Beiträge von Tori

    Ein liebes „Hallo“ in die Runde,


    ich hoffe meine Gedanken werden kein allzu langer Roman, aber ich bin jemand, der lieber 10mal nachdenkt, bevor er eine falsche Entscheidung trifft.

    Erst recht, wenn es um ein Lebewesen geht.


    Ich bin 35 und wünsche mir seit der Kindheit einen Hund.

    Als ich klein war hatten wir einen Foxterrier, der aber wegen ständiger Beißvorfälle doch abgegeben wurde, als ich vier war und meine Mutter das 2. Kind erwartete.

    Meine Oma hatte dann einen beißenden Pudel im gleichen Haus. Ich bin dennoch niemals davon abzubringen gewesen.

    Da wir aber in der Familie nie wieder einen Hund hatten und ich es danach lange Zeit durch Studium, Halbjahresverträge ohne Jobsicherheit,

    in zu kleinen Mietwohnungen etc. als unverantwortlich ansah, habe ich soooo lange gewartet.


    Nun bin ich als Lehrerin verbeamtet und nur Vormittags aus dem Haus und wohne seit fünf Jahren in einer stabilen Beziehung

    bei meinem Partner in einem großen Haus auf dem Land zwischen Feldern und mit ca. 1500m2 Garten (nicht einzäunbar, da u.a. teils Naturschutzgebiet).

    Ich halte mich den Großteil des Tages nach Feierabend und am Wochenende im ca. 100m2 großen ebenerdigen Erdgeschoss auf, oder bin im Garten.

    Dadurch das das Haus Bruchstein ist, ist es angenehm kühl hier drin im Sommer.

    Allerdings essen und schlafen wir im 1. Stock, da gäbe es dann eine Treppe, wenn der Hund mit hoch soll oder möchte.


    Durch die ländliche Region nahe am Waldrand, haben wir nahezu täglich mal Hasen und oft als Schlafgäste Rehe im Garten,

    sowie gelegentlich Wühlmäuse, Eichhörnchen und zig Vogelarten.

    Außerdem leben im Erdgeschoss auch 3 Wellensittiche.

    Manchmal besuche ich (mit Übernachtung) meinen Bruder, der zwei Wohnungskatzen hat.

    Daher wäre ein Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb nicht möglich.


    Ich bin jedoch verunsichert, wo ich überhaupt anfangen soll. Auch wenn ich ein sehr intelligenter Mensch bin, schon zig Bücher gelesen,

    meine hundehaltenden Freunde ausgefragt und mir viele Rassebeschreibungen und Charakteristika angesehen habe und meine Tendenzen habe.

    (Dazu ggf. später mal ein anderer Post)

    Ich habe überwiegend Hundehalter im Freundeskreis. Aber ich habe viel Respekt vor der Aufgabe einen Welpen zu erziehen und dabei möglichst viel richtig zu machen.

    Ich tendiere eher zu einem Hund aus dem Tierheim, oder aus einer Tierschutzorganisation.

    Letzterer müsste allerdings schon in einer Pflegestelle in Deutschland sein und charakterlich etwas genauer beschrieben werden können.

    Aber wenn ich die Tierheime der Umgebung im Netz checke, steht bei ca. 95% der Hunde „Hundeerfahrung nötig“.

    Mir ist natürlich klar, dass sicher sehr viele sogenannte „Problemhunde“ dort landen, aber doch auch diejenigen,

    die von blöden Menschen, weil sie keine Lust mehr haben, einfach ausgesetzt wurden, oder sogenannte „Trennungsopfer“,

    oder die Hunde, wo der Besitzer leider verstorben ist und ihn niemand übernehmen kann, etc.

    Also Hunde, die schon etwas Erziehung und Familienleben erfahren haben.

    Ich bin aber nun verunsichert, denn ich denke doch für die Erziehung eines Welpen braucht man besser Hundeerfahrung?!

    Aber für einen Tierheimhund auch. Aber irgendwo muss man doch anfangen können?

    Es kommen ja nicht alle Menschen aus Familien, in denen die Eltern seit der Kindheit immer einen Hund hatten und man dadurch das Glück hatten, damit groß zu werden.


    Daher jetzt mal meine Frage an euch, erstmal völlig unabhängig von Rasseüberlegungen, Mischlingen, etc.

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, bezüglich des „Einstiegs“ und was würdet ihr raten, oder empfehlen?

    Und bitte euch, versucht meine Gedanken nachzuvollziehen.

    Es geht mir hier nicht um eine reine, moralisch klar zu beantwortende Frage, ob man gute Züchter unterstützt und noch mehr Hunde auf die Welt bringt,

    wo doch "so viele arme Hundeseelen" auf ein Zuhause warten.

    Eine Anschaffung rein aus Mitleid kann schnell völlig danebengehen und dann ist niemandem geholfen, weder Mensch noch Tier.

    Es geht mir erstmal nur darum, was in meiner Situation und bei meinen Gegebenheiten der klügere Weg zu einem glücklichen Hund und glücklichen Hundebesitzern sein könnte?
    Das es hierbei auch nie eine Garantie gibt, ist mir vollkommen klar.


    Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!

    Alles Gute

    Tori