Dann will ich doch Nummer drei auch noch Mal zur Diskussion stellen. Sie kommt aus Ungarn,aber nicht von der Straße sondern war dort normales Haustier. Sehr bellfreudig, selbstbewusst und zeigt sehr deutlich wenn ihr etwas nicht passt. Starker Jagdtrieb bei Vögeln und Mäusen, Nase ist ständig am Boden und in jedem Mäuseloch. Kniehoch und etwa 18kg (Madame könnte gerne etwas abnehmen).
Beiträge von CheshireDogs
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Wie lange habt ihr ihn schon und wie lange war er im Tierheim bzw. In Deutschland vorher ?
ZitatGassi gehen wir auch viel. Draußen scheint er sich wohler zu fühlen. Aber trotzdem ist er nie "ausgepowert", sodass er mal zur Ruhe kommen würde
Was heißt denn viel ? Eventuell sind das alles auch gerade viel zu viele neue Reize für ihn, wenn er noch nie im Haus nur mit Menschen gelebt hat.
ZitatEr ist halt ein Mischling. Vermutlich ist ein Golden Retriever / Labrador drinnen. Etwas kleineres muss auch noch drin sein, weil er etwas kleiner ist als ein Golden. Also so kniehoch.
Weißt du aus welchem Land er kommt ? Oft sind die vermeintlichen Retriever/Labrador Mischlinge viel eher Herdenschutzhund-Mischlinge. Wir haben auch einen 'Mini-Retriever' aus dem Ausland, vermute da aber inzwischen einen großen Pulin/Mudi-Anteil.
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Wir haben drei Hunde aus Ungarn . Das hier:
Im Unternehmen sind Bürohunde erlaubt, hier kläre ich derzeit noch, ob 3 Tage pro Woche möglich sind. Hierfür steht noch eine Umfrage in unserem Großraumbüro aus (Angst/Allergie sind das K.O. Kriterium).
Zusätzlich für die restlichen Arbeitstage bräuchte es einen Gassi-Service für die Mittagsrunde (finanziell auch kein Problem, gibt es ab 250 EUR aufwärts im Monat
würde nur mit Gigi funktionieren. Trip und Leia würden beide weder Zeit in einem Büro mit anderen Menschen noch einen Gassi Service tolerieren. Dafür sind beide viel zu ängstlich und skeptisch gegenüber Fremden. Die beiden sind jetzt ein Jahr hier und das bessert sich auch kaum . Wir würden also beiden keinen Gefallen damit tun. Mein Partner und ich arbeiten auch beide Vollzeit,aber ich derzeit noch im Schichtdienst. An den Tagen an denen wir beide gleichzeitig weg sind, kommt er mittags nach Hause und verbringt Zeit im Garten mit dem dreien.
ZitatIch erlebe diejenigen Hunde als am schwersten traumatisiert und als am wenigsten anpassungs- und lernfähig, die von Anfang an in einem Tierheim, einer Tötungsstation oder in einer sonstigen Institution gehalten wurden. Das sind eigentlich immer Hunde, die im besten Fall zwar mit Artgenossen, nicht aber mit Menschen gelernt haben, sozial zu agieren und ansonsten (zu) isoliert aufgewachsen sind und die 'richtige Welt da draussen' nie kennengelernt haben.
Ehemalige Strassenhunde sind da sehr viel anpassungsfähiger und unserer Umwelt gegenüber viel resilienter, haben aber gelernt, sich alleine durchzuschlagen. Das sind aber nicht selten auch diejenigen Hunde, die jede Gelegenheit nutzen, sich vom Acker zu machen und sich lieber auf sich selbst als auf einen Menschen verlassen.
Am leichtesten in unser Lebensumfeld integrieren sich meist diejenigen Hunde, die vorher bereits einmal einen Besitzer hatten.Kann ich soweit bestätigen. Gigi hat vorher im Haus gelebt. Sie wurde dort zwar schwer misshandelt, ist aber wahnsinnig offen und freundlich gegenüber Menschen. Die anderen beiden kamen sehr früh ins Tierheim (Leia mit Zwischenstation Tötungsstation als Welpe) und sie sind beide sehr misstrauisch gegenüber anderen Menschen, selbst wenn sie diese regelmäßig treffen. Bei Leia kommt dann noch eine ausgeprägte Angstproblematik dazu.
