Also zuerst bin ich da vollkommen bei meinen Vorrednern :
Deine Hündin hat jetzt binnen kürzester Zeit 2 Besitzerwechsel gehabt, da sind 3 Tage garnix. Sie muss erstmal ankommen und braucht Ruhe.
Das hin und her tingeln ist vermutlich deshalb weil sie sich in ihrer neuen Umgebung noch nicht sicher genug fühlt um so ruhen zu können wie es ein anderer Hund tun würde der bereits länger bei euch leben würde.
Rechne mal mit nen paar Wochen bis Monate, je nachdem wie doll ihr da das Misstrauen im Weg steht.
In dieser Zeit würde ich nen Gang zurück Schrauben. Sie ist in eurer Wohnung bereits überfordert, da brauchts noch kein langes Gassi, sie muss erstmal ruhen können, das is schon anstrengend genug.
Des Weiteren würde ich Dinge die ein Ressourcenproblem darstellen könnten, meiden.
Es weiß ja keiner wie das die Vorbesitzer gehandhabt haben, oder ob es nur daran liegt dass sie euch noch nicht ausreichend über den Weg traut um in Ruhe und ohne Angst dass ihr es eh nur wegnimmt kauen kann. ( bisher hat sie ja eher die Erfahrung gemacht, dass ihr es ihr wegnehmen wollt)
Gebt ihr deshalb erstmal kein Schweineohr oä, und lasst sie erstmal in ihrer Geschwindigkeit auf euch zu kommen.
Ich hab ja selber eine Mittelschnauzer Hündin. Allgemein Schnauzer sind tendenziell eher misstrauische Hunde. Je nach Hund mehr oder weniger ( ja ursprünglicher umso mehr, meistens). Speziell der Mittel ist da nochmal nen Ticken näher dran als es Zwerg und Riese sind. Sie sind ein bisschen eigen. ^^
Es kann sein dass der erste Besitzer es sich einfacher vorgestellt oder es verbockt hat, und Besitzer 2 mit der Konsequenz ( evtl auch geschnappt weil man etwas weg nehmen wollte?) nicht klar gekommen sind.
Schnauzer wählen in Konfliktsituationen gern den Vorwärtsgang. Vermutlich wird sie irgendwann noch auspacken mit ner Portion Territorialverhalten, das wäre alles ganz Schnauzertypisch. Sollte so, sonst hätten sie ihren Ursprünglichen Job nicht machen können.
Grundsätzlich haben sie zum Airedale viele Gemeinsamkeiten, aber sie sind oft nen Ticken weniger offen, misstrauische, ernster, und im Spiel gröber.
Sie achten sehr auf Körpersprache ( bei Mensch wie Hund) und sind sehr sehr wachsam.
Das bedeutet auch, dass sie je nach Individuum länger brauchen um sich mit Fremden Menschen anzufreunden, und so ein bisschen zum Ressourcen verteidigen neigen können.
Somit wäre das Verhalten was deine Hündin zeigt, auch nicht grade untypisch.
Hier ist es bspw so dass sich meine Hündin von mir und meiner Mutter alles gefallen lässt. Von Fremden dagegen garnix. Fremden ( und Hunden) gegenüber würde sie verteidigen.
Ich würde mich trotzdem - nur weil ich das gesagt hab - nicht davon ausgehen dass sich das Ressourcenthema schon gibt wenn erstmal eingewöhnt. Aber solange sie euch noch nicht überm Weg traut und sich nichtmal in eurer Wohnung wohl fühlt, braucht ihr damit noch nicht anfangen.
Ihr müsst sie nicht in einen anderen Raum sperren. Ich würde eine Hausleine dran machen ( falls es zu kritischen Situationen kommen sollte) und sie erstmal weitestgehend wie Luft behandeln - sie ist da, braucht aber auch keine besondere Aufmerksamkeit.
Gassi erstmal nur Runden zum Lösen.
Wenn sie auf euch zu kommt, ist gut. Wenn nicht? Auch gut.
Pennt sie sogar ein? Besonders gut.
Aber nicht belästigen, kein Futter weg nehmen, kein Spielzeug weg nehmen, nicht stören wenn sie in Ihrem Bettchen liegt.
Und nebenbei würde ich als Mensch nochmal dazu raten mich genauer mit der Körpersprache auseinander zu setzen ( Calming Signals). Dann ist das Schnappen evtl nicht mehr so plötzlich :)
Meine Schnauzerine bspw kommuniziert zum großen Teil nonverbal. Das heißt - Sie hat es nicht nötig jedes Mal zu Knurren wenn ihr was nicht passt, schließlich gibt's genug andere Wege mitzuteilen wenn man was blöd findet.
Und nebenbei könnt ihr nach nem Trainer schauen, damit ihr das Ressourcenthema angehen könnt ( oder ob je nachdem noch was anderes dazu kommen sollte).