Beiträge von CheshireDogs

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    CheshireDogs
    Das Argument wird ja auch häufig für die Schlachttierhaltung verwendet. Ich glaube nur weil das natürlich eine berechtige Frage ist (was machen wir mit all diesen Tieren/Tierarten?) heißt das ja nicht dass wir Tierhaltung, so wie sie heute noch zum Großteil praktiziert wird, nicht überdenken können und müssen

    Natürlich muss man überdenken wie man Tiere hält, gerade in Deutschland ist der Standart da aber relativ hoch. Ich wohne in England und du magst gar nicht wissen, wie hier gerade Hamster noch gehalten werden. Und: es gibt auch bei Kleintieren genügend Tiere in Pflegestellen und Tierheimen, die ein neues Zuhause brauchen. Man kann also durchaus Tiere halten, ohne das dafür 'nachproduziert' wird. Die Kombi bei der Threaderstellerin mit wenig Platz, wenig Zeit, kein Lärm in der Nacht und begrenztes Budget finde ich allerdings auch schwierig.

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    Ich finde es sehr traurig, dass tatsächlich so oft noch Wildtiere, insbesondere für Terrarien und Aquarien empfohlen werden. Die einzige artgerechte Haltung ist die Freiheit

    Von Terrarien und Aquarien hab ich nicht genug Ahnung, aber der Großteil der Nager, die als Haustiere häufig vertreten sind, würden in der Freiheit überhaupt nicht mehr überleben.

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    Um mal noch eine Alternative in den Raum zu werfen: Axolotl. Die Tiere sind lautlos und Kühlung braucht man hauptsächlich tagsüber

    DIe sind aber bei richtiger Haltung nun richtig teuer und aufwendig. Alleine die Anschaffungskosten des Equipments liegen um die 1000 Euro. Tierarzt ist da auch nötig gelegentlich und wahnsinnig schwer findbar. Pflanzen und sämtliches Equipment muss Bd frei sein. Kühlung ist in normal temperierten Wohnräumen auch sehr teuer.

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    Hamster könnte funktionieren, da würde ich einen chinesischen Streifenhamster aus einer Pflegestelle nehmen. Bewegt sich katzengleich leise, wenn du zB ein Marathon-Laufrad von Rodipet nimmst ist das auch absolut geräuschlos. Ganz selten mal wird nachts ein Kernchen geknabbert, dann knurpst es kurz. Ich habe sie auch nicht gehört, wenn ich direkt neben dem Gehege gesessen und sie beobachtet habe.

    Chinesen sind toll und relativ leise, ja. Aber relativ schwer zu bekommen und vor allem auch Recht selten zu sehen,es sei denn man geht wirklich spät ins Bett. Und die Einrichtung ist halt auch nicht günstig bzw. noch Mal eine Stufe aufwendiger als bei anderen Hamstern, da Chinesen noch deutlich mehr Verstecke als auch Klettermöglichkeiten brauchen. Find ich als 'Einsteigerhamster' schon Recht anspruchsvoll.

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    Aquaristik gäbe es ja auch noch, oder andere Nager ( oder Frettchen).

    Allerdings sollte man bei Frettchen und Ratten bspw auch im Hinterkopf behalten dass sie bissl "riechen", also zumindest die Männchen. *hust

    Ratten und Frettchen sind teuer, brauchen viel Platz, 2 bis 4 Stunden Auslauf jeden Tag und sind nachts doch Recht laut.

    Wenn Nager würde ich wohl Richtung Roborovski-Zwerghamster gehen. Die sind auch immer Mal tagsüber aktiv und mit leisem Laufrad auch nachts relativ leise. Oder Wüstenrennmäuse, die sind auch tagsüber viel wach und nachts relativ leise. Werden leider nicht besonders alt. Farbmäuse sind nachtaktiv und können da auch ordentlich laut sein.


