Bei Rhydians Einzug hatte ich hier ja die Konstellation: Nicht gerade kompetenter Altrüde (als komplett assozial würde ich Balou nicht beschreiben, aber er war schon speziell ...) und Welpe. Rusty war zu der Zeit auch schon da, aber der war gerade abends viel bei meinem Schwiegervater unten, zudem war der bei Rhydians Einzug gerade mal 1 1/2 und agierten einfach als Spielkumpel.
Weil ich wusste, dass Balou es nicht schaffen wird, dem Welpen klar und fair zu sagen, wie er sich zu verhalten hat, habe ich zwei große Boxen geholt. Eine kam ins Schlafzimmer und eine ins Wohnzimmer.
Im Schlafzimmer hat Rhydian tatsächlich bis er fünf Monate alt war in der geschlossenen Box geschlafen (wie geschrieben, die war echt groß, wir kamen kaum noch ins Badezimmer), einfach weil ich nicht wollte, dass er nachts über Balou stolpert und es dann knallt. Die ersten Nächte als er dann ohne Box geschlafen hat, habe ich auch kaum geschlafen, aber bis dahin hatte sich zwischen den beiden alles gut eingependelt.
Und tagsüber war es dann Management. Ich bin abends immer erst eine Runde mit Balou gegangen, danach habe ich mir Rusty und Rhydian geschnappt und den Welpen da wirklich ein wenig ausgepowert, so dass er, wenn wir dann zurückkamen, einfach ruhig war und geschlafen hat. Denn hätte er seine fünf Minuten gekriegt während Balou mit im Wohnzimmer liegt, hätte das geknallt. Wenn er dann drinnen in Balous Anwesenheit hochgedreht hat, habe ich ihn mir geschnappt und bin raus, so dass er sich im Hof abreagieren durfte.
Ich habe extrem darauf geachtet, dass Balou nichts mit ihm regeln muss und nicht von ihm genervt wird. Das war wirklich anstrengend und ich hätte es mir mit einem Welpen schöner vorgestellt, aber ich habs mir ja so ausgesucht. Und damit will ich nicht sagen, dass Nova so extrem ist wie Balou - ich wollte nur sagen, dass ich weiß, wie es ist, einen Welpen zu haben und einen adulten Hund, dem das ganze eigentlich zu viel ist und der nicht weiß, wie er das regeln soll. Bei Balou kam eben obendrauf, dass es bei ihm schnell blutig geworden wäre, hätte ich ihn etwas regeln lassen. Also nochmal eine andere Hausnummer, aber ich denke, dass Nova einfach auch noch mehr Unterstützung braucht.
Übrigens wars hier dann so, dass Balou unheimlich viel bei Rhydian gelegen ist kaum, dass der älter wurde. Die haben sich echt gemocht und Balou hat auf seine alten Tage dann sogar mit ihm gespielt. Für Balous Verhältnisse wurde es also richtig harmonisch.
Eggsys Einzug war dann zugegeben viel entspannter, denn Rhydian hat es wunderbar hingekriegt den Welpen zu regeln. Er durfte seine fünf Minuten haben (und er hatte viele fünf Minuten ... ), solange er ihn dabei nicht umgerannt hat. Er hat mit ihm gespielt, ihm aber auch klare Grenzen gezeigt. Das war für mich natürlich mega entspannt, weil ich einfach gar nicht eingreifen musste.
Rusty allerdings hat sich von dem Knirps alles gefallen lassen, den mussten wir dann doch schon mehr unterstützen und dem Welpen klar sagen, was der Herr Pudel hier möchte und was nicht.
Während für uns so ein Welpeneinzug einfach nur toll und süß ist, finden die meisten erwachsenen Hunde das wohl eher ziemlich unnötig Und dann ist es eben unser Job, jeden Hund so zu unterstützen und zu schützen, dass ein harmonisches Zusammenleben stattfinden kann. Gerade wenn ich weiß, dass der adulte Hund Probleme oder soziale Defizite hat (nein, ich sage nicht, dass Nova Defizite hat, sondern mein Balou hatte welche).