Du kannst auch einfach mal ganz simpel was ausprobieren:
Markierung werfen, ruhig stehen bleiben und dir dann mal angucken, wie der Hund zurückkommt. Also mal bewusst darauf achten, dass du körpersprachlich nicht wahnsinnig viele Hilfen gibst. So kann man mal sehen, ob der Hund einen klaren Plan im Kopf hat was er machen soll(te), wenn er mit dem Dummy zurückkommt oder wirklich gar keine Ahnung hat, was du von ihm willst.
Wenn er in die Hand abgibt, dann eben natürlich auch die Hand anbieten sobald er da ist. Aber ohne großartig etwas zu sagen oder wahnsinnig viele Körperhilfen zu geben.
Das mache ich immer mal wieder ganz gerne, zB auch beim Einnehmen der Fußposition um zu sehen, welches Bild der Hund eigentlich abgespeichert hat.
So haben wir bei Eggsy zB auch gesehen, dass er sehr genau weiß wie er mit dem Dummy zurückkommen soll - und der hat mit dem Geknautsche/schiefen Tragen übrigens auch immer erst kurz vor mir angefangen. Rhydian dagegen hat quasi geknautscht sobald er das Dummy hatte.
Und der Lösungsansatz mit Rhydian:
Ich hab ihn gefeiert
Wirklich wie beim jungen Hund gefreut, wenn er die Aufgabe gelöst hat oder schön dran geblieben ist - das war anfangs etwas tricky, weil ihn natürlich verbaler Zuspruch auch gern mal vom Suchen abgehalten hat. Dann hab ich ihn freundlich ermutigt weiter zu suchen.
Wenn er bei mir war gabs ein cooles Ballspiel.
Eigentlich genau der umgekehrte Weg zu Eggsy. Aber Rhydian hat ja einfach die Sicherheit gefehlt und er hatte ständig Angst, dass ich sauer werde.
Worauf man dabei aber auch noch achten musste: Ja, ich feiere den Hund viel, aber verarschen lasse ich mich trotzdem nicht. Heißt ich erwarte dennoch von ihm, dass er sich konzentriert und ordentlich arbeitet.
Deswegen bin ich immer ein wenig vorsichtig, wenn man bei Stress eben nur mit Spaß, Friede, Freude und Eierkuchen reagiert. Ich finds wichtig, dass da eine Balance da ist und der Hund nicht denkt, dass das jetzt nur noch eine lustige Party ist. So kann man nämlich auch unklar für den Hund werden, auch wenn der dabei vielleicht noch Spaß hat. Aber dann darf man sich später nicht wundern, wenns unsauber wird.
Grundsätzlich ist es ja so, dass Korrekturen immer fair ausfallen sollten, aber zum Training dazu gehören. Und ich finde es gehört auch dazu, dass der Hund lernt, dass wegen einer Korrektur nicht die Welt untergeht und wir trotzdem noch Freunde sind, er die Übung aber eben falsch ausgeführt hat.
Denn wenn ich immer nur nett und lieb bin, dann wirds für den Hund ja auch schwammig was jetzt richtig und falsch ist.
(Achtung: Ich rede davon, dass ich vom Hund etwas verlange, von dem ich auch weiß, dass er es beherrscht und natürlich nicht vom Aufbau einer komplett neuen Übung)
Für mich gehört das einfach zusammen: Dem Hund klar sagen, wenn er etwas falsch gemacht hat und dann gemeinsam einen Weg zum Ziel finden.