Beiträge von Mandarinenmädchen

    Ich hab echt lange überlegt, ob ich das Thema hier aufmachen soll, auch weil ich meine eigenen Gedanken dazu nicht richtig einordnen kann und noch mehr in der Sondierungsphase stecke. Weil ich aber befürchte, dass ich ohne Input für mich zu keinem Ergebnis komme, erhoffe ich mir den von euch.


    Mein Freund und ich überlegen, einen Zweithund bei uns aufzunehmen (als Pflegestelle mit Option). Eine kleine „Besonderheit“ bringt der Zweithund mit: Sie stammt aus demselben Rudel unserer Hündin, vermeintlich sind es Geschwister, jedenfalls haben sie knapp 6,5 Jahre zusammengelebt (vor Abgabe und dann im Shelter), bevor unsere Hündin zu uns kam. Unsere Hündin lebt nun seit Februar bei uns. Mein Freund ist sehr positiv gestimmt, was mich dazu bringt, besonders kritisch zu sein, damit „an alles gedacht ist“. Nun also zu meinen Gedanken:


    Unsere Hündin hat keine „bösen“ Baustellen, was aber nicht heißt, dass sie das Ende der Fahnenstange erreicht hat. Sie reagiert auf fremde Menschen, die direkt mit ihr interagieren wollen (also nicht eng an ihr vorbeilaufen etc., sondern auf sie zugehen und sie streicheln wollen) noch etwas unsicher/vorsichtig. Dadurch, dass sie das nicht können muss, hat das nicht wirklich Auswirkungen auf unseren Alltag. Allerdings merke ich, dass sie da noch „in der Entwicklung“ ist und weiterhin Fortschritte macht, also immer sicherer wird. Ansonsten macht sie sich wirklich gut: Man kann sie prima mitnehmen (Restaurants, Baumarkt), sie bleibt entspannt alleine, der Rückruf sitzt selbst bei Wildsichtung perfekt und auch so habe ich das Gefühl, dass wir eine gute Beziehung zueinander haben. Vermutlich hab ich noch Sachen vergessen, aber da könnt ihr ruhig nachfragen :nicken:


    So, erstmal dazu. Kann ich mir einen Zweithund vorstellen? Ja, grundsätzlich schon. Ich hätte damit aber vermutlich noch gewartet, wenn da kein konkreter Hund im Raum schwirren würde. So genau erklären, kann ich das aber nicht - ist eher eine Gefühlssache. Und da ich noch nie zwei Hunde hatte, spielt da auch ganz viel Verunsicherung mit. Was, wenn ich manche Dynamiken gar nicht sehe? Was, wenn ein Hund unglücklich ist? Und ja, ganz nüchtern betrachtet, würde ich dann nach einem souveränen, entspannten und unaufdringlichen Zweithund schauen, damit es für unsere Hündin gut passt. Die potentielle Zweithündin erfüllt davon ein paar Punkte. Ein Vorteil ist auch, dass die beiden lange und gut zusammengelebt haben. Ich weiß zwar nicht, ob die beiden sich aneinander erinnern würden/erkennen können (Können Hunde das?), aber zumindest haben sie von ihrem Charakter her zusammengepasst. Es gibt nur einen Punkt, der mich verunsichert: Die potentielle Zweithündin ist auch vom Schlag „unsicher“. Wie unsere Hündin auch, müsste sie auch alles einmal (kennen-)lernen. Und das ist für sich genommen kein Problem. Wir können uns das gut vorstellen, wir haben die Kapazitäten. Aber inwieweit wirft eine unsichere Zweithündin unsere Hündin in ihrer Entwicklung zurück? Inwieweit könnte sich die Unsicherheit potenzieren? Ich weiß, dass niemand eine Glaskugel daheim stehen hat und mir die Frage beantworten kann. Aber vielleicht gibt es hier Leute, die mit Erfahrungsberichten aufwarten können :smile:


    Nachdem ich meinen ewig langen Text (sorry :pfeif: ) nochmal durchgelesen habe, hört es sich so an, als würde ich gar nicht so gerne einen Zweithund haben wollen. Das ist gar nicht der Fall! Nur male ich mir gern Worst-Case-Szenarien aus, um dann abzuwägen, ob ich das im Fall der Fälle kann/möchte. Deswegen auch die Pflegestellen-Option, für den Fall, dass es für dauerhaft doch nicht so passt, wie ich mir das für einen eigenen Hund vorstelle. Das klingt zwar sehr kalt, ist aber gar nicht so gemeint. Aktuell hat sie keine guten Vermittlungschancen und die würden mit einer Pflegestelle steigen. (Vermutlich ist auch das etwas naiv gedacht, aber ihr könnt mich da auch eines Besseren belehren :tropf:)

    Ich bin auch sehr froh, dass ich für Frau Hund eine OP-Versicherung abgeschlossen habe, nachdem ich bei meinem Senior mitbekommen hab, was da so im Laufe der Zeit (und auch mal auf einen Schlag) anfällt.


