Alles anzeigenAlles anzeigenJa. Es ist bei ihr immer dieser erste Moment in dem die Aufregung am größten ist. Nach 10 min auf dem Gelände der Hundeschule im Gruppenkurs kam sie gut runter, wir konnten auch den Parkour auf dem Gelände problemlos machen (kam man dabei einem anderen Hund zu nah ist sie in die Leine gesprungen, Trainer meinte eben mehr Distanz halten). Beim Spazierengehen haben wir nur keine 10 Minuten Zeit zu warten bis sich die Spannung gelöst hat sondern wir wollen halt einfach nur mit ihr am anderen Menschen vorbeikommen.
Und ja, wurde nach Anleitung vom Trainer gelöst durch auf Distanz gehen und Sitz machen lassen.
Bzgl Kontakt doch zulassen: es wird nur gespielt wenn sie von der Leine ist, also das Signal, dass sie Spielen darf, ist, dass sie von der Leine kommt und freigegeben wird. Das aber natürlich nur wenn sie zuvor ruhig geblieben ist, wenn sie in die Leine springt folgt danach natürlich niemals eine Belohnung in Form von Spielen ohne Leine mit dem anderen Hund.
Und ja, zu 90% an der Führleine oder Flexiline, 10% ohne Leine an Orten oder zu Zeiten wo man keinem begegnet. Findest sollte sie seltener an der Leine sein? Bei einem in solchen Situatioin schlecht abrufbarem Junghund macht mir das Sorgen.
Weil die Frage in einer anderen Antwort aufgetaucht ist: wenn sie zum anderen Menschen gelangt versucht sie hochzuspringen, die leute die uns kennen wissen schon dass sie sie ignorieren sollten und rücken zudrehen, aber fällt den meisten schwer sie zu ignorieren.. und wenn sie dann immer ein "Moi is der süß überdreht" hört steigert sich ihre Aufregung noch weiter. Jetzt wo sie 25kg hat sagt finden es die meisten immerhin nicht mehr süß wenn sie überdreht ist.
Vielen Dank euch allen! Ich hätte absolut nicht mit sovielen Antworten gerechnet
Lg,
AndiZur Leine: war eher fürs Gesamtbild. (Deine Antwort heißt aber auch, dass sie insgesamt relativ wenig Freilauf hat)
Beim Lesen kommt MIR einfach das Bild vom Hund, der in der Startbox steht. Den Ablauf kennt und allein dadurch schon in eine höhere Erregungslage kommt und dann kommt das Startsignal und Go!
Bin grad zufällig mit dem Junghund raus, der auch noch manchmal springt oder wo hin will und hab gemacht, was ich bei Dir rein lese. Mich davor gestellt und den zappeligen Jungspund sitzen lassen. Davon geht nur die Aufregung nicht weg. Der Fokus ist trotzdem am Auslöserreiz, die Anspannung bleibt hoch. Dann spaziert ne Minute später noch ein Auslöserreiz vorbei. Zur noch nicht völlig abgeebbten Aufregung kommt noch mehr Aufregung. Der Pegel steigt sogar höher, als er bei der ersten Begegnung war, Konzentration noch schwerer.
Von dieser Aufregung komm ich nicht über Aufregung weg, sondern über sie entweder gar nicht erst entstehen lassen oder ne reizvollere Alternative zu haben.
Den Hund in die Aufregung rein zu belohnen, weil sitzt eh, hätt ich da jetzt - situativ - kontraproduktiv gefunden, ich hätte in dem Fall Hund starrt Hund an belohnt, weniger das Sitzen vermutlich.
Als Bauchgefühlerzieher haben andere sicher auch schlauere Ansätze oder echte Konzepte, aber ein weiterer Denkansantz wär für mich quasi eine Verstärkung der Situation durch die eigene Reaktion, wie etwa menschliche Anspannung durch die Leine übertragen.
Zeigen und Benennen ist ein Konzept, das nicht für alles immer funktioniert, aber ein grundsätzlicher neuer Ansatz sein kann. Nach meinem Verständnis raus ist bei Euch bisher eher was Umgekehrtes entstanden, also ihr zeigt womöglich dem Hund, dass er aufgeregt sein muss, auch über ritualisierte Abläufe, statt Hund zeigt den Reiz und Mensch gibt ihm die Alternative wie grob vereinfacht beim Zeigen und Benennen.
