Hallo,
hier ein Update von mir
Wir hatten jetzt das persönliche Treffen mit der Züchterin bei ihr zu Hause.
Ihr Hunderudel war freundlich und erstaunlicherweise überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Der uns angebotene Jungrüde war freundlich, unaufdringlich und hat sich allen anderen Hunden gegenüber sehr zurückhaltend benommen. Beim Umgang mit dem älteren Zuchtrüden (7 Jahre) hat er deutlich beschwichtigt und ist aus dem Weg gegangen. Er hat mit den "weiblichen" Mitbewohnerinnen ein gutes Verhältnis, ist nicht aufdringlich und spielt vor allem draußen noch sehr mit der Mutter, die ihn auch immer wieder zum Spiel auffordert.
Meinem Mann und mir gegenüber war er zutraulich, aber nicht extrem aufdringlich. Wir konnten in nach einem kurzen Kennenlernen, anfassen und er hat sich natürlich auch sehr gern ein kleines Leckerchen abgeholt.
Aber,... eins muss ja kommen
Mein Mann und ich sind uns einig. Wir werden ihn nicht übernehmen. Die Gründe sind folgende:
1. Wir sehen es als schwierig und nicht für den Hund richtig an, dass er jetzt aus dieser Hundegruppe genommen wird, in der er sich offensichtlich gut eingegliedert hat und in der er sich auch deutlich wohlfühlt.
2. Meinem Mann ist er zu zart und klein; und auch ich habe ein paar Bedenken, dass es in Kombination mit unseren beiden Kindern (Jungs, 7 u. 10 Jahre) evt. schwieriger als vorgestellt wird. Unsere Kinder lieben Tiere und kennen auch die Jagdhunde der Schwiegereltern und sämtliche Hunde unserer Nachbarn. Sie gehen nicht direkt auf diese zu, aber sind halt zu Hause auch mal laut, rennen und schreien sich mal an und nehmen in solchen Situationen nicht immer Rücksicht auf ihre Umgebung. Der kleine Rüde ist solche Dinge gar nicht gewöhnt und wir haben Bedenken, dass es hier zu Schwierigkeiten kommen könnte. Da er sehr klein ist, haben wir etwas Angst, dass die Jungs doch auf das "Spielzeugschema" kommen könnten und den Hund dann zu sehr bedrängen oder verängstigen; auch wenn wir hier natürlich als Erwachsene deutliche Ansagen machen müssen und auch würden.
3. Meine Mutter (die ja als Plan B; falls Bürohund nicht gut funktioniert; einspringen wollte) macht jetzt plötzlich einen deutlichen Rückzieher. Sie würde den Hund optisch nicht so ansprechend finden und möchte eigentlich doch keinen Hund in ihrer Wohnung. Ich respektiere ihre Entscheidung, allerdings macht mir dies auch einen Strich durch meine Planung, den ich nicht erwartet hatte, da sie anfangs noch keinerlei derartige Bedenken geäußert hatte. Aber es ist halt wie es ist.
Ich hätte zwar noch eine Kollegin (mit eigenem Hund in Arbeitsnähe) die sich als Ausweichquartier angeboten hat, aber diesen Weg finde ich schwierig, da ich nicht weiß wie der kleine Rüde sich gegenüber ihrer eher ängstlichen Hündin auf deren Terrain benehmen würde. Es sind mir hier einfach zu viele "wenns" im Spiel.
Die Züchterin hat auch direkt gesagt, dass der Kleine nicht gut allein bleiben kann und möglichst immer einen Menschen um sich herum benötigt. Wir denken allerdings, dass er auch bei ihr die anderen Hunde hat, an denen er sich stark orientiert und deshalb auch so ein ruhiges und entspanntes Verhalten zeigt.
4. Wir haben uns die Althunde übrigens auch genau angeschaut (älteste Hündin 10 Jahre, die anderen 7, 6, 4 Jahre). Die älteren Hündinnen hatten nach unserem kurzen Spaziergang (15 Minuten, mit etwas Stöckchen-Werfen und gemütlichen Laufen, ohne Leine auf der großen eingezäunte Wiese) deutlich mit der Atmung zu tun und waren auch sichtlich erschöpft und auch der kleine, der sehr viel gerannt ist, war erledigt und brauchte etwas Zeit um wieder ruhig atmen zu können.
Die gesundheitlichen Bedenken sind also durchaus gerechtfertigt und spielen in unsere Entscheidung mit hinein.
Fazit:
Wir werden einfach weiter schauen und sehen, was die Zukunft für unsere Familie bringt. Der Wunsch nach dem Hund besteht nach wie vor, ist aber jetzt erstmal verschoben.
Vielen Dank nochmal für eure informativen Vorschläge und Anmerkungen, die uns sehr geholfen haben.
Viele Grüße