    Leider hatte ich ihn schon als alten Herren übernommen und da war das mit der Versicherung entweder nicht möglich oder die Ausschlüsse so groß, dass es effektiv nicht wirklich was gebracht hätte. Insgesamt kamen wir neben „normalen“ Dingen, auf zwei größere Zahnsanierungen und dann halbjährlichen Zahnreinigungen (allein das möchte ich so genau gar nicht ausrechnen), Leber- und Schleimhautbiopsien, diversen Medikamenten (Apoquel, Zentonil Advanced etc.) auf ein stattliches Sümmchen. CT, Röntgen, diverse Blutbilder und Klinikaufenthalt (natürlich alles feiertags..) waren zuletzt 3500€ und wären je Bluttransfusion nochmal um 600€ gestiegen. Hier hat die Klinik dann aber auch gesagt, dass sie verstehen können, wenn ich das nicht mehr mittragen kann/möchte. Wollte ich, aber mein Senior hat dann eine eigene Entscheidung getroffen bzw. ich hab ihm hierbei dann geholfen. Long Story Short: Ich fühl hier mit jedem mit, der grad einen unschönen Ärzte-TK-Marathon durchläuft und drücke fest die Daumen, dass es sehr bald ein Ende findet!

    Das Zähneputzen funktioniert hier jedes Mal besser - wo es am Anfang eine zweite Person zum Tätscheln brauchte, klappt das jetzt perfekt alleine und vor allem ganz entspannt und bereitwillig :herzen1:

    Die Tage werde ich mich dann auch mal zusätzlich an das Fortan trauen und hoffen, dass Frau Hund mir da nicht die Biege macht. Wie oft nehmt ihr das, wenn Hund aktuell keinen Zahnstein hat?

    Ich müsste auch mal wieder eine Gefriertruhen-Inventur machen. Meistens bestelle ich so, dass die randvoll ist, weil sie ja sonder so läuft und man da dann etwas Versandkosten sparen kann. Der Futtervorrat ist dann aber auch entsprechend echt groß - gehöre also auch zu den „seltener, aber in größeren Mengen“-Bestellern :nicken:

    @A.m.y

    Ich mag den bisherigen Erziehungsstil Deines Freundes nicht kommentieren. Aber er sollte mal tief in sich gehen und dabei ehrlich sein: Wenn man etwas immer und immer wieder auf dieselbe Art angeht, das aber nicht funktioniert, wäre es nicht sinnvoll, es auf eine andere Art zu versuchen? Und wenn man das nicht kann oder will, wäre es nicht besser und vor allem auch fairer, dem Hund die Möglichkeit eines anderen Zuhauses zu geben, wo das möglich ist?


    Ich weiß, das liest sich sehr hart. Ich meine das überhaupt nicht böse, sondern nur ehrlich. Im Moment sehe ich einen jungen Gebrauchshund, der sich noch viel gefallen lässt. Das kann sich mit der Zeit sehr schnell drehen und dann wird es für euch und ggf. auch für andere gefährlich. Wenn ich nur schon lese, wie Dein Freund mit dem Knurren eurer Hündin umgeht, wird mir sehr mulmig und da bin ich sicher nicht alleine. Vor dem Knurren kommt so viel an Körpersprache seitens des Hundes, die ihr aktuell wohl nicht sehen/lesen könnt. So, wie ihr es aktuell handhabt, trainiert ihr dem Hund lediglich eine Eskalationsstufe ab - die Situation wird für den Hund aber nicht angenehmer. Und ihr wollt ganz sicher keinen Hund, der nicht nicht mehr warnt.


    Ich finde es in dem Fall schwierig bis fahrlässig, Tipps zu geben. Auch das meine ich nicht böse, aber hier stimmen die Grundlagen einfach nicht, weswegen ich der Meinung bin, dass da nur ein guter Trainer vor Ort hilft.