Mir kommt auch der Umgang mit meinem Hardcoreleinenpöbler in den Sinn. Das Pöbeln hätte nicht aufgehört durch ihn in die Situation bringen oder ihn drin lassen. Erst viel, viel später kam der Schritt. Jetzt geht auch Abbruch.
Ich tu mir weiterhin mit den Hund in die Situation, die er nicht wie gewünscht bewältigen kann, reinschauen und verharren lassen schwer. Eben weil das Anspannung meistens eher erhöht. Dann kommt noch Druck, Strafreiz, Eure Anspannung dazu. Da ist nix entspanntes drin, wovon man entspannt werden kann.
Was ich konkret tun würde? Keine Ahnung, ich hab das Problem so nicht. Tendentiell Methode wechseln, so steht ihr momentan ja scheinbar eher an.
Und wenn mein Hund auf Menschen und Hunde sehr aufgeregt reagiert, such ich bewusst Gelegenheiten, dass Aufregung nicht sein muss oder kann.
Der springende Junghund geht halt mit dem Nachbarhund ne Leinenrunde ohne groß Kontakt und Interaktion oder Menschen gehen mit ohne Kontakt. Alles ganz unaufgeregt (ähm. Relativ).
Ja stimmt absolut, entspannt sind diese Situationen wirklich in keiner Weise.
Dann werden wir mit diesem bisher praktizierte "sitz" und Reiz abwarten lassen mal aufhören
Neuer Ansatz wäre dann bei Begegnungen in Bewegung zu bleiben und zu versuchen in der Bewegung ihren Fokus auf was anderes zu legen, sei es ihr Lieblings-Zerrspielzeug oder tatsächlich einfach mit ihr 50m zu sprinten und Fangen zu spielen (das könnte ich hinbekommen dass das davonlaufende rumhüpfende Herrchen noch lustiger erscheint als der andere Mensch oder Hund)
Ich finde freies Spiel für junge Hunde im Gegenteil sehr wichtig (wenns Spiel ist und nicht Rumgemobbe). Sie lernen voneinander und können Energie rauslassen. Und ich denke nicht, dass ausgewählte Hundefreundschaften dazu führen werden, dass Deine Hündin unterschiedslos zu allen anderen Hunden will
Die Dosis ist dann halt wichtig und das sie zwischendurch wieder zur Ruhe kommt und sich das Hirn nicht komplett wegballert. Da müsstet Ihr wahrscheinlich im Augenblick regulieren (und den hormonellen Umbau ggf. abwarten). Das Regulieren würde ich dann aber nicht als Gehorsamsübung aufziehen (jedenfalls nicht am Anfang - das könnte nur wieder zu Frust für Euch beide führen), sondern indem Ihr die Spieler zwischendrin mal verhaftet, ggf. mit einem besonders schönen Leckerchen. Um sie dann auch wieder spielen zu lassen.
Ich glaub, bei Euch ist im Augenblick einfach etwas viel Druck im Spiel. Hatte ich bei meiner ersten komplett selbst erzogenen Hündin auch. Nur hat da der halbe Terrier im Labbi-Aussiemix die Zusammenarbeit mit einem demonstrativem Stinkefinger komplett eingestellt und mich stehen lassen. Das hat mich recht schnell von zu viel Druck und zu früh zu hoch geschraubten Erwartungen geheilt .
Okay danke, dann werden wir sie auch mehr frei spielen lassen und beobachten wie sie sich da verhält. Ja das mit dem Druck stimmt wirklich, vielleicht erwarten wir uns auch zuviel, aber einem so überdrehtem Hund wie ihr sind wir bisher noch nie begegnet daher sehen wir halt oft genug Junghunde denen wir komplett egal sind und man denkt sich: Warum können meiner Hündin andere Menschen nicht auch mal egal sein? Vielleicht haben wir wirklich einen Teil der Anspannung selbst antrainiert ohne es zu wollen.
Ihr seid echt super! Danke für die vielen Antworten!