Moin. Wir wollten damals schon länger einen Hund haben. Als dann klar war, dass wir im Sommer 2019 das Haus mit großem Garten bekommen, habe ich mich auch schon auf die Suche nach einem passenden Hund gemacht. Damals dachte ich ja, dass bis Winter 2019 dann bei uns ein Hund einziehen wird. Aber es stimmt schon, dass es allzu oft anders als geplant kommt. Bei den Tierheimen hatte ich 1,5 Jahre vergeblich nach einem passenden Hund gesucht gehabt. Unsere Kriterien damals: für Hundeanfänger geeignet, katzenverträglich und muss damit klar kommen, dass wir in Vollzeit tätig sind. Leider haben wir im Tierschutz keinen für uns passenden Hund finden können. Wobei ich es schon gut finde, dass die Tierheimmitarbeiter damals ehrlich zu uns waren. Dann im August 2020 wurde ich von einer Bekannten gefragt, ob ich nicht einen Labradorwelpen möchte. Wir könnten Ende Oktober dann einen Welpen von ihr bekommen. Zuvor hatte ich mich mit dieser Rasse schon beschäftigt gehabt. In den Rassebeschreibungen stand: ruhig, wesensfest, distanzlos, freundlich gegenüber Mensch und Hund, familientauglich, verfressen. Durch eine ehemalige Kollegin kannte ich auch bereits einen tollen schwarzen Labradorrüden. Leider wollte mein Mann damals keinen Welpen haben. Dabei lass ich, dass man Welpen super an Katzen gewöhnen kann. Im Dezember 2020, als dann auch vermehrt Home Office möglich war, konnte mein Mann sich doch einen Welpen vorstellen. Wir planten, dass ich dienstags und mittwochs auch unabhängig von Corona Home Office haben kann. Mein Mann arbeitete damals von Montag bis Donnerstag. Montag und Donnerstag könnte dann der Hund in eine örtliche Tagesstätte gehen. Es war alles so schön ausgedacht. Mein Mann wollte einen braunen Labrador, ich einen schwarzen. Jedoch hatte ich nicht mit dem massiven Welpen-Boom durch Corona gerechnet gehabt. Da klar war, dass ich den gesamten Februar im Home Office verbringen würde und mein Mann zusätzlich Urlaub nehmen könnte, waren wir etwas unter Zeitdruck. Im Nachhinein weiß ich, wie blauäugig wir an die Sache damals herangegangen sind. Ich hatte dann irgendwann das Inserat für den Welpenverkauf eines „Züchters“ beim ERV mit Ahnentafel gesehen gehabt. Mich hatte es schon verwundert, dass dort auch silberne Labradore verkauft werden, mir damals aber noch nichts groß dabei gedacht. Es ging damals alles recht schnell. Am Mittwoch erfolgte der Anruf meinerseits, am Samstag war dann das Treffen mit dem Verkäufer. Der Verkäufer war nett und freundlich und gab uns den Welpen auch sofort gegen Bares mit. Ich fühlte mich dabei nicht wohl, aber mein Mann war sofort in den Welpen verliebt. Erst später fand ich heraus, dass unser Hund wohl ein Labrador-Weimaraner-Mischling ist. Nun gut, jetzt war der doch recht ruhelose und bissige Welpe nun mal da. Zum Glück hatten wir von Anfang an fachkundige Unterstützung beim Hundetraining. Auch wenn Milow nicht unser Traumhund ist, haben wir dank ihm bereits eine Menge über Hundeerziehung erfahren sowie tolle Menschen kennengelernt. Eigentlich wollte ich Hundesport mit Milow machen, aber es hatte sich herausgestellt gehabt, dass mein Mann mit Milow und seinem Temperament viel besser klar kommt. Anfangs wollte mein Mann nicht unbedingt Hundesport und dergleichen machen, mittlerweile begeistert er sich sehr dafür. Im September bekommen wir unser 1. Kind und dann werden wir sehen, wie familientauglich Milow tatsächlich ist. Unser Hund hat einen großen Arbeitswillen, ist manchmal etwas stumpf und stur und sehr verfressen, damit aber auch super motivierbar. Ich hatte früher mal 2 Frettchen und wollte daher nicht erneut ein hyperaktives Haustier haben. Dann bekam ich meine Katze Nari, welche eine recht agile und anstrengende Hauskatze in den ersten Lebensjahren war. Und nun haben wir Milow - nun ja, scheinbar bekommt viel zu oft das Haustier, dass man braucht und nicht unbedingt das, was man will. Mein Kater Shadow ist eine totale Schlaftablette die meiste Zeit. Es ist angenehm mit ihm, da ich seinetwegen auch nicht aus der Komfortzone raus muss. Die anderen Tiere - nun ja, sie waren bislang ein wahrer Lehrmeister für mich.
Hmm… mein Mann könnte sich auch später erneut einen Labrador vorstellen. Ich würde dann aber nur noch einen aus einer VDH-Zucht mit mindestens 1- bis 2-Mal vorherigem Kennenlernen nehmen wollen. Dann auch lieber eine Hündin. Mich nervt und stresst es total, dass Milow große Probleme mit anderen Rüden zu haben scheint, seit er in der Pubertät ist. Ansonsten könnte ich mir nach wie vor gut einen älteren Hund aus dem Tierschutz vorstellen, wenn es charakterlich auf beiden Seiten passen sollte. Lustigerweise wollte mein Mann früher einen Jack Russell Terrier haben und ich einen Border Collie. Nachdem wir uns mit beiden Rassen auseinandersetzt hatten und zu der Einsicht kamen, dass diese Hunderassen für uns zu agil und schwierig zu erziehen sind als Anfänger, haben wir nun Milow. Ein Hund, der von vielen schon als nichtanfängertauglich eingeschätzt wurde. Ach ja, man wächst zum Glück an seinen Aufgaben.