    Ich finde auch Schnecken super spannend. Wasserschnecken sind relativ einfach zu halten und sehr interessant anzugucken.


    Es weiß aber trotzdem niemand, wie Pinta sich einleben könnte.

    Und wie das Leben mit ihr werden würde - sind alles Mutmaßungen.

    Natürlich, da hast du völlig Recht. Kann auch sein,dass sie von Anfang an super klar kommt. Aber man weiß es halt nicht und das muss man im Hinterkopf behalten und sich fragen ob man mit dem Worstcase leben kann.

    Da muss aber zwingend der Partner mitspielen, ansonsten wird es wenn es nicht wie gewünscht läuft wirklich anstrengend.

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    Nun zur Frage: habt ihr Erfahrungen mit Vitamin D bei euren Nagern? Tagaktiven Arten kann man ja einfach eine UVB Lampe zur Verfügung stellen, aber wie macht ihr das bei (überwiegend) nachtaktiven Arten wie Hamstern und Farbmäusen?

    Hier in England hab ich gerade tatsächlich zum ersten Mal ein Körnerfutter gesehen, bei dem der Hersteller ein Zusatzpräparat mit Vitamin D, Kupfer und Calcium empfiehlt, da das im Futter nicht ausreichend vorhanden sei. Ansonsten gibt es hier für Mäuse und Ratten SSSR, ein sehr gutes Pelletfutter, das den Bedarf abdeckt. Ich bin erst seit kurzen wieder Rattenhalterin und werde wohl SSSR und Körnerfutter füttern, so bekommen sie die Vitamine, haben aber auch interessantes Futter zum erarbeiten zur Verfügung.

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    Wow, das ist ein grosser Rucksack. Das zu stemmen vermag nicht jeder, Hut ab

    Wir waren bei der Aufnahme auch einfach wahnsinnig naiv, würden wir in Zukunft so nicht mehr machen.


    Mir fiel das ganze nicht so schwer. Madame hat sich in der ersten Woche bei uns so vor meinem Mann erschreckt, dass sie über mich hinweg aufs Sofa gesprungen ist. Dann festgestellt hat, dass das ja ganz bequem ist und man sich neben mir toll verstecken kann. Joa, da lag sie dann und folgte mir ab da wie ein Schatten. :face_with_tears_of_joy:

    Für meinen Mann war das deutlich schwerer, weil sie wirklich Panik vor ihm hatte, sie mag es noch immer nicht, wenn er sich in ihrer direkten Nähe schneller bewegt. Aber inzwischen fordert sie von ihm Streicheleinheiten wenn er sitzt und letzte Woche hat sie ihm morgens beim Aufwachen auch das erste Mal das Gesicht abgeschlabbert. 😍


    Sie hat schon wahnsinnige Fortschritte gemacht seit sie hier ist,aber ein 'normales' Familienleben wird es wohl nie geben. Ich war zum Beispiel seit dem sie hier ist nicht mehr bei meiner Familie in Deutschland, Hochzeitsreise haben wir auch ausfallen lassen. Gott sei Dank sind wir beide sowieso auch am liebsten Zuhause. :see_no_evil_monkey:

    Alter 3 Jahre, Hündin, sitzt seit 2 Jahren im Shelter in einem kleinen Kennel (ca. 4 m²) mit einer 2. Hündin, wird als sozial, ruhig und devot eingeschätzt. Schlimme Verhältnisse, total verfilzt, Kot wohin man blickt etc. - ihr kennt das ja bestimmt.

    Ich wollte hier nur auch gerade noch Mal meinen Senf zugeben, da ich genau das hier sitzen habe. Leia wurde als Welpe im Wald gefunden neben ihrer toten Mutter, saß dann fast zwei Jahre im Shelter. Den Bildern nach zu urteilen in einem kleinen Holzverschlag mit wenig Tageslicht.

    Sie wurde als ängstlich beschrieben.

