Ich hab mich hier zwar schon geäußert, aber eine Erfahrung kann ich evtl noch teilen:
Ich hab zu einem alten Hund mit miesem Sozialverhalten zwei weitere Hunde dazu geholt.
Balou war bei Rustys Einzug ca. 11, bei Rhydian 13. Und Balou war ein Hund, der Probleme mit anderen Hunden grundsätzlich nur lösen konnte, indem er draufgeht und die Zähne reinhaut. Außerdem war er extrem futterneidisch, der Futterneid wurde schon ausgelöst, wenn er und ein anderer Hund den gleichen Keks auch nur angucken.
Ganz ehrlich? Ich würde es wohl nicht noch einmal machen. Es bedeutete für alle schon einiges an Einschränkungen und war eine anstrengende Zeit.
Auch wenn die Hunde durchaus gelernt haben sich aufeinander einzustellen und eigentlich für die Konstellation sehr schön miteinander gelebt haben. Rusty und Rhydian haben schnell gelernt, wie man sich am besten gegenüber Balou verhält und gelernt, ihn einzuschätzen. Rhydian und Balou haben sogar ab und an mal miteinander gespielt und Balou hat sich, je älter er wurde, gerne an den beiden Jüngeren orientiert.
Ich musste aber auch viel getrennt unterwegs sein. Entweder, weil Balou wegen seiner mangelnden Sozialkompetenz nicht mit konnte oder später, weil er die Runde einfach nicht mehr gepackt hat. Er brauchte zum Glück dann aber auch keine wirklich großen Runden mehr, aber trotzdem kommt man eben heim und muss nochmal los.
Gewagt habe ich den Schritt zu Balou noch einen Hund zu holen nur, weil ich nicht allein war. Mein Schwiegervater wohnt in der Wohnung unter uns und hätte es mit Balou und Rusty bereits gar nicht geklappt, dann wäre Rusty unten bei ihm geblieben (der Pudel war ja ohnehin der Schwiegervater-Wunsch). Es wäre immer noch stressig und nicht besonders schön gewesen, aber machbar. (Die Hunderunden habe ich übrigens selbst erledigt, die wären dann auch noch an mir hängen geblieben, hätte es zwischen den beiden nicht geklappt)
Rhydian kam aus etwas egoistischen Gründen dazu, ich wollte endlich "meinen" Toller, meinen Hund mit dem ich arbeiten kann und da es mit Rusty und Balou gut lief, haben wir uns auch daran getraut - auch wenn es bedeutete, dass alles noch einmal etwas anstrengender wird als es bereits war.
Jetzt habe ich wieder drei Hunde. Drei soziale Hunde, die von ihren Rassen her keine Unverträglichkeit mitbringen. Und ich sitze heute, fast sechs Jahre nach Balous Tod, noch da und bin einfach erstaunt, wie entspannt es läuft.
Das ist für mich einfach auch der Grund, wieso ich keine Rasse haben möchte, die vornherein schon als eher schwierig gilt.
Außerdem, ich bin ganz ehrlich: Ich will nicht noch einmal 15 Jahre mit einem Hund verbringen, für den ich alles managen muss. Bei dem ich immer Angst haben muss, dass etwas passieren könnte. Ich habe Balou geliebt, ich hätte ihn wegen keinem Tief hergegeben, aber das machte es nicht weniger anstrengend.
Jetzt war Balou aber eben auch ein TS-Hund, kein Welpe vom Züchter. Er hatte eine miese Vergangenheit und einfach nicht gelernt, ordentlich zu kommunizieren. Und dann kam er noch zu einer blutigen Hundeanfängerin. Deswegen ist es vielleicht nicht der beste Vergleich.
Aber man sollte sich einfach auch bewusst sein, dass Mehrhundehaltung nicht immer harmonisch ist. Gerade wenn ich einen Hund dazu setze, der potentiell "Ärger" reinbringen kann. Und sich dann überlegen, ob man das wirklich will. Im schlimmsten Fall: 15 Jahre händeln, managen, trennen, auf der Hut sein, immer vorausschauen ...
Juliaundbalou
Wenn ich es richtig im Kopf habe soll es keine Hündin werden, weil die Eltern zwei(?) dominante Hündinnen haben.
Warum es ein DD sein soll, wurde, glaube ich, in einem anderen Thread erklärt.