustrationen (die das Kind leider sehr oft verspürte) herhalten sollte. Ich bin wirklich froh, dass wir das alles gemeinsam gut durchgestanden haben, Milow das Kind immer noch toll findet und unser Sohn nun immer mehr versteht, dass Milow ein fühlendes und denkendes Wesen ist. Nun ist Nicki in einem Alter, wo ich mir gut überlegen muss, ob ich Milow noch scherzhaft als „Bruder mit Fell“ bezeichnen mag. Wer weiß, was der Kleine sonst in der Kita irgendwann mal erzählen mag.
Ansonsten wurde unser Hund doch relativ plötzlich mit Geburt des Kindes vom Thron gestoßen, zeigt aber glücklicherweise keinerlei Eifersucht gegenüber dem Kind. Ich selber bemühe mich sehr darum, dass mein Mann einmal pro Woche mit dem Hund zum Training fahren kann, was beiden große Freude bereitet. Früher gab es 3 bis 4 Mal Training wöchentlich, mittlerweile nur noch 1 Mal pro Woche. Nun überlege ich, auch 2 Mal pro Woche Training zu ermöglichen, merke aber, dass dieses 1 Mal pro Woche schon sehr anstrengend für mich ist. Denn letztendlich bedeutet es, dass ich mich komplett alleine neben Arbeit und Haushalt um das Kind für oft mehr als 24 h zu kümmern habe. Ich bringe das Kind somit morgens zur Kita, arbeite danach dann und hole das Kind am Nachmittag nach der Arbeit sofort wieder ab. Mit 35 h-Arbeit pro Woche bin ich Hauptverdienerin und kann mit den Stunden nicht runtergehen. Mein Mann arbeitet in Vollzeit. Eher bestand mal der Gedanke, dass ich wieder in Vollzeit tätig sein sollte, was ich aber dem Kind zu Liebe (noch) nicht mache. Also wäre das keine Möglichkeit der Entlastung. Ich selber kann 1 bis 2 Mal im Monat was für mich selber machen. Mehr ist zeitlich aufgrund fehlender familiärer Unterstützung nicht möglich. Ich hatte ja sehr gehofft gehabt, nicht allzu lange selber auf Training mit Hund verzichten zu müssen. Mein Mann und ich waren früher in der Rettungshundestaffel. Durch die Schwangerschaft musste ich sofort damit aufhören und mein Mann ist ca. 6 Monate nach der Geburt unseres Kindes auch dort ausgetreten. Es dauerte eine Zeit lang, bis er überhaupt wieder mit Milow regelmäßig zum Training konnte, was aber u.a. auch an der Suche nach einer neuen geeigneten Trainingsgruppe lag. Ich bin allzu nun sehr im Zwiespalt mit mir, mich noch weiterer Belastung auszusetzen (wenn man es so bezeichnen mag) zum Wohle des Hundes. Gibt es vielleicht hierzu Tipps oder Anmerkungen oder so? Und geht es hier jemandem ähnlich wie mir? Also komplett auf Hobby zu verzichten der Familie zu Liebe und dem Partner und Hund das wieder vermehrt zu ermöglichen? Ich hatte sehr gehofft, dass Kind irgendwann mit zum Training nehmen zu können, aber ich sehe diese Option gar nicht mehr. Das Kind hasst nach wie vor Autofahrten, mag nicht so gerne fremde Menschen und wäre auch gar nicht interessiert am Training (was bestimmt auch alterstypisch ist). Beispielsweise wurde schon 2 Mal bei uns auf dem Grundstück (3500 Quadratmeter) trainiert. Aber ich habe so gut wie nichts davon mitbekommen, da das Kind kaum Lust hatte, sich das anzusehen und dann anderweitig von mir beschäftigt werden wollte. Ich frage mich immer mal wieder, ab wann ein Kind überhaupt alterstechnisch mal mit zum Training könnte. Ich habe es mal bei einer anderen Mutter erlebt gehabt, dass dies mit ihrem damals 3-jährigem Kind je nach Wetter und Außentemperatur möglich war. Mittlerweile glaube ich aber, dass das in 1 Jahr noch nicht möglich sein wird bzw. vielleicht auch nie.