Liebe alle, vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! Ich nehme gleich davon was mit!
Geht denn evtl. Wald oder Hundeplatz, dass sie da ein bisschen Abwechslung hat?
Danke, Oleniv, wir wohnen eher ländlich und haben viele reizarme Spazierwege, allerdings hat das meinen Hund noch nie davor bewahrt, etwas "Knalliges" zu hören ... es reichen ja die letzten Schallwellen-Ausläufer ... es ist der Wahnsinn. Mein Gehör hat sich in den letzten Jahren unglaublich verbessert, da ich irgendwie immer "mithöre", was Juni so mit ihren Lauschern aufschnappt.
Aber deine Anregung hat mich auf eine Idee gebracht: Stadtspaziergänge! In der Stadt kommt sie mit allen Geräuschen super klar und sie l i e b t Stadtspaziergänge, vielleicht findet sie eben diese Grundlautstärke beruhigend - ich sage euch, dieser Hund ist sehr kompliziert! Zweithund wird uns den Vogel zeigen, aber immerhin ab und zu können wir ihr das ja mal gönnen.
Wie wir ihre Geräusch-Ängste bisher angegangen sind: Man muss zwischen zwei Ängsten unterscheiden. Denen, bei denen sie ins Bellen kommt (viel Aufregung dabei) und denen, bei denen sie eher "umknickt".
Die ersten Monate nach ihrer Ankunft waren unsere Spaziergänge sehr kurz. Juni hörte was (einen Ast, der sich löst, einen Specht, der hämmerte, einen Hund in der Ferne) und sie bellte und bellte. Und bellte. Und bellte. Ich bin dann immer stehengeblieben, habe mir interessiert die Umgebung angeschaut und bin erst weitergegangen, wenn sie das Bellen aufgehört hat. Paar Meter weiter dann dasselbe Spiel ... mein Geduldsfaden hat echt Hornhaut bekommen, aber es hat sich gelohnt. Die Aufreger-Beller hat sie eigentlich nur noch bei anderen Hunden, aber man bekommt sie schnell abgelenkt bzw. unter Kontrolle, da ging das Training dann mit der Zeit eher Richtung Leinenpöbelei. Leider ist sie stur wie ein Esel (da fehlt wahrscheinlich aus schlechter Sozialisation heraus der "will to please") und das war auch eher eine Sache von Jahren, als von Wochen oder Monaten.
Beim "Umknicken" hat das mit dem Stehenbleiben und warten leider nicht so gut funktioniert. Ich habe das ein paar Mal versucht: einfach stehenbleiben und warten --- aber da habe ich Rückenschmerzen bekommen. Sie blieb zum Teil ne Dreiviertelstunde lang hingekauert und würde da wahrscheinlich immer noch liegen. Also ist unsere Herangehensweise: warten, bis sie wieder ansprechbar ist und sie dann anleinen und auffordern, mitzukommen. Das macht sie mittlerweile auch recht gut. Wenn wir Glück haben, kommt dann ein Reh oder Hase vorbei oder ein anderer Hund ... und dann vergisst sie den Auslöser/das Geräusch sogar wieder!
Und eigentlich haben wir sie mittlerweile sogar so weit, dass sie zwar erschrickt, aber trotzdem recht anstandslos weiterläuft und sich dann irgendwann auch wieder einkriegt.
Nicht aber in den Wintermonaten. Da ist sie schon am Zittern, wenn sie noch vor der Tür sitzt. Und da dachte ich, dass ich ihr da vielleicht entgegenkommen sollte, denn irgendwie glaube ich, dass sich das nicht mehr ändern wird. Andererseits habe ich Angst, dass sie sich dann dieses Verhalten wieder angewöhnt und dann auch den Rest des Jahres wieder vermehrt reinsteigert. Zuzutrauen wäre ihr das! Aber wir lieben sie sehr.
Junipuni
Bei uns findet auch mit Kälte und mehr Dunkelheit mehr Unsicherheit ein.
Mantel anziehen hilft bei uns. Das ist ein eng anliegender und ich bilde mir manchmal ein es wäre ein Thundershirt.
Danke an dieser Stelle auch an Betty! Das mit dem Mantel probiere ich vielleicht wirklich mal aus. Kälte ist so gar nicht ihr Problem (sie legt sich auch bei Minusgraden raus in den Garten und kommt manchmal erst wieder herein, wenn ihre Fellspitzen vereist sind - sie hat eine unglaublich dicke Unterwolle), aber das mit der Dunkelheit, da könnte was dran sein! Und dieser Mantel ist vielleicht wie so eine feste Umarmung oder so.
Versuche ich mal.
Danke nochmals für eure Antworten bisher!
Grüße!