Puuuh ich fand alles anstrengend. Hab letztens mit meinem Freund drüber geredet, dass wir, wenn wir nicht beide zu stolz gewesen wären und nicht so dickköpfig, Ginny vermutlich nach ein paar Wochen weitervermittelt hätten weil wir alles absolut unterschätzt haben.
Ich kann ja mal berichten wie Ginny so als „gerade noch Welpe“ war, als sie mit 4 Monaten aus Rumänien zu uns kam.
Zuerst mal war sie fast dauerhaft komplett drüber. Shelter-Welpe, kannte nix außer anderen Hunden und war vom Leben in nem Haus mit 5 Bewohnern gnadenlos überfordert. Wir haben natürlich vorher die GU Welpenerziehungsbücher durchgewälzt und uns Tipps von unserer Mitbewohnerin geholt, die einen Labbi-Appenzeller Mix besitzt, den sie (wie es sich anhörte) komplett erzogen mit 8 Wochen in die Hand gedrückt bekam. Während Ginny dann aus Zahnwechsel und Stress Gründen alles zernagen wollte was sie gefunden hat und natürlich nicht auf ein „nein“ reagiert hat, durften wir uns dann anhören dass Ginny uns nicht als „Rudelführer“ annimmt und uns nicht respektiert. Sie empfehle uns dass allseits beliebte „Hund auf den Rücken drehen“. Soviel dazu.
Was auch frustrierend war, dass wir Ginny 10 mal pro Stunde irgendwo abpflücken mussten, wo sie nichts zu suchen hatte, weil sie sonst alles kaputt gemacht hätte, und auch beim 100. mal nicht verstehen wollte, dass sie das nicht darf.
Nachdem wir dann gemerkt haben, dass sie einfach drüber ist weil viel zu viel Input und abends 2 Stunden lang Kreise rennt, weil sie nicht genug geschlafen hat, kam der nächste Fehler. Ein Welpe soll bis zu 20 Stunden am Tag schlafen.
Also ne Box bestellt und mit Stoppuhr mitgezählt ob sie genug schläft. Wenn sie geschlafen hat, hat sich keiner von uns bewegt, damit sie nicht aufwacht. So haben wir uns dann ne kleine Klette rangezogen, die gejault hat und das Zimmer zerstört hat, wenn ich ein Stockwerk tiefer duschen war und sie „alleine“ gelassen habe.
sonstige problemchen: Besuch wurde verbellt sobald er sich leicht bewegt hat, die Katze durfte nicht mehr den Raum betreten, ginny war gefühlt den ganzen Tag in der Box, wir konnten das Zimmer nur abwechselnd verlassen, und von allen anderen kamen doofe Ratschläge. Achja und dass wir nicht mal ansatzweise versucht haben, alleine sein zu üben, ist glaub ich auch klar.
Also ich glaube was mich am meisten überfordert hat, war:
- Rumänische Hunde sind keine Labradore und werden auch keine wenn man sie so erzieht wie man das möchte
- Blöde Ratschläge und Sprüche wie „du wirst nicht als rudelführer respektiert“
- Dass man Welpen nicht nach Ratgebern programmieren kann
Beim nächsten Hund würde ich einfach viel gelassener an alles rangehen und nicht bei allem was der Hund tut eine Verhaltensstörung hineininterpretieren, die bis ins Erwachsenenalter nicht weg geht. Also sowas wie „Welpe klaut Hausschuhe, die ist frech und wird mir für immer auf der Nase rumtanzen“