Beiträge von sophiehoechst

    Gibt es hier eigentlich auch Leute, die Vollzeit arbeiten und auch Vollzeit außer Haus sind? Bzw deren Hunde auch nicht Fremdbetreut werden?

    Betrifft mich eigentlich gar nicht, weil ich selbst noch studiere und wegen Corona seit Ewigkeiten nicht in die Uni musste, aber fänds mal interessant zu wissen:)

    Puuuh ich fand alles anstrengend. Hab letztens mit meinem Freund drüber geredet, dass wir, wenn wir nicht beide zu stolz gewesen wären und nicht so dickköpfig, Ginny vermutlich nach ein paar Wochen weitervermittelt hätten weil wir alles absolut unterschätzt haben.


    Ich kann ja mal berichten wie Ginny so als „gerade noch Welpe“ war, als sie mit 4 Monaten aus Rumänien zu uns kam.

    Zuerst mal war sie fast dauerhaft komplett drüber. Shelter-Welpe, kannte nix außer anderen Hunden und war vom Leben in nem Haus mit 5 Bewohnern gnadenlos überfordert. Wir haben natürlich vorher die GU Welpenerziehungsbücher durchgewälzt und uns Tipps von unserer Mitbewohnerin geholt, die einen Labbi-Appenzeller Mix besitzt, den sie (wie es sich anhörte) komplett erzogen mit 8 Wochen in die Hand gedrückt bekam. Während Ginny dann aus Zahnwechsel und Stress Gründen alles zernagen wollte was sie gefunden hat und natürlich nicht auf ein „nein“ reagiert hat, durften wir uns dann anhören dass Ginny uns nicht als „Rudelführer“ annimmt und uns nicht respektiert. Sie empfehle uns dass allseits beliebte „Hund auf den Rücken drehen“. Soviel dazu.


    Was auch frustrierend war, dass wir Ginny 10 mal pro Stunde irgendwo abpflücken mussten, wo sie nichts zu suchen hatte, weil sie sonst alles kaputt gemacht hätte, und auch beim 100. mal nicht verstehen wollte, dass sie das nicht darf.

    Nachdem wir dann gemerkt haben, dass sie einfach drüber ist weil viel zu viel Input und abends 2 Stunden lang Kreise rennt, weil sie nicht genug geschlafen hat, kam der nächste Fehler. Ein Welpe soll bis zu 20 Stunden am Tag schlafen.


    Also ne Box bestellt und mit Stoppuhr mitgezählt ob sie genug schläft. Wenn sie geschlafen hat, hat sich keiner von uns bewegt, damit sie nicht aufwacht. So haben wir uns dann ne kleine Klette rangezogen, die gejault hat und das Zimmer zerstört hat, wenn ich ein Stockwerk tiefer duschen war und sie „alleine“ gelassen habe.


    sonstige problemchen: Besuch wurde verbellt sobald er sich leicht bewegt hat, die Katze durfte nicht mehr den Raum betreten, ginny war gefühlt den ganzen Tag in der Box, wir konnten das Zimmer nur abwechselnd verlassen, und von allen anderen kamen doofe Ratschläge. Achja und dass wir nicht mal ansatzweise versucht haben, alleine sein zu üben, ist glaub ich auch klar.


    Also ich glaube was mich am meisten überfordert hat, war:

    - Rumänische Hunde sind keine Labradore und werden auch keine wenn man sie so erzieht wie man das möchte

    - Blöde Ratschläge und Sprüche wie „du wirst nicht als rudelführer respektiert“

    - Dass man Welpen nicht nach Ratgebern programmieren kann



    Beim nächsten Hund würde ich einfach viel gelassener an alles rangehen und nicht bei allem was der Hund tut eine Verhaltensstörung hineininterpretieren, die bis ins Erwachsenenalter nicht weg geht. Also sowas wie „Welpe klaut Hausschuhe, die ist frech und wird mir für immer auf der Nase rumtanzen“

    Heute hat wirklich alles gut geklappt. Alles alles (dafür dass ich das jetzt hier schreibe, läufts morgen bestimmt ganz schrecklich, weil zu früh gefreut haha).


    Ginny ist ja so ein kleiner rumänischer Stresskeks, die mit ungewohnten Situation nicht gut umgehen kann.


    Zuerst waren meine Eltern zu Besuch, die Ginny erst 2 mal gesehen hat. Grundsätzlich hasst die kleine ja Besuch und bellt auch gerne mal Leute an die sie nicht kennt. Meine Eltern fand sie super, hat sich gefreut, streicheln lassen und direkt ihr Spieli gebracht.


    Später waren wir dann in einer neuen Umgebung gassi. Da war sie die ersten 10 Minuten ein bisschen unsicher und hat sich mitten beim schnüffeln plötzlich so erschrocken, dass sie wie von der Tarantel gestochen weggerannt ist und meinen Freund die Leine aus der Hand gerissen hat. Ich hab den Hund schon über alle Berge gesehen und rufe „GINNY!!!!!!!“. Sie dreht sich postwendend um und kommt zurück gerannt. Da gabs dann Leberwurst Party 😊😊 der restliche Spaziergang hat dann auch echt Spaß gemacht, bis wir von nem Schauer erwischt wurden und komplett durchnässt nach Hause gefahren sind.


    Am Abend waren wir dann noch mit Freunden was essen und haben sie zuhause alleine gelassen für 3 Stunden (auch nicht ihre Lieblingsbeschäftigung). Die 3 Stunden hat sie fast komplett durchgeschlafen ♥️

    Braves Mädchen, bin heute eine stolze Hundemama. Aus dem Nervösen Rumänischen Hibbel wird vielleicht doch noch eine richtige Dame 😌

    Hey.

    Ganz ehrlich, ich kann dich verstehen. Als ich meine Hündin aus Rumänien („katzenverträglich“) bei uns in die WG eingezogen ist, in der schon ein Kater gewohnt hat, hab ich wegen der angeblichen katzenverträglichkeit alles zu nachlässig gesehen. Ich dachte, der Hund kann mit Katzen und ich wusste dass die Katze bei uns auch Hunde kennt. Am 3. Tag kam es dann soweit, dass Ginny (eigentlich gar nicht böse gemeint) auf den Kater zugelaufen ist um mal zu schnüffeln/hallo zu sagen oder was auch immer und weil sie damals noch ein Welpe war ist sie halt recht schnell auf den Kater zugetapst. Der hat sich dann erschrocken weil sie so nah war und ihr eine gewischt. Ginny hat sich dann erschrocken und ist n lautem Gebell hinterher. Das war der Moment, in dem Ginny sich entschieden hat, nicht mehr katzenverteäglich zu sein. Ab da wurde ein erscheinen des Katers im selben Raum jedes Mal mit lautem Gebell und aufgestelltem nackenhaar kommentiert. Wir haben die Hündin monatelang nur an der Leine aus dem Zimmer geführt, damit da nichts passiert, und haben versucht, Begegnungen zwischen den beiden herbeizuführen, die neutral verlaufen, um die beiden doch noch aneinander zu gewöhnen. Das hat nicht geklappt. Am Ende sind mein Freund und ich mit Hund ausgezogen in eine eigene Wohnung, weil das einfach kein Zustand war. Hätte der Kater uns gehört, hätten wir vor der selben Entscheidung gestanden wie du jetzt. Abgabe oder Trainer.


    Ich hab immer davon geträumt, Hund und Katze zusammen zu halten, weil ich beide Tiere mag. Aus eigenverschulden wird das solange ginny lebt, leider nicht möglich sein. Hab ich verbockt. Trotzdem muss man eine Lösung finden, mit der sich alle wohl fühlen. In unserem Fall war das leicht, einfach ausziehen. Ich hab Ginny auch mal angeschissen oder bestraft, aber nur, während sie gerade den Kater angebellt hat. Nie danach. Das verstehen Hunde dann einfach nicht mehr.


    Ich glaube in deinem Fall würde ich das tun, was am besten für die Katzen ist. den Hund abgeben. Bei dem Kater in unserer WG war es irgendwann so weit, dass er sich vor Stress regelmäßig übergeben hat und zusammengezuckt ist, wenn er Ginnys Geschirr im Flur klimpern gehört hat. Und er wurde „nur“ angebellt. Nie verletzt. Die beiden hätten sich im Leben nicht mehr miteinander arrangieren können, das hätte nicht geklappt. In deinem Fall wurde deine Katze schwer verletzt und trägt auch bleibende Schäden davon. Die wird sich niemals wieder gut fühlen, solange der Hund bei dir wohnt. Es sei denn ihr bekommt das mit nem wirklich guten Trainer in den Griff. Das bezweifle ich aber ehrlich gesagt.


    Liebe Grüße, ich hoffe du triffst eine gute Entscheidung!

    DerFrechdax also auf Name guckt sie mich normalerweise schon an. Das müssen wir aber wie es scheint auf jeden Fall unter Ablenkung üben. Wie gesagt, Rückruf hab ich mit Absicht nicht benutzt, weil sie eh nicht gekommen wäre und ich den nur unnötig abgenutzt hätte.


    Grundsätzlich ist sie ein Hund, der schnell gestresst und dann nicht ansprechbar ist (rumänischer Shelter Welpe). Daran arbeiten wir fleißig und halten das Prgramm gering und sorgen für viel Ruhe. mittlerweile sind wir so weit, dass sie beim Spaziergang zur meisten Zeit ansprechbar bleibt und auch Kommandos umsetzen kann. Früher ist sie recht oft rumgerannt, um Stress abzubauen, mittlerweile passiert das eigentlich gar nicht mehr. Deswegen leinen wir an Tagen, an denen Rückruf mehrmals gut funktioniert hat und sie die Aufmerksamkeit auf und richtet und die Gegend übersichtlich und vertraut ist, auch mal von der Schleppleine ab und lassen sie mal 5 Minuten „komplett frei“ laufen. Das hat bisher immer gut geklappt und sie hatte nie das Bedürfnis „oh Die Leine ist ab, dann kann jetzt der ganze Stress raus“. Sonst ist sie immer völlig entspannt weitergelaufen. Ich glaub heut kam einfach vieles zusammen. Der Stress von gestern, die Vögel auf dem Feld, Leine ab, Ich rufe und werd immer stinkiger, da schien es ihr die beste Idee, einfach auf dem Feld zu bleiben und weiter zu rennen 😅 die anderen Spaziergänge heute waren auch wesentlich entspannter (auch wenn das Feld immer noch verlockend war, hat sie sich abbrechen lassen, sogar mit Vögeln auf dem Feld). Ich glaub mit Schleppleine in der Hand strahle ich auch wesentlich mehr Sicherheit aus, kann mir vorstellen, dass sie mich deswegen heute morgen nicht so ernst genommen hat als ich sie versucht hab von den vögeln wegzulenken 🙈

    Ach Leute, ich weiß ja, dass ich überhaupt kein „Problem“ hab. Es ging mir in diesem Thread eigentlich weniger drum zu fragen, wie ich nen guten Rückruf aufbaue, wie Antijagd Training funktioniert oder warum mein Hund kaputt ist und wie irre übers Feld flitzt.

    Ich glaub ich war einfach heute morgen dann so genervt von allem, dass ich mich mal ein bisschen auskotzen wollte. Das es bei nem pubertären Hund natürlich immer Tage gibt, wo gar nichts funktioniert, ist ja logisch. Und am Tag drauf passt wieder alles. Hab mich nur gefragt ob ich in der Situation hätte besser agieren können. Die Antwort: ja, nach Hause gehen, Schleppleine holen oder Spaziergang an der kurzen Leine oder spätestens nach dem ersten Ausraster angeleint lassen.


    Trotzdem danke an alle 🥰

    Manchmal muss man einfach nur ein bisschen Dampf ablassen. Mein Hund tut das, in dem sie kopflos übers Feld rennt, ich tu das, indem ich im dogforum rumjammere 😂 jeder hat seine eigene Methode.

    Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht, wieso das Thema Rückruf grade so präsent ist. Ich hab doch zu keinem Moment nen Rückruf benutzt. Als ginny den Raben fixiert hat, hab ich ihren Namen gesagt und Bissi geschnipst, in der Hoffnung dass sie sich nochmal umorientiert. Und als sie übers Feld gezischt ist hab ich gewartet bis sie innehält, hab n bisschen mit fröhlicher Stimme gelockt und versucht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Als sie dann entschieden hat lieber weiter Kreise zu rennen hab ich halt „EY“ gerufen und in die Hände geklatscht (keine Glanzleistung, ich weiß) und sie als sie nach weiteren 3 Runden ankam belohnt und angeleint. In keinem Moment habe ich mein Rückrufwort ausgesprochen, Weils eben absehbar war, dass sie grad besseres zu tun hat, und ich es eh nicht durchsetzen kann.


    Ansonsten achte ich drauf, dass ich an der Schleppleine so tue, als wär sie im Freilauf ( und sage tatsächlich „ok“ wenn ich die Schlepp loslasse)

    Caissa das klingt total plausibel, danke!


    Für alle als kleine Update: wie schon gesagt, war das Verhalten heute nicht die Regel. der mittagsspaziergang (an der Schleppleine!!) hat wunderbar geklappt. Musste sie 3 mal unterbrechen, als sie wieder ins Feld stiefeln wollte, beim dritten Mal hat der verbale Abbruch gereicht und ich musste nicht an der Schlepp ziehen. Ab da hat die kleine Kröte sich wirklich vorbildlich verhalten, Rückruf 1A, sogar aus dem Schnüffeln raus, mit anbrausenden Radfahrern (benutze den Rückruf aber nur, wenn sie sich auf Ansprache eh schon rumdreht, ansonsten Angel ich sie mir oder geh einfach zu ihr hin und sammle die Leine ein). An pöbelndem Hund vorbei ohne hin zu ziehen, einfach wunderbar ☺️


    Wie gesagt, es gibt gute und schlechte Tage. Wollte nur nicht dass der Eindruck entsteht dass ich total hilflos bin und der Rückruf nicht funktioniert und ich einfach blöderweise meinen Hund rumjagen lasse. Ich wollte ja nur Tipps für solche (seltenen) Situationen.

    Junimond tatsächlich hätte sie auf „Sitz“ vermutlich sogar gehört. Aber die halbe Sekunde, die ich Zeit hatte um zu entscheiden, wie ich sie jetzt vom Vogel jagen abhalte, war zu schnell vorbei im rational zu denken 😂

    Da war mein Gehirn nur „scheiße, aaargh, Schleppleine nicht dran, Ginny, Stop!! Nein!!“