Wenn du auf Fremdbetreuung angewiesen bist, würde ich das nur mit einem Hund aus einer Pflegestelle oder aus bisheriger Betreuung im Haus machen (gibt es im Ausland ja durchaus auch, Gigi war nie im Tierheim sondern wurde nach ihrer Aufnahme bei einer Frau privat zu Hause betreut).
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Meine Leia, aus Ungarn, kann mit Spaziergängen auch nach einem Jahr nichts anfangen. Manchmal ist sie in Spazierganglaune (da müssen aber sämtliche Grundvoraussetzungen stimmen, Tageslicht, keine redenden Menschen und erst Recht keine Kinder draußen), dann geht sie motiviert mit vor die Tür und hat auch sichtlich Spaß am Spaziergang. Am späten Abend und Nachmittag hat sie grundsätzlich kein Interesse daran und macht das auch sehr deutlich, sobald künstliches Licht draußen ist, ist sie panisch . Ich akzeptiere das inzwischen und wenn sie nicht mag, geht es zurück nach Hause. Das ist dann durchaus auch bereits nach drei Schritten aus dem Haus der Fall. Ich habe sie am Anfang auch gezwungen und sie wurde immer nervöser im Haus und auch bei den Spaziergängen. Jetzt wo sie selbst entscheiden kann, ist sie deutlich entspannter. Wir haben einen kleinen Garten und fahren zwei Mal die Woche zu einem gesicherten Hundefeld, dass wir dann für eine Stunde mieten, so dass sie sich ordentlich austoben kann. Ansonsten bekommt sie im Haus immer wieder kleine Denkspiele zu tun, damit sie auch mental ausgelastet wird.
Sie ist übrigens ähnlich wie dein Hund auch im Shelter aufgewachsen, allerdings im Wald geboren, hat also nie wirklich viel von der Welt gesehen .
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Die TS Orgas, mit denen ich zusammengearbeitet habe, hätten und haben sich zT sehr schwer damit getan, Hunde zurückzunehmen bzw. Haben es zT auch nicht.
Das ist auch ein Punkt, warum ich unsere Orga immer wieder nehmen würde...die haben diverse Pflegestellen und ein Partner-Tierheim hier, so dass Hunde wenn nötig sofort zurück gegeben werden können. Ich habe aber auch viele Tierschutzorganisationen erlebt, die das nicht machen. Bei Züchtern fehlt mir da die Erfahrung.
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Darf ich mal fragen, um welche es sich dabei handelt?
Wags N'Wet Noses, die sind aber nur in England aktiv.
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Ich habe nicht alles gelesen hier. Adoptieren als Begriff finde ich nicht schlimm, ebensowenig Bindung, sind halt beides Begriffe, die sich so eingebürgert haben. Benutzen tue ich sie allerdings beide selten bis gar nicht.
Für mich ist ein Tier vom Vermehrer kaufen und aus dem Tierschutz aufnehmen für Geld schon ein Unterschied. Beim Vermehrer geht es oft klar um Profit, beim Tierschutz um Kostendeckung.
Ich hab selber lange genug im Tierschutz ehrenamtlich gearbeitet, es ist nie genug Geld für alle Kosten da.
Seriöse Züchter sind da irgendwie aus dem Vergleich raus. Bei wirklich seriösen Züchtern ist das Ziel vermutlich eher weniger Profit, sondern die machen das aus Überzeugung und Spaß und Freude an der Rasse. Dementsprechend ist das für mich eine ganz andere Liga als Vermehrer.
Ich selber habe früher nur Tiere aus dem Tierschutz aufgenommen, inzwischen bin ich da etwas offener und kaufe bei meinen Nagern auch Mal ein Tier im Zoogeschäft, wenn es mir gefällt. (Ja, mir ist klar, dass das Vermehrertiere sind. Wie haben aber großartiges Personal in unserem Zooladen, die sehr bemüht sind, von daher habe ich kein Problem in diesem Laden auch Mal zu kaufen.)
Hunde würde ich nur aus dem Tierschutz aufnehmen und da aktuell auch nur bei der Organisation in Ungarn von der wir unsere Hunde haben. Einfach, weil wir da gute Erfahrungen gemacht haben. Allerdings auch nur von bestimmten Pflegestellen dort (unsere Organisation arbeitet mit mehreren Pflegestellen/Tierheimen vor Ort). Die Pflegestelle von Hund Nummer drei hat uns nämlich ordentlich Unsinn erzählt über ihren Hund, medizinische Details erst am Tag der Ankunft verraten, etc . Von den Pflegerinnen unserer anderer beiden Hunde und einigen anderen, die man inzwischen gut online kennen gelernt hat, würden wir jederzeit wieder Hunde nehmen,da ist der Austausch sehr viel besser gelaufen und wir wurden sehr gut über jegliche Probleme der Hunde aufgeklärt und auch seit der Vermittlung herrscht noch immer ein guter Kontakt.
Ich hätte generell auch kein Problem, einen Hund von einem Züchter zu holen - weder ich noch mein Freund haben aber eine bestimmte Rasse, für die wir brennen (außer Huskies, aber da haben wir definitiv nicht die passenden Lebensumstände) und ich finde es auch, zumindest in England, wahnsinnig schwierig seriöse Züchter zu finden,denn die Haltungsstandards bei sämtlichen Tierarten sind hier doch sehr niedrig im Vergleich zu Deutschland. Das mag in Deutschland einfacher sein, da kenne ich mich nicht aus.
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Also, warte es doch erst mal ab, wie es sich entwickelt! Ich sehe auch keinen Grund, die Mutter nicht mehr zu besuchen.
Sehe ich auch so. Bei unseren dreien sind regelmäßige Besuche die beste Methode um Vertrauen aufzubauen, allerdings mit dem richtigen Verhalten bei den Besuchen.
Wir haben zum Beispiel etwa alle vier bis sechs Wochen unsere Friseurin im Haus. Bei den ersten Besuchen wurde sie ordentlich verbellt und sehr misstrauisch beäugt. Sie hat die Hunde einfach komplett ignoriert und einfach ihr Ding weiter gemacht.
Beim dritte Besuch gab es keinerlei Aufregung bei den Hunden mehr, sie wurde hingegen freundlich begrüßt und alle drei nahmen dann auch ein Leckerlie aus ihrer Hand.
Bei den Besuchen unserer Trainerin genau das gleiche, beim ersten Besuch waren sowohl Leia als auch Trip sehr reserviert, beim dritten Mal war das komplett verschwunden. Auch hier das gleiche Verhalten der Trainerin, sie hat die beiden einfach ignoriert. (Nummer drei liebt Menschen.)
Meine Schwiegereltern hingegen können es partout nicht lassen permanent Kontakt aufnehmen zu wollen und die Hunde anzugucken und anzusprechen. Joa, die werden nach einem Jahr immer noch angebellt und Leia und Trip meiden sie beide und wollen nicht in deren Nähe kommen.
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Dee Hund ist vermutlich das erste Mal in einem Haus, kennt es überhaupt nicht, unter Menschen zu sein, natürlich bellt der wenn er bedrängt wird.
Ich würde da erstmal einfach Abstand halten und den Hund komplett ignorieren. Wir haben auch zwei Hunde aus ähnlichen Verhältnissen, die halten jetzt nach einem Jahr noch immer gar nichts von Fremden.
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Wie verhält sie sich denn, wenn ihr für weitere Lichtquellen sorgt ? Stirnlampe zum Beispiel ? Leia hat auch panische Angst im Dunkeln, und hat dummerweise noch stärkere Angst vor künstlichem Licht, sprich Stirnlampe funktioniert bei uns gar nicht.
Sie setzt sich wenn sie Angst hat hinter mir hin und will partout nicht weitergehen. Ich lass sie dann sitzen, stelle oder hocke mich neben sie und lass sie einfach in Ruhe, so dass sie Zeit hat, sich mit der Situation vertraut zu machen. Manchmal hilft das und sie geht dann nach wenigen Minuten weiter. Manchmal ist es ihr zu unheimlich, merkt man deutlich in der Körpersprache (leichtes zittern, ständiges zurück schauen nach Hause, umdrehen in Richtung Zuhause), dann nehme ich das ernst und sie darf auch zurück nach Hause gehen.