    Sie ist jetzt zwei Jahre hier und mein absoluter Herzenshund, aber: sie ist noch immer wahnsinnig ängstlich. Sie hat panische Angst vor Sonnenschein, Dunkelheit, künstlichem Licht in Form von Taschenlampen oder grellen Strahlern. Ebenso vor sämtlichen Geräuschen von Menschen draußen.

    Das führt dazu,dass zum einen Spazierengehen nur selten möglich ist (vieles probiert mit Trainer, je häufiger sie raus geht um so schlimmer wird ihre Angst im Haus. Und wir leben super ländlich.) Zum anderen führt das auch dazu,dass sie nicht stubenrein ist. Bei für sie idealem Wetter löst sie sich ohne Probleme im Garten, sobald Wind oder Sonne da ist, keine Chance. Im Haus ist sie inzwischen relativ entspannt, vor Lichtreflexionen an der Wand hat sie noch immer panische Angst. Nach gut einem Jahr hat sie sich dann auch von meinem Mann streicheln lassen, inzwischen liebt sie ihn auch. Mit Besuchern kommt sie gut klar, wenn diese sie ignorieren, alleine bleiben auch kein Problem.

    Kurz nach ihr zogen noch zwei weitere Hunde aus Ungarn ein, mit denen sie nach einiger Zeit super klar kam, die drei sind ein super Team. Im Frühling haben wir aber versucht noch eine weitere Hündin aufzunehmen und da hat man deutlich gemerkt, dass Leia erwachsen geworden ist und davon gar nichts mehr hält. Die Hündin ging zurück an die Pflegestelle, da es einfach überhaupt nicht funktionierte.


    Ich würde Leia nicht tauschen wollen, aber wir sind auch relativ leidensfähig hier. Sie hat ihr Toilettenzimmer mit Pipi Pads wenn sie zuviel Angst hat raus zugehen, ein anders Zimmer ist permanent verdunkelt, so dass sie dort aufs Sofa kann wenn sie sich zurück ziehen will. Nachts schläft sie im Bett unter der Bettdecke. Wir fahren mehrmals die Woche auf ein gesichertes Feld, das man zum Freilauf mieten kann, wir verzichten auf Urlaub anderswo. Bahnfahren oder ähnliches - wäre unmöglich. Ins Büro mitnehmen - unmöglich. Zu viel Stress im Haus (Möbel umräumen, Handwerker, Besuch) muss genau im Blick behalten werden, denn bei zuviel entwickelt sie sofort Magen- Darm-Beschwerden, führte letztes Mal zum Notdienst an den Tropf. Ursache waren die beiden kleinen Neffen meines Mannes die unerwartet zu Besuch kamen. Und die sind ihr nicht zu nahe gekommen, sondern waren nur im Haus unten,während sie oben war. Hat zu massivem Durchfall geführt.


    Ihre Geschwister sind übrigens ähnlich, zwei davon haben mehrfach den Besitzer gewechselt,weil die Leute nicht damit klar kamen. Eine davon ist aggressiv geworden, weil ihre Ängste ignoriert wurden. Würde ich Leia auch zutrauen wenn sie permanent in unpassende Situationen versetzt werden würde. Herdenschutzhund ist vermutlich auch drin, merkt man jetzt auch deutlich im Verhalten gegenuber fremden Hunden. Die Husky-Hündin unsere Nachbarn hat es irgendwie in unseren Garten geschafft (ich weiß bis heute nicht wie) und ich war heilfroh, dass ich gerade im Garten war und Leia reinschicken konnte, bevor sie Hackfleisch aus ihr gemacht hat.


    Ganz schön viel Text geworden, aber ich denke einen Hund mit so einer Vorgeschichte sollte man tatsächlich nur aufnehmen, wenn man zum einen bereit ist, wahnsinnig viele Kompromisse im eigenen Leben einzugehen,oder einen wasserfesten Plan B im Hinterkopf hat.