Hallo liebe Leute,
Ich melde mich mal wieder zu Wort. Ginny ist mittlerweile 10 Monate alt und zum ersten Mal läufig. Sie kommt ja aus dem Auslandstierschutz, ist ein Shelter-Welpe (hat also auch nie auf der Straße gelebt) und ist dementsprechend auch recht schnell überfordert, wenn sie neue Sachen erlebt.
Allerdings ist sie auch beim Spazierengehen ziemlich oft gar nicht ansprechbar. Wir haben sie meistens an der Schleppleine, da Rückruf so mehr oder weniger gar nicht funktioniert und sie auch oft auf ihren Namen gar nicht richtig reagiert (das ist aber nur draußen so). Wenn wir im Feld sind und sehen dass weit und breit nix kommt, lassen wir die Schlepp auch mal los und sie kann dann in ihrem eigenen Tempo schnüffeln und uns wieder hinterher laufen. Das klappt auch eigentlich ganz gut. Jetzt ist sie ja grade läufig und muss dementsprechend angeleint bleiben, weswegen auffällt dass sie überhaupt nicht in der Lage ist, Informationen von uns aufzunehmen. Ich versuche eigentlich immer, dass wir auf den Spaziergängen was lustiges zusammen machen, damit sie lernt, dass sich die Zusammenarbeit mit mir lohnt und Spaß macht, also nehm ich manchmal ein Spielzeug mit und spiele mit ihr, wir üben was oder ich lass sie leckerlis suchen oder irgendwo drauf klettern. Das klappt auch, allerdings nur wenn man sich vorher irgendwie ihre Aufmerksamkeit erkämpft hat. Am liebsten würde sie komplett unabhängig von uns schnüffeln und Hundedinge tun. Könnte sie ja auch, wenn ich wüsste dass sie dabei ansprechbar bleibt.
Unsere vorherige Trainerin, bei der wir aus verschiedenen Gründen nicht mehr sind, hatte in einer Stunde in der Hundeschule mit uns Schleppleinentraining gemacht. Also jedes Mal, wenn der Hund kurz davor ist in die Leine zu laufen, kommentarlos umdrehen bis er merkt, dass er aufpassen muss wo der Mensch hingeht. Das haben wir jetzt in den letzten Tagen mal konsequent durchgezogen. Allerdings fällt Ginny dann voll schnell in den „Arbeitsmodus“ und läuft dann bei Fuß und fragt quasi die ganze Zeit was sie für mich tun kann. Und dann tut sie halt gar keine Hundedinge mehr. Jetzt wird sie scheinbar von Spaziergang zu Spaziergang immer gestresster und hat kaum noch konzentration, was ich super schade finde, weil es dadurch richtig unentspannt ist. Wir gehen sowieso recht kurze spazierrunden, weil sie schnell überfordert ist wenn was passiert (also Begegnungen mit anderen Hunden, wir sehen Katzen oder Kinder). da merkt man dann direkt dass sie fertig ist und wenn man es dann zu weit treibt rennt sie irgendwann im Vollspeed um mich rum um Stress abzubauen. Und mittlerweile ist sie von dem schleppleinentraining auch schon schnell gestresst, und kann nach 10 min nicht mehr. Ich mache dann oft ne Pause und wir setzen uns irgendwo hin.
Jetzt die frage: wie kann ich auf der einen Seite dafür sorgen, dass ginny mehr auf mich achtet und ansprechbar bleibt (so dass ich auch mal nen Rückruf trainieren könnte) ohne dass sie sich so hochstresst? Ich würde mir wünschen dass sie einfach ihren Hundekram macht und schnüffeln kann usw, aber nicht komplett vergisst dass ich da auch noch hinten dran hänge. Einfach weiter schleppleinentraining durchziehen bis es „normal“ wird und nicht mehr stressig? Oder einfach mal den Hund komplett machen lassen? Würde halt gern eine Linie fahren, also ein „das gilt IMMMER“
Dann kann ich ja schlecht bei manchen Spaziergängen durch Richtungswechsel ihre Aufmerksamkeit erzwingen und bei anderen dann komplett alles schleifen lassen? Aber ich glaube fast ne gute Mischung wäre am besten
Man, die Pubertät ist schon anstrengend
Danke schonmal fürs lesen :)